„Die Tiere sind absolute Einzelgänger – und das ist ein echtes Problem“, betont der Revierleiter des Raubtierreviers aus dem Zoo Duisburg, Mike Kirschner, mit ernster Miene gegenüber DER WESTEN. Er fügt hinzu, dass bei den größten Raubtieren Madagaskars Geduld gefragt ist. Immerhin muss man den „günstigen Zeitpunkt abwarten“, um ihnen näherzukommen.
Ist jetzt der Geduldsfaden gerissen? Ganz im Gegenteil! Kirschner spricht Klartext: Bei den Fossas könnte sich bald etwas ändern. „Eines ist sicher: Die Besucher würden es sofort merken“.
Zoo Duisburg: Paarungsakt bei Fossas ist „heikle“
Das Problem ist jedoch nicht das Fossa-Raubtier an sich, sondern der Paarungsakt! Denn „nur einmal im Jahr kommen die Tiere zusammen – immer, wenn die Katze rollig ist. Dabei kann es allerdings auch zu Verletzungen kommen. Es ist also nicht ganz ohne“, offenbart er weiter.
Die Grundlage für eine erfolgreiche Zucht wird jedoch schon bei der Zusammenführung von Männchen und Weibchen gelegt. Nur während der Paarungszeit im Frühjahr dulden sich die ansonsten sehr territorialen Tiere. Doch damit ist nicht genug Drama, denn auch nach den rund 50 Tagen Tragzeit und der Geburt der Jungtiere beginnt eine besonders heikle Phase.
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Denn „in den ersten Wochen braucht die junge Familie viel Ruhe“, unterstreicht Mike Kirschner und fügt hinzu, dass vor allem die Mutter viel Zeit benötigt: „Sie verlässt kaum ihre Wurfbox.“ In den ersten Tagen frisst sie noch nichts. Aber nach sieben Wochen, also rund 49 Tagen nach der Geburt, ist es endlich so weit: Die Jungtiere verlassen die Box und „fangen an zu krabbeln“.
Weiter erklärt der Experte aus dem Zoo Duisburg.: „Wir beobachten das Heranwachsen mit Abstand und nähern uns der Wurfbox in der Regel nicht.“
Gibt es bald Nachwuchs? Experte spricht Klartext
Doch offenbar meistert der Zoo Duisburg die Sex-Hürde ohne Probleme, denn seit dem Beginn der Haltung am 14. Juni 1980 wurden hier am Kaiserberg bereits 73 Jungtiere (Stand: 8. Mai 2024) großgezogen. „Darauf sind wir stolz, keine Frage. Immerhin sind wir damit Spitzenreiter, und das in einem Bereich, in dem die Fossa hochbedroht sind“, erklärt die tierische „Hebamme“ des Zoos.
Doch die Frage bleibt: Wird es in diesem Jahr wieder Nachwuchs geben? Auch darauf gibt der Tier-Experte eine Antwort. Die Fossas paaren sich – hier auf der Nordhalbkugel – einmal jährlich, und das immer im Frühjahr. Und man darf sich freuen: Es hat bereits eine Paarung stattgefunden. Doch die Fans müssen sich noch gedulden.
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„Es wäre jetzt zu früh, um zu sagen, ob es geklappt hat“, erklärt der Tier-Pfleger. Erst wenige Tage vor der Geburt wird man deutlich sehen können, ob das Tier schwanger ist. Dann nimmt die Mutter nämlich deutlich zu. Bis dahin bleibt nur eines: Abwarten und die Daumen drücken!