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Dortmund: Wohnungssuche wird zum Alptraum! „Frustriert, verärgert, enttäuscht“

Dortmund: Wohnungssuche wird zum Alptraum! „Frustriert, verärgert, enttäuscht“

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DER WESTEN hat mit Menschen gesprochen, die auf Wohnungssuche in Dortmund sind. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/Oliver Berg

Dortmund. 

Die Wohnungssuche in beliebten NRW-Städten wie Köln oder Düsseldorf ist kein Kinderspiel – das dürfte den meisten klar sein. Daher erhoffen sich viele mehr Glück in „kleineren“ Ruhrgebietsstädten wie Dortmund.

Aber ist es in Dortmund wirklich für Jedermann einfach eine Wohnung zu finden? DER WESTEN hat mit Menschen gesprochen, die derzeit auf Wohnungssuche in Dortmund sind und musste dabei Erschreckendes feststellen.

Dortmund: Verzweifelte Mutter bietet 1.000 Euro Belohnung für Wohnungsvermittlung

Flyer verteilt, Anzeigen geschaltet, alle halbe Stunde die Website von Immobilienportalen aktualisiert – die 36-jährige Linda hat schon Vieles versucht, um eine passende Wohnung für sich und ihre fünf Kinder in Dortmund zu finden. Derzeit lebt die Familie auf 75 Quadratmetern zusammen, aber mit zunehmendem Alter der Kinder wird die Wohnung einfach zu klein.

Deshalb sucht die alleinerziehende Mutter schon lange nach einer 100 Quadratmeter-Wohnung in Dortmund, bei der die Warmmiete rund 1100 Euro betragen sollte. Aus Verzweiflung bietet Linda über Ebay-Kleinanzeigen sogar eine Vermittlungs-Belohnung von satten 1.000 Euro. „Die Belohnung war mein letztes Mittel“, erklärt die 36-Jährige im Gespräch mit DER WESTEN.

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In diesen Dortmunder Stadtteilen sind die Mietpreise im Durchschnitt am höchsten:

  • Lücklemberg: 11,46 Euro / Quadratmeter
  • Schönau: 10,87 Euro / Quadratmeter
  • Schüren: 10,20 Euro / Quadratmeter
  • Aplerbecker Mark: 9,84 Euro / Quadratmeter
  • Asseln: 9,84 Euro / Quadratmeter
  • Kirchhörde: 9,79 Euro / Quadratmeter
  • Wichlinghofen: 9,42 Euro / Quadratmeter
  • Renninghausen: 9,40 Euro / Quadratmeter
  • Eichlingshofen: 9,40 Euro / Quadratmeter
  • Innenstadt: 9,35 Euro / Quadratmeter

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„Ich habe das Gefühl, dass Wohnraum zunehmend saniert wird und nach Möglichkeit an Personen vermietet wird, die alleinstehend sind. Es wird nach rein kommerziellen Aspekten vermietet“, schildert Linda ihre Sichtweise.

So hat die alleinerziehende Mutter das Gefühl, dass für Familien mit Kindern und mittlerem Einkommen in Dortmund schon lange kein Platz mehr ist. „Ich bin mittlerweile frustriert, verärgert, enttäuscht. Die Stadt hätte hier schon lange handeln müssen!“

Dortmund: Junges Paar sucht nach kleiner Wohnung – „alle gucken nur auf das Einkommen“

Aber gestaltet sich die Wohnungssuche in Dortmund ohne Kinder wirklich so viel leichter? Zumindest Lukas und seine Freundin können das nicht bestätigen.

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In diesen Dortmunder Stadtteilen sind die Mietpreise im Durchschnitt am niedrigsten:

  • Holte: 7,20 Euro / Quadratmeter
  • Höchsten: 7,20 Euro / Quadratmeter
  • Holzen: 7,17 Euro / Quadratmeter
  • Kley: 7,15 Euro / Quadratmeter
  • Wickede: 7,08 Euro / Quadratmeter
  • Mengede: 6,97 Euro / Quadratmeter
  • Kurl: 6,90 Euro / Quadratmeter
  • Scharnhorst: 6,80 Euro / Quadratmeter
  • Nette: 6,78 Euro / Quadratmeter
  • Lanstrop: 6,60 Euro / Quadratmeter

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Das junge Paar sucht seit einiger Zeit nach einer kleinen Zwei-Zimmer-Wohnung von ca. 40 Quadratmetern. Über sämtliche Portale wie Ebay-Kleinanzeigen, Immowelt oder Immobilienscout24 haben sie es schon versucht – bislang ohne jeden Erfolg.

„Alle Vermieter gucken immer nur auf das Einkommen von meiner Freundin und mir, ohne uns wirklich kennenzulernen oder unsere derzeitige Lebenssituation zu betrachten. Das macht die Wohnungssuche sehr schwierig“, erklärt Lukas im Gespräch mit DER WESTEN.

Dortmund: Frau mit Schwerbehinderung braucht dringend barrierefreien Wohnsitz – „habe alles schon durch“

Gleich doppelt hart trifft es die 55-jährige Sabine aus Dortmund. Da sie aufgrund einer Schwerbehinderung im Rollstuhl sitzt, sucht sie für sich und ihren Sohn eine Wohnung mit Fahrstuhl oder im Erdgeschoss. Drei Zimmer und ca. 70 Quadratmeter soll das neue Heim haben. Aber die „Ansprüche“, welche Sabine dringend an eine neue Wohnung stellen muss, erschweren der 55-Jährigen die Suche enorm.

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„Wir sind Selbstzahler und haben keine Mietschulden. Trotzdem ist die Suche extrem schwer, weil auf eine Wohnung immer viele Bewerber kommen und die Mieten unverschämt, unbezahlbar geworden sind. Ich habe schon alle Wohnungsanbieter durch. Man meldet sich auf eine neue Anzeige, um zu erfahren, dass die Wohnung schon lange vermietet ist“, schildert Sabine ihre Situation im Gespräch mit DERWESTEN. (mkx)

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