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Dortmund: Hund gefesselt und als Zielscheibe missbraucht – mit schlimmen Folgen

Eine Familie aus Dortmund hat einen Hund bei sich aufgenommen, als sie beim Tierarzt sind, kommt Schreckliches ans Licht.

Hund in Dortmund
© IMAGO/Funke Foto Services

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In der Hohenbuschei-Siedlung in Dortmund hat ein Hund ein neues Zuhause gefunden. Schon auf den ersten Blick sieht man, dass er etwas anders ist als andere Vierbeiner. Denn Boris fehlt ein Auge, ein Ohr hängt schlaff herunter.

Bevor Boris nach Dortmund gekommen ist, hat er Schlimmes über sich ergehen lassen müssen. Es übertrifft an Brutalität alles, was sich ein mitfühlender Mensch vorstellen kann und doch ist es passiert.

Dortmund: Röntgenbilder bringen Schreckliches ans Licht

Astrid S. war gerade mit ihrem Mann im Urlaub an der Ostsee als sie auf Facebook von „T-Dogs“ ein Bild von Boris sieht, wie sie gegenüber den „Ruhrnachrichten“ verrät. „T-Dogs“ ist ein in Deutschland ansässiger Verein, der Tiere aus der Slowakei rettet und weitervermittelt. Für die Dortmunderin war sofort klar, dass sie dem Hunde eine zweite Chancen geben will. Das Paar packte sofort die Koffer und beendete seinen Urlaub sogar einen Tag früher als geplant, um den Kleinspitz in Bayern kennenzulernen.

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Eigentlich war der Plan, dass Boris nur für ein paar Wochen bleibe, immerhin war Astrid S. mit zwei Hunden im Haushalt schon gut ausgelastet. Doch dann machte sie eine besorgniserregende Beobachtung. „Zwischen Neujahr und Weihnachten fing er an, immer mehr zu wanken.“

Der Tierarzt bestätigte ihre Befürchtungen, doch wie schlimm es wirklich ist, damit hätte sie niemals gerechnet. Beim Röntgen wurden mehrere Kugeln im Körper des Hundes gefunden. Sofort musste eine Not-Operation durchgeführt werden. Aus seiner rechten Kopfhälfte wurden Luftgewehrkugeln entfernt und auch ein Auge des 8-jährigen Vierbeiners war nicht mehr zu retten. Sieben weitere Kugeln stecken noch immer in dem leidgeplagten Körper. Von ihnen gehe derzeit keine Lebensgefahr aus, eine Entfernung sei zu risikoreich.

Hund als Zielscheibe missbraucht

Aufgrund der Röntgenbilder ist sich der Tierarzt sicher, dass Boris als Zielscheibe für Schießübungen mit dem Luftgewehr hinhalten musste. Die Experten glauben auch, dass der Hund gefesselt wurde, weil es beim Geschirranlegen immer wieder zu Problemen kommt. Auch weitere Formen der Misshandlung können nicht ausgeschlossen werden.



Und trotzdem: Die Lebensfreude hat sich der Kleinspitz dennoch nicht nehmen lassen. Er sei ein aufgewecktes und zutrauliches Kerlchen. Ein kleiner Abenteurer, der alles um sich herum erkunde, wenn auch mehr mit der Schnauze, da Boris inzwischen fast komplett blind sei. Für Astrid S. und ihren Mann ist mittlerweile auch klar, dass Boris bei ihnen bleiben soll. Ihre Wohnung haben sie extra so präpariert, dass sich die Fellnase auch bloß nicht verletzen kann.

Auch wenn der Rüde ein „Fulltime-Job“ sei und wohl noch viele Tierarztkosten auf sie zukommen, haben sie ihn in ihrer Familie aufgenommen. Um die Kosten zu stemmen, hat das Paar ein Spendenkonto eröffnet. Wer mehr darüber erfahren und ebenfalls einen kleinen Beitrag dazugeben will, kann sich bei den Haltern per Mail unter astrid11091983@aol.de oder per Telefon 0157/ 72855058 melden.