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Dortmund: Strom-Wahnsinn! Familie soll über 17.000 Euro nachzahlen

Bei der Summe fielen der Dortmunder Familie beinahe die Augen aus dem Kopf. Über 17.000 Euro sollte sie an Strom nachzahlen.

Stromzähler und Geldscheine
© IMAGO / Ulrich Wagner

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Was für ein Albtraum! Eine Familie aus Dortmund hat von ihrem Stromanbieter ein Schreiben erhalten. Darin fordert dieser eine stattliche Nahzahlungssumme von über 17.000 Euro.

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Nach dem ersten Schock hat das Ehepaar aus Dortmund nun den Kampf gegen das Unternehmen aufgenommen. Denn es kann nicht nachvollziehen, woher dieser zusätzliche Verbrauch rühren soll und ist auch nicht bereit, einfach naiv zu bezahlen.

Dortmund: Paar fällt bei Nachzahlungsforderung aus den Latschen

Vor einem Jahr, Ende Februar 2022, hatte das Ehepaar aus Dortmund einen Brief der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) erhalten und war schockiert. „Ich bin fast umgefallen und habe erst mal meine Brille aufgesetzt“, so die überrumpelte Frau gegenüber den „Ruhrnachrichten“. Ganze 17.219,79 Euro sollte das Paar nachzahlen. „Ich dachte erst, ich hätte mich verlesen und es wären Siebzehnhundert.“

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Dem Schreiben nach sollten die Kunden für insgesamt 98.000 Kilowatt Strom nachzahlen. Auch mit Nachtspeicherheizung, die verhältnismäßig viel verbraucht, und der aktuellen Preiserhöhung wäre das bei einem Zweipersonenhaushalt auf 80 Quadratmeter ein irrsinnig hoher Verbrauch. Durchschnittlich läge der bei 10.000 Kilowatt. „So viel braucht nicht mal ein Industriewerk im Jahr“, so die erstaunte Kundin.

DEW21 bezieht Stellung

Die Nachzahlungen könnten über einen längeren Zeitraum entstanden sein, erklärt der DEW21 auf Anfrage der „Ruhrnachrichten“. „Ob es hier eventuell durch den Kunden zu Fehlern bei der Ablesung gekommen ist und der in unserer Jahresrechnung vom 22. Februar 2022 abgerechnete Verbrauch bereits teilweise in den Vorjahren angefallen ist, können wir nicht beurteilen“, äußert sich das Unternehmen. Ein Fehler beim Zähler sei ausgeschlossen.

Darum rät der DEW21 auch dazu, die Zählerkontrollen durch die eigenen Mitarbeiter vornehmen zu lassen, um genau solche hohen Nachzahlungen zu umgehen. Das Unternehmen sieht die Schuld nicht bei sich – die Familie ist da allerdings anderer Meinung. Mitarbeiter hätten ihnen gegenüber erwähnt, „dass etwas bei der Forderung nicht stimmen kann“. Darum hat das Ehepaar auch einen Anwalt eingeschaltet und vorerst die Ratenzahlungen eingestellt, bis die Situation geklärt sei.

Dortmunder Paar spricht von „Erpressung“

Nach bereits gezahlten 4.000 Euro sei Schluss. „Ich zahle nicht mehr“, stellt sich die Kundin quer. „Die sitzen am längeren Hebel und wissen, dass die damit durchkommen. Eigentlich ist es Erpressung.“ Denn der DEW21 droht nun damit den Strom abzustellen, sollten die Zahlungen weiterhin ausbleiben.


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Das Paar steckt nun in der Zwickmühle und hat nachgegeben. „Aufgrund des vorangegangenen Schreibens und der Telefonate mit dem Kundenservice, die keinen Zweifel daran ließen, dass sie den Strom abstellen werden, habe ich das Geld aus Angst bezahlt“, bedauert die Kundin das Ergebnis.