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Satans-Mörder von Witten: Darum steht Daniel Ruda kurz vor einem Freispruch

Satans-Mörder von Witten: Darum steht Daniel Ruda kurz vor einem Freispruch

  • Am Donnerstag fällt das Urteil im Prozess gegen Satans-Mörder Daniel Ruda
  • Er soll versucht haben, eine Brieffreundin aus dem Gefängnis heraus zu einem Mord anzustiften
  • Doch trotz neuer Beweismittel wird er wohl freigesprochen

Bochum. 

Sie war die Hauptzeugin im Prozess gegen Daniel Ruda. Jennifer S. (Name geändert) hatte dem Mann, der 2001 einen bestialischen satanistischen Mord an einem Arbeitskollegen verübte, Anstiftung zum Mord vorgeworfen.

Nach zwei Tagen Prozess scheint sicher: Dieser Vorwurf ist nicht zu halten. Eineinhalb Tage lang war Jennifer S. verhört worden. Mit jedem Satz festigte sich bei allen Anwesenden der Gedanke: Die Aussagen der Hauptzeugin passen überhaupt nicht zusammen.

Zeugin redete schwammig und unklar

Immer wieder erzählte sie unterschiedliche Versionen der Geschichte, wie Ruda sie aus dem Gefängnis heraus zum Mord an seiner Ex-Frau Manuela Ruda (Name inzwischen geändert) überreden wollte.

Irgendwann platzte sogar der Richterin der Kragen. „Sie reden fahrlässig daher. Wir hören immer neue Versionen. Das kann Ihnen erhebliche Probleme bereiten.“ Sie drohte mit einem Verfahren wegen Falschaussage, Meineid oder Freiheitsentziehung – denn nur wegen des laufenden Verfahrens sitzt Ruda noch in Haft.

Auch Sachverständiger äußerte Zweifel

Auch ein Sachverständiger, Psychotherapeut Dr. Michael Lasar, attestierte der Zeugin anschließend eine eingeschränkte Glaubwürdigkeit.

„Sie hat eine sehr selektive Erinnerung. Sie beharrt auf ihren Standpunkten und bemerkt erst auf dauerhafte Nachfrage eigene Zweifel an der Beschreibung. Sie erzählt schwammig und unklar ohne eigene Realtiätsprüfung.“

Spätestens durch dieses vernichtende Urteil des Sachverständigen ist klar: Die Aussage von Jennifer S. ist nahezu unbrauchbar.

Schon zu Prozessbeginn hatte die Richterin klar gestellt: Mit dieser Zeugin steht und fällt der Prozess. Deshalb geht Rudas Verteidiger nun klar von einem Freispruch aus.

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