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Satans-Mörder Daniel Ruda: Urteil verzögert sich – plötzlich neue Beweismittel

Satans-Mörder Daniel Ruda: Urteil verzögert sich – plötzlich neue Beweismittel

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Daniel Ruda und sein Anwalt im Gericht. Foto: DERWESTEN
  • Daniel Ruda soll Brieffreundin zu Mord an Exfrau angestiftet haben
  • Der Satans-Mörder hat seine Gefängnisstrafe bereits abgesessen
  • Staatsanwaltschaft muss sich mit Vorwürfen auseinandersetzen

Bochum. 

Eigentlich sollte der zweite Prozesstag auch der letzte im Verfahren gegen Daniel Ruda sein. Der sogenannte Satans-Mörder von Witten, der 2001 einen Arbeitskollegen brutal getötet hatte, soll versucht haben, eine Brieffreundin zum Mord an seiner Ex-Frau und damaligen Komplizin anzustiften.

Die Beweismittel für den Prozess sind Briefe von Ruda und die Aussage der Hauptzeugin Jennifer S. (Name geändert). Sie hatte 2010 mit dem Satans-Mörder Briefkontakt, besuchte ihn auch mehrfach im Gefängnis, in dem er bis heute sitzt.

Noch 14 Seiten des Briefwechsels entdeckt

Neu aufgetauchte Briefe und eine problematische Zeugenaussage von Jennifer S. sorgen jetzt für Verzögerungen. Die Brieffreundin hatte noch 14 Seiten des Briefverkehrs entdeckt, wie sie zur Überraschung der Kammer erst am ersten Prozesstag am Montag mitteilte.

Über viele Stunden zog sich die Zeugenaussage von S. Der Grund: Immer wieder verzettelte sie sich in ihren Ausführungen. Ihre Aussagen wirkten oft wirr, ausschweifend und sorgten für viele Fragezeichen im Gerichtssaal.

Der Richterin platze der Kragen

Einmal platzte der Richterin kurz der Kragen. „Jetzt rede ich!“, rief sie nach einer von vielen Unterbrechungen durch die Hauptzeugin. „Wir hören immer neue Versionen. Das kann Ihnen erhebliche Probleme bereiten.“

Weil sich auch der erste Prozesstag deshalb schon hinzog, ist am Mittwoch kein Urteil mehr zur erwarten. Gegenüber DER WESTEN erhob Rudas Verteidiger Reinhardt aber Vorwürfe gegen die Staatsanwaltschaft.

Nachträgliche Sicherheitsverwahrung soll erreicht werden

„Die Staatsanwälte befürchten ein Versäumnis, dass für Ruda keine nachträgliche Sicherheitsverwahrung bestimmt wurde. Ziel dieses Prozesses ist es nur, das nachträglich zu erreichen. Die Ermittlungen ziehen sich seit vielen Monaten.

So wurde die überfällige Entlassung von Daniel Ruda erfolgreich hinausgezögert.“

Ruda hat seine 15-jährige Gefängnisstrafe bereits seit fast einem Jahr abgesessen. Weil ihm eine freiwillige Therapie in einer Psychiatrie nicht als Haftzeit angerechnet wurde und durch die Ermittlungen wegen der vorgeworfenen Anstiftung zum Mord sitzt er jedoch weiterhin in der JVA Bochum.

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