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Zeugin im Satans-Mörder-Prozess: „Er wollte, dass ich ihm eine Schusswaffe ins Gefängnis bringe“

Zeugin im Satans-Mörder-Prozess: „Er wollte, dass ich ihm eine Schusswaffe ins Gefängnis bringe“

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Daniel Ruda (l.) steht nach 16 Jahren wieder vor Gericht - es könnte nicht der letzte Prozess für ihn sein. Foto: FUNKE Foto Services / Klaus Pollkläsener
  • Daniel Ruda, der sogenannte Satans-Mörder von Witten, steht wieder vor Gericht
  • Er soll aus dem Knast eine Freundin beauftragt haben, seine Ex-Frau umzubringen
  • Ihm wird aber noch mehr vorgeworfen

Bochum. 

Am Mittwoch muss sich Daniel Ruda wieder vor Gericht verantworten. 2001 hatte er gemeinsam mit seiner Frau einen brutalen satanistischen Mord in Witten begangen. Dafür bekam er eine Haftstrafe von 15 Jahren, sitzt noch immer ein.

Aus dem Gefängnis heraus soll er dann versucht haben, eben diese Komplizin und heutige Ex-Frau ermorden zu lassen. Versuchte Anstiftung zum Mord lautet deshalb die Anklage.

Doch das ist nicht der einzige Vorwurf, dem sich der Mann, der heute Daniel W. heißt, stellen muss. Die Hauptzeugin des laufenden Prozesses sowie ein Mithäftling werfen ihm vor, eine Flucht aus dem Knast geplant zu haben.

Vorgetäuschter Herzanfall, Ausbruch beim Häftlingsjob

Zeugin Jennifer S. (Name geändert) sagte am ersten Prozesstag am Montag aus, Ruda hätte ihr gegenüber mehrfach davon gesprochen, einen Herzanfall vorzutäuschen. Sie hatte 2010 eine monatelange Brieffreundschaft mit ihm, traf in mehrfach in der JVA. Zu dieser Zeit soll Ruda sie mit dem Mord an Ex-Frau Manuela Ruda beauftragt haben. Er habe gesagt, er wisse genau, wie man von der Krankenstation aus fliehen kann.

Die Hauptzeugin erzählte noch von einem weiteren Plan. Demnach wollte er einen bestimmten Moment bei seinem Häftlingsjob in der Gefängnis-Bibliothek nutzen. „Immer wieder sprach er von der Zahl der Treppenstufen aus der Bibliothek. Er kenne sie genau, sagte er oft. Dort würde zu bestimmten Zeitpunkten nur ein Wärter stehen, den er ausschalten müsste.“

Ruda habe sie außerdem gebeten, ihm eine Schusswaffe ins Gefängnis zu schmuggeln.

Auch Mithäftling wirft Fluchtpläne vor

Ähnliche Aussagen kamen auch von einem Mithäftling Rudas. Am 27. Mai 2010 wurde Ruda wegen der vermeintlichen Fluchtpläne sogar angezeigt. Bei seiner polizeilichen Aussage relativierte der Mitinsasse jedoch viele Vorwürfe wieder. Ruda bezog vor Gericht Stellung: „Dieser Mann will sich nur wichtigmachen. Von seinen andauernden Anzeigen gegen andere Insassen verspricht er sich Hafterleichterung.“

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