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Bochum: Widerlich oder geil? Metzgerei verkauft den Mettberliner

Ein süßer Berliner mit herzhaftem Mettaufstrich? Das verkauft ein Metzger in Bochum zur Karneval-Saison. Wie reagieren die Kunden?

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© Dirk Kamperhoff

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Während das Rheinland Karneval feiert, konzentriert sich der Pott auf die wichtigen Dinge des Lebens.

„Kann das schmecken?“ Derartig irritierte, aber auch neugierige Fragen bekommen Metzger Dirk Kamperhoff und sein Team zurzeit häufiger zu hören, wenn sie auf diversen Wochenmärkten in Bochum ihren Stand aufschlagen.

Keine Sorge, die Kunden zweifeln nicht an der Qualität der angebotenen Fleischwaren. Stattdessen sorgt der Metzger in Bochum mit einer ganz besonderen Spezialität zu Karneval für Aufsehen – denn an seinen Ständen gibt es tatsächlich Mettberliner zu kaufen.

Bochum: Metzgerei verkauft Mettberliner

Richtig gelesen: Mettberliner. Und es ist genau das, was man sich darunter vorstellt. „Wir bekommen von unserem Bäcker die Berliner zugeschickt und schneiden die auf wie ein Brötchen“, erklärt Dirk Kamperhoff im Gespräch mit DER WESTEN. „Dann buttern wir die, streichen unser Mett darüber, auf Wunsch gibt es noch Zwiebeln oben drauf. Es ist kein Hexenwerk.“

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Ein Metzger in Bochum bietet zu Karneval Mettberliner an. Foto: Dirk Kamperhoff

Marmelade ist natürlich keine in den Berlinern – aber der klassische Streuselzucker auf den Backwaren bleibt. Damit der Kontrast zwischen süß und herzhaft deutlich wird. Da ist es wenig verwunderlich, dass der ein oder andere Kunde zunächst etwas skeptisch dreinschaut – doch laut Kamperhoff ist das Mettberliner-Business ein voller Erfolg.

Mettberliner kommt gut an

„Der Großteil probiert es“, betont der Fleischer. „Wir haben das erstmals 2020 ausprobiert, da lief es schon ganz gut. Dann gab es zwei Jahre Corona-Pause – und jetzt läuft es sogar noch besser.“ Doch wie kommt man überhaupt auf die Idee, Mett auf Berliner zu schmieren?

„Ich habe seit Jahren bewundert, wie toll die Bäcker zu Karneval ihre Berliner an den Mann bringen“, erzählt Kamperhoff im Gespräch mit DER WESTEN. Das löste in ihm eine Art neidische Trotzreaktion aus: „Wir Metzger haben nichts dergleichen zu bieten. Da dachte ich mir: Das musst du auch machen.“ Geboren war die Idee des Mett-Berliners.


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Und offenbar kommt der 3,50 Euro teure Happen bei den Kunden, die eine Kostprobe wagen, sehr gut an. So gut sogar, dass Kamperhoff schon jetzt verkünden kann: „Nächstes Jahr machen wir’s nochmal.“ Es wird jedoch beim saisonalen Karnevals-Angebot bleiben – ins dauerhafte Sortiment schafft es der Mettberliner nicht.