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Bochum: Welle der Gewalt in der Innenstadt – wehrlose Opfer „abgezogen“

Die Polizei hat am Donnerstagmorgen 20 Wohnungen in Bochum und Gelsenkirchen durchsucht. Hintergrund ist eine Welle der Gewalt in der City.

Bochum
© Martin Möller / Funke Foto Services

So entsteht ein Phantombild

Ingo von Westphal ist Phantombildzeichner. Uns hat er erklärt, wie ein Phantombild entsteht.

Großeinsatz der Polizei Bochum am Donnerstag (23. März). Dabei nahmen die Beamten in den frühen Morgenstunden zahlreiche Wohnungen in Bochum und Gelsenkirchen hoch. Dahinter stecken monatelange Ermittlungsarbeiten nach zahlreichen Raub- und Gewaltdelikten vorwiegend in der Bochumer Innenstadt.

Seit dem vergangenen Spätsommer hätten sich Dutzende Fälle ereignet. Das Muster sei dabei in der Regel ähnlich gewesen. Die Täter seien mindestens zu zweit gewesen, öfter aber auch in einer Gruppe unterwegs gewesen. „Vielfach wurden arg- oder wehrlose Opfer ‚abgezogen’“, so ein Sprecher der Polizei Bochum, der gegenüber DER WESTEN nicht von seiner Serie sprechen will. Aber bei den Ermittlungsarbeiten seien „immer wieder die gleichen Namen gefallen.“

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Bochum: Welle der Gewalt in der Innanstadt

So richtete sich der Verdacht gegen vorwiegend jugendliche oder heranwachsende Menschen im Alter zwischen 14 und 21. Ein Großteil der Verdächtigen sei bereits wegen verschiedener Delikte polizeibekannt. Weil sich die Anzeigen zu Körperverletzungs- und Raubdelikten in den vergangenen Monaten gehäuft hatten, richtete die Polizei Bochum eine eigene Ermittlungsgruppe ein.

Dabei konnten die Beamten in 54 Ermittlungsverfahren insgesamt 29 Tatverdächtige ermitteln. Dem bisherigen Ermittlungsstand zufolge sollen sich einige der mutmaßlichen Gewalttäter untereinander kennen. Wie genau die Verdächtigen untereinander verstrickt sind, sei nun Gegenstand der Ermittlungen. Bislang gehen die Ermittler von spontanen Aktionen aus, die nicht durch einen Drahtzieher geplant seien: „Uns ist kein Häuptling bekannt“, so der Polizeisprecher, weshalb die Ermittler trotz der Häufung der Delikte auch nicht von einer Serie sprechen.

Durchsuchungsbeschlüsse in Bochum und Gelsenkirchen

Bei den Durchsuchungen in Bochum und Gelsenkirchen konnten die Ermittler am Donnerstagmorgen nach eigenen Angaben Beweismittel sicherstellen, die zur Aufklärung der Taten beitragen sollen.


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Die Polizei Bochum hofft nun, dass durch die Auswertung der Entdeckungen weitere bislang noch unbekannte Tatverdächtige identifiziert werden können. Die Ermittlungen in dem Fall dauern an.