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Bochum hinkt laut neuer Studie weit hinterher – ein Politiker aus dem Osten spricht aus, was alle denken

Bochum hinkt laut neuer Studie weit hinterher – ein Politiker aus dem Osten spricht aus, was alle denken

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Einer Studie zufolge liegt die Armutsquote in Bochum bei 16 Prozent. (Symbolbild) Foto: Ingo Otto / FUNKE Fotoservices

Bochum geht es gut, zumindest im Vergleich zu vielen seiner direkten Nachbarn. Böse Zungen könnten die Stadt als Einäugigen unter den Blinden im Ruhrgebiet bezeichnen.

Denn im bundesweiten Durchschnitt befindet sich Bochum hinsichtlich seiner Lebensqualität und Zukunftsperspektive im knallharten Abstiegskampf. Das ist das Ergebnis mehrerer Studien aus den vergangenen Monaten.

Jetzt hat sich Bodo Ramelow (Die Linke) zu Wort gemeldet. Der Ministerpräsident von Thüringen spricht aus, was viele Menschen im Ruhrgebiet seit Jahren denken.

Bodo Ramelow fordert Unterstützung für Bochum und Co.

Im WDR 5 Morgenecho beschwerte sich Bodo Ramelow zuletzt, dass die neuen Bundesländer bei der Vergabe von Bundesbehörden und Forschungseinrichtungen regelmäßig übergangen würden.

Weil auch der Großteil der führenden Konzerne in Deutschland seinen Firmensitz in den alten Bundesländern habe, hätten es Länder wie Thüringen in ihrer Entwicklung schwer.

Doch der Politiker fordert auch Solidarität mit strauchelnden Kommunen, beispielsweise im Ruhrgebiet: „Städte in Thüringen wie Erfurt, die sich hervorragend entwickelt haben, brauchen nicht mehr die Unterstützung, wie sie zum Beispiel Bochum braucht“, sagte Bodo Ramelow in der Radiosendung.

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Soli auch für das Ruhrgebiet?

Bodo Ramelow plädiert für eine Förderung aller Städte, die unterhalb des Bundesdurchschnitts stehen, egal ob sie im Westen oder Osten liegen.

Damit spricht der Thüringer Ministerpräsident vielen Menschen im Ruhrgebiet aus der Seele. So werden in der Diskussion um die Probleme des Ruhrgebiets auch immer wieder Rufe nach der Umverteilung des Solidaritätszuschlags laut. Mehr dazu liest du hier >>>

So bewerten die Studien Bochum

Das Ruhrgebiet ist bei den Studien der vergangenen Monate äußerst schlecht weggekommen. Gelsenkirchen landet bei der Bewertung aller 401 Kreise und Städte in Deutschland regelmäßig auf dem letzten Platz.

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Doch auch Bochum kann nicht glänzen. In der ZDF-Deutschlandstudie rangiert die Stadt auf Rang 371. Die Armutsquote liegt in Bochum laut Bertelsmann-Studie bei 16 Prozent.

In der zuletzt herausgegebenen Studie zur Zukunftsfähigkeit Deutschlands erhielt Bochum von den Forschern des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung nur die Note 4,1 und landet damit weit abgeschlagen im unteren Drittel aller Städte.

Besonders schwach bewertete die Studie die wirtschaftliche Entwicklung in Bochum.

Hier geht es zum kompletten Interview mit Bodo Ramelow im WDR 5 Morgenecho >>>