Veröffentlicht inS04

FC Schalke 04: Choreo-Zoff tobt noch immer – Polizei appelliert an die Ultras: „Tür steht offen“

Seit über anderthalb Jahren tobt zwischen den Ultras Gelsenkirchen und Polizei und Feuerwehr ein Choreo-Zoff. Ist endlich eine Lösung in Sicht?

Schalke Choreo Verbot
© IMAGO/Kolvenbach

Die emotionalsten Schalke-Spiele aller Zeiten

Das waren die emotionalsten Spiele des FC Schalke 04.

Wenn der FC Schalke 04 am Samstag (13. April) den 1. FC Nürnberg in der Veltins-Arena empfängt, kann der Zuschauer nicht nur aus sportlicher Sicht ein echtes Highlight erwarten. Aufgrund der engen Fanfreundschaft zwischen den Klubs ist dieses Spiel auch auf der Tribüne immer ein echter Leckerbissen.

Im Normalfall könnte man schon damit rechnen, dass die Fans des FC Schalke 04 bei diesem Aufeinandertreffen eine beeindruckende Choreo planen. Allerdings läuft noch immer der Choreo-Zoff mit Polizei und Feuerwehr Gelsenkirchen. Vor dem Duell gegen den 1. FC Nürnberg hat DERWESTEN deshalb bei der Polizei Gelsenkirchen nachgehakt. Wie ist der aktuelle Stand im Choreo-Zoff?

FC Schalke 04: KSC-Fans wärmen Choreo-Zoff neu auf

Seit mittlerweile über anderthalb Jahren tobt zwischen den „Ultras Gelsenkirchen“ und den Verantwortlichen der Polizei und Feuerwehr Gelsenkirchen der Choreo-Zoff. Auslöser war die „Rauchtrikot“-Choreo am 30. Oktober 2022. Damals wurden in der Nordkurve hinter einem durchsichtigen Trikot blaue Rauchtöpfe gezündet – natürlich ohne Rücksprache mit den Behörden, denn das Abbrennen von Pyrotechnik ist verboten. Die Polizei sprach damals von einem „Vertrauensbruch“, der Ärger war riesig.

Zur neuen Saison wollten die „Ultras Gelsenkirchen“ beim ersten Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern erneut eine Choreo präsentieren, doch diese wurde kurzfristig abgesagt. Der Grund: Die Fenster der Leitstellen würden zugehängt und die Sicht auf den Innenraum wäre verwehrt (hier mehr zu den Hintergründen!). Spätestens seit dieser Absage herrscht Eiszeit zwischen den beiden Parteien.

Durch die Fanszene des Karlsruher SC wurde der Choreo-Zoff nun neu aufgewärmt: Nach einer krassen Pyroshow zeigten sie ein Banner mit der Aufschrift: „Feuerwehr GE: Wegen Choreo-Auflagen kam heute Pyro zum Tragen“ (hier mehr dazu!). Gegenüber DERWESTEN stellt die Polizei Gelsenkirchen nun klar, dass es von der aktiven Fanszene des KSC vor dem Spiel keinen Antrag für eine Choreo gegeben habe.

Polizeidirektor Both: „Unsere Tür steht nach wie vor offen“

Vor dem nächsten Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg stellen sich nun viele die Frage: Wie ist denn nun eigentlich der aktuelle Stand im Choreo-Zoff? Die Polizei Gelsenkirchen erklärt, dass man der organisierten Fanszene in den vergangenen Monaten immer wieder Gesprächsangebote gemacht habe. Diese seien allerdings ignoriert worden.

„Dass zwei Parteien unterschiedliche Auffassungen zu einem Thema haben, ist völlig normal und okay. Es wäre nach wie vor wünschenswert, ins Gespräch zu kommen und über alle im Raum stehenden Vorwürfe oder auch Kritik zu reden, um für die Zukunft einen Weg zu finden, der für alle Parteien in Ordnung ist. Unsere Tür steht nach wie vor offen“, erklärt der Leitende Polizeidirektor Peter Both gegenüber dieser Redaktion.

„Es gab nie ein Choreoverbot und es gibt auch aktuell keins“

Ein generelles Choreo-Verbot gibt es in der Veltins-Arena nach Angaben der Polizei nicht. „Die Haltung der Polizei Gelsenkirchen ist in dieser Thematik nach wie vor unverändert. Es gab nie ein Choreoverbot und es gibt auch aktuell keins“, stellt die Polizei Gelsenkirchen auf Anfrage dieser Redaktion klar.


Das könnte dich auch interessieren:


Theoretisch wäre sogar eine Choreo gegen den 1. FC Nürnberg möglich – allerdings nur unter gewissen Rahmenbedingungen. „So lange die Polizei Gelsenkirchen aus ihrer Befehlsstelle im Stadion eine ungehinderte Sicht in den kompletten Innenraum auch während der Choreografie hat, spricht nach wie vor aus polizeilicher Sicht überhaupt nichts gegen eine Choreografie. Derartige Choreografien haben in den letzten Jahren bereits mehrfach in der Arena stattgefunden“, heißt es weiter. Dieser Standpunkt hat sich also nicht verändert und scheint auch nicht verhandelbar.