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Zoo in NRW muss Besucher-Liebling ziehen lassen – der Grund macht traurig

Der Kölner Zoo muss einer seiner Publikumsmagneten ziehen lassen. Ein Tier finden Besucher dort nicht mehr vor. Was dahintersteckt.

Zoo in nrw
© imago/Manngold

Die Tigerkinder im Zoo kämpfen um ihr Futter

Die Tigerkinder und Mama Dasha bekommen im Duisburger Zoo Eisbomben mit Fleisch.

Bittere Nachrichten aus dem Kölner Zoo (NRW): Der Tierpark muss einen Besucher-Liebling ziehen lassen. Tigerweibchen Akina ist ab sofort nicht mehr in dem Zoo zu sehen. Dahinter steckt ein trauriger Grund.

Tiger sind faszinierende Tiere – und absolute Publikumsmagnete. Die majestätischen Vierbeiner zählen wohl mit zu den beliebtesten Attraktionen in jedem Zoo – auch im Kölner Zoo (NRW). Doch viele Tigerarten sind vom Aussterben bedroht. Deswegen werden die Tiere in vielen Zoos gezüchtet. Doch anscheinend können auch Tiger bei ihrer Wahl nach einem potenziellen Fortpflanzungspartner ziemlich wählerisch sein. Manchmal passt es einfach nicht.

Zoo in NRW muss Tigerdame austauschen

Der Kölner Zoo musste deswegen jetzt Tigerweibchen Akina ziehen lassen. Mit ihr und Zuchtkater Sergan habe es einfach nicht geklappt, wie der Kölner Zoo auf seiner Facebook-Seite bekanntgab. „Liebestausch! Bei uns lebt seit Ende Juli das Amurtiger-Weibchen Katinka. Sie stammt aus dem Tiergarten Nürnberg und ist nun regelmäßig auf der Außenanlage im Kölner Zoo zu sehen. Katinka ist zwölf Jahre alt. Unser bisheriges Tigerweibchen Akina ging im Tausch nach Nürnberg. Hintergrund des Wechsels: Akina harmonierte nicht mit dem achtjährigen Kölner Zuchtkater Sergan“, heißt es in dem Social-Media-Post.

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Ebenso wenig habe die Fortpflanzung in Nürnberg zwischen Katinka und dem dort neu hinzugekommenen Kater Manu geklappt. Auf Empfehlung des Europäischen Erhaltungsprogramms EEP folgte nun der Tausch, um zum Erhalt der stark vom Aussterben bedrohten Amurtiger (Panthera tigris altaica) beizutragen.

Amurtiger akut vom Aussterben bedroht

„Zusammenführung und Zucht bei Raubkatzen klappen leider nicht immer. Das ist nichts Ungewöhnliches, auch wenn die Tiere genetisch gut zusammenpassen“, erklärt Dr. Alexander Sliwa, Kurator des Kölner Zoos. „Die Amurtiger sind akut vom Aussterben bedroht. Daher unternehmen Zoos sehr viele Anstrengungen, um diese Katzenart auf der Erde zu erhalten.“


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Die Entscheidung, welche Tiere in welchen Zoos für Zuchtvorhaben zusammenkommen, treffe das EEP auf Basis wissenschaftlicher Kriterien. Katinka zähle aufgrund ihrer Abstammung zu den genetisch besonders wertvollen Tigern dieser Art in Europa. Dr. Sliwa: „Wir hoffen, dass Katinka und Sergan gut und schnell zusammenfinden. Die Zucht ist unerlässlich bei dieser Art.“ Katinka hat im Tiergarten Nürnberg schon einmal erfolgreich Jungtiere großgezogen. Im Sommer 2015 brachte sie einen Doppelwurf zur Welt.