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Silvester in NRW: 300 Menschen bewerfen Polizisten mit Feuerwerk ++ insgesamt 42 Beamte verletzt

Einiges los an Silvester in NRW. Wo es zu welchen Polizei- und Feuerwehreinsätzen kam, das verraten wir dir hier.

© Justin Brosch

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2021 ist die Kriminalität zum sechsten Mal in Folge gesunken. Hat die Polizei immer weniger zu tun?

Der Jahreswechsel ist vollzogen – 2023 ist da! Und nach zwei Jahren durfte dieses Silvester wieder ohne Corona-Einschränkungen und Böller-Verbot gefeiert werden. Auch in NRW wurde das neue Jahr ordentlich begrüßt.

Doch neben all den Feierlichkeiten gab es auch einige Polizei- und Feuerwehreinsätze. In unserem Blog halten wir dich auf dem Laufenden und verraten dir, was an Silvester in NRW los war.

Sonntag, 1. Januar

20.00 Uhr: Auch im Laufe des Sonntags kam es in NRW noch zu Unfällen mit Böllern. In Herten zündeten zwei Jugendliche (17 und 18 Jahre alt) gegen 15 Uhr am Nachmittag einen Böller, den sie zuvor in einem Mülleimer gefunden hatten. Durch die Wucht der Detonation wurde der 18-Jährige leicht verletzt, der 17-Jährige erlitt schwere Verletzungen an der Hand. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

Etwa eine Stunde später kam es in Herten zu einem weiteren Unglück. Ein 13-jähriges Kind fand auf der Straße einen Böller, zündete ihn im Beisein der Mutter. Dabei wurde das Kind schwer an der Hand verletzt. Es wurde zuerst in einem Krankenhaus erst versorgt und dann per Hubschrauber in eine Kinderklinik gebracht. Die 33-jährige Mutter wurde bei dem Unfall leicht verletzt.

16.30 Uhr: Bittere Silvester-Bilanz in NRW! In der Silvesternacht kam es in einigen Städten zu Krawallen und Angriffen gegenüber Einsatzkräften wie der Polizei. In der Bochumer Innenstadt bewarfen rund 300 Menschen die Polizisten mit Feuerwerkskörpern, nachdem diese einem 17-Jährigen eine Pistole abgenommen hatten.

Auch in Essen gab es Probleme: Im Bereich des Steeler Wasserturms bewarfen an die 200 Menschen Fahrzeuge oder andere Personen mit Böllern und Raketen.

Insgesamt wurden in NRW 42 Polizisten und Polizistinnen verletzt, so das Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste NRW. In der Silvesternacht 2021/2022 seien es 23 gewesen.

16 Uhr: In Düsseldorf gab es in den ersten Minuten des neuen Jahres direkt einen Großeinsatz für die Feuerwehr. Zu einem Brand in einem Gewerbegebiet mussten 65 Einsatzkräfte anrücken. Hier mehr dazu.

15.30 Uhr: In Hagen wurde ein 80-jähriger Mann am Silvesterabend von zwei Unbekannten in seiner Wohnung angegriffen und schwer verletzt. Gegen 19 Uhr betraten die mutmaßlichen Täter den Haushalt des Rentners am Bodelschwinghplatz, schlugen mehrfach mit einem Gegenstand auf ihn ein. Anschließend flohen die, laut Polizei Hagen, vermeintlich jugendlichen Personen. Der Verletzte wandte sich an Dritte, die den Rettungsdienst und die Polizei alarmierten.

In Hagen wurde ein Mann von zwei Unbekannten in seiner Wohnung angegriffen.
In Hagen wurde ein Mann von zwei Unbekannten in seiner Wohnung angegriffen. Foto: Alex Talash

Die Beamten stellten in der Wohnung des 80-Jährigen eine mutmaßliche Tatwaffe sicher. Die Mordkommission der Kriminalpolizei Hagen hat die Ermittlungen übernommen. Zeugen, die etwas mitbekommen haben, sollen sich unter der  02331-986 2066 melden.

15 Uhr: Gegen 2 Uhr stürzten am Heumarkt in Köln drei Feiernde während einer Party durch ein Glasvordach. Rettungskräfte fuhren die Verletzten in Krankenhäuser. Polizisten stellten vor Ort keine Hinweise auf Fremdverschulden fest.

14.50 Uhr: Ebenfalls in Duisburg passiert: Gegen 1 Uhr wurden die Einsatzkräfte wegen brennender E-Scooter zur Wanheimer Straße in Hochfeld gerufen. Eine Zeugin hatte der Polizei eine Gruppe von Menschen gemeldet, die E-Scooter in die Flammen werfen und in dem Bereich randalieren. Vor Ort warfen die Verdächtigen Böller auf ein Einsatzfahrzeug der Feuerwehr und rissen die Türen auf. Es entstand ein leichter Schaden an dem Einsatzfahrzeug. 

14.45 Uhr: In Duisburg-Hochheide eskalierte es noch vor 0 Uhr: Am Silvesterabend beschossen sich auf dem Bürgermeister-Bongartz-Platz mehrere Menschengruppen gegenseitig mit Feuerwerkskörpern. Auch unbeteiligte Passanten gerieten ins Visier. Als die Polizei eintraf, wurden auch die Einsatzkräfte massiv mit Böllern beschossen sowie mit Steinen und Glasflaschen beworfen. Ein Streifenwagen wurde beschädigt. Die Beamten blieben unverletzt.

14.30 Uhr: Schrecklicher Vorfall in Unna! Ein Zweijähriger wurde durch einen Böller schwerverletzt. Kurz nach Mitternacht befanden sich die 21-jährige Mutter und der 27-jährige Vater mit ihrem Sohn im Bereich der Massener Straße, wollten den Jahreswechsel feiern. Dann gelang plötzlich ein Böller in die Kapuze des Sohnes, welcher noch vor der Herausnahme aus der Kapuze explodierte. Die Eltern brachten das Kind ins Krankenhaus und informierten die Polizei. Der zweijährige Sohn erlitt Verbrennungen am Hinterkopf und wurde schwerverletzt in eine Unfallklinik verlegt.

14 Uhr: In Essen waren die Rettungskräfte am Neujahr in der Goebenstraße im Einsatz. Wie die Polizei Essen gegenüber DER WESTEN bestätigte, explodierte ein Feuerwerkskörper im Gesicht eines Jugendlichen. Wie schwer der Junge verletzt ist, ist aktuell unklar.

13 Uhr: In Dortmund flogen um kurz nach Mitternacht im Bereich der Petrikirche Feuerwerkskörper teilweise in die anwesende Menschenmenge. Mit erhöhtem Kräfteansatz konnten die Polizeibeamten die Situation jedoch beruhigen und eine Person in Gewahrsam nehmen. Ein Kind wurde durch einen Böller im Gesicht verletzt.

12.40 Uhr: Wie jetzt bekannt wurde, schossen bereits einen Tag vor Silvester Jugendliche am ZOB in Marl mit Raketen auf Passanten und zündeten Böller. Ein 14-Jähriger wurde gefasst. Die Polizei stellte Strafanzeige.

In Essen explodierte an Neujahr ein Böller im Gesicht eines Jugendlichen. Foto: Justin Brosch

12.30 Uhr: In Bochum kam es an Silvester zu Attacken auf Polizeibeamte. Mehrere Personen bewarfen die Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern. Zwei Bochumer wurden festgenommen.

11.20 Uhr: Auch in Gelsenkirchen ging es wild her: Das neue Jahr war erst wenige Minuten alt, als mehrere Anwohner auf der Straße miteinander in Streit gerieten und die Polizei gerufen wurde. Zwei Personen aus einer Familie, die zuvor andere Passanten mit Feuerwerksraketen beschossen hatten, sollten in Gewahrsam genommen werden. Erst mit Unterstützung gleich mehrerer weiterer Einsatzkräfte und Einsatz von Pfefferspray und Taser konnten die Maßnahmen durchgesetzt und die Lage beruhigt werden.

10.13 Uhr: In Essen konnten Beamte gegen 0:30 Uhr ihren Augen nicht trauen, als sie sahen, wie mehrere Personen die Außendekoration und Holzpaletten eines Geschäftes im Bereich Krayer Straße / Heinrich-Sense-Weg an in ein bereits entfachtes Feuer warfen. Als die Feuerteufel die Polizisten wahrnahmen, flüchteten Sie in Richtung Tempelhof. Während der Löschung dieses Brandes meldeten Passanten Jugendliche, die im Bereich Tempelhof Müll mit einer Flüssigkeit übergossen und angezündet haben sollen. Dabei erkannten die Polizisten einen 16-jährigen Tatverdächtigen wieder und nahmen ihn nach einem fußläufigen Fluchtversuch vorläufig fest. Bei der Verfolgung verletzte sich ein Polizeikommissar und musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden.

10.05 Uhr: Unfassbare Szenen spielten sich in der Silvesternacht in Hagen-Altenhagen ab. Dort wurde nach Informationen von DER WESTEN eine neue Dimension der Eskalationsstufe erreicht. Kurz vor Mitternacht hatten zum Teil vermummte Jugendliche die Alleestraße „übernommen“ – Straßenbarrikaden aus Waschmaschinen, Mülltonnen und Sperrmüll wurden errichtet, übergossen und angezündet. Als die Polizei kurz nach Mitternacht mit einem Streifenwagen in die Alleestraße fuhr, wurden Feuerwerkskörper auf sie gerichtet. Weitere Einsatzfahrzeuge wurden als Zielobjekte von Glasflaschen. Die im Streifenwagen sitzenden Polizisten blieben unverletzt. Immer wieder flogen Böller und Raketen in Richtung Rettungskräfte, auch ein Rettungswagen wurde mit Raketen beschossen

Silvester in NRW: In Hagen errichteten vermummte Jugendliche Straßenbarrikaden
An Silvester ging es in NRW heiß her. In Hagen errichtete man sogar Straßenbarrikaden. Foto: Alex Talash

09.45 Uhr: In Hagen wurde ein 18-Jähriger gegen 0.30 Uhr in Gewahrsam genommen, nachdem er aus einer Gruppe heraus Feuerwerkskörper auf Polizisten schoss. Er führte darüber hinaus eine griffbereite Schreckschusspistole in seinem Hosenbund und Munition in der Jackentasche mit sich. Er versuchte sich zunächst hinter einem Auto vor den Beamten zu verstecken.

09.35 Uhr: Und auch für die Feuerwehr Essen gab es einiges zu tun. Bereits vor dem Jahreswechsel wurden die Einsatzkräfte gegen 22.30 Uhr zu einem Balkonbrand in Überruhr-Hinsel alarmiert. Auf der Straße Gewalterberg waren Gegenstände auf einem Balkon, durch einen Feuerwerkskörper in Brand geraten. Gegen 1 Uhr wurde ein Balkonbrand auf der Sälzerstraße im Stadtteil Altendorf gemeldet. Im Stadtteil Freisenbruch wurden drei Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr durch Böller leicht verletzt. In Katernberg wurden ein 40-jähriger Vater und seine 8-jährige Tochter durch Feuerwerkskörper schwer verletzt. Bei dem Vater besteht Lebensgefahr.

09.00 Uhr: Die Feuerwehr Bochum zog eine erste Silvesterbilanz und bezeichnete den Jahreswechsel als „sehr einsatzreich“. Der erste Einsatz des Jahreswechsels wurde der Leitstelle um Punkt 0 Uhr gemeldet: Eine brennende Hecke im Wattenscheider Hellweg. Unmittelbar danach wurden in kurzen Zeitabständen schwere Gesichtsverletzungen durch Feuerwerksraketen und Böller gemeldet. Durch mehrere parallele Kleinbrände im gesamten Stadtgebiet und einem gemeldeten Wohnungsbrand waren teilweise sämtliche Einsatzkräfte von der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr um Mitternacht im Einsatz. Das Feuer in der Wohnung war schnell unter Kontrolle. Eine Person wurde bei dem Brand verletzt. Insgesamt kam es alleine zwischen 22 Uhr und 2 Uhr zu 47 Brand- und 37 Rettungsdiensteinsätzen.

Silvester in NRW: In Essen wurden durch Feuerwerkskörper ein Mädchen und ihr Vater verletzt. Foto: WTVnews

08.30 Uhr: Und auch in Duisburg war die Feuerwehr vermehrt im Einsatz und sprach in einer Pressemitteilung von einem „sehr unruhigen und einsatzintensiven Tag“. In der Zeit zwischen 8 Uhr (31. Dezember) bis 6.30 Uhr (1. Januar) verzeichnete die Leistelle insgesamt 381 Einsätze. Innerhalb des Stadtgebiets Duisburg wurden in der Silvesternacht zehn Personen durch Feuerwerkskörper verletzt. Bei den Brandeinsätzen handelte es sich vornehmlich um Kleinbrände die alle sehr zügig abgelöscht werden konnten. Einige Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst wurden von Personen bedrängt und beleidigt. In drei Fällen wurden sogar Feuerwerkskörper in Richtung der Einsatzkräfte beziehungsweise deren Fahrzeuge abgefeuert! Verletzt wurde zum Glück niemand. In einem Fall mussten sich die Einsatzkräfte allerdings zurückziehen und konnten erst unter dem Schutz der Polizei tätig werden.

08.20 Uhr: Wie der „Express“ berichtet, war die Polizei in Köln in der Silvester-Nacht mit Hunderten Kräften „an unterschiedlichen Hotspots“ im Einsatz. Mit dem steigenden Alkoholkonsum kam es zu Auseinandersetzungen und Pöbelein. Am Kölner Dom wurden drei Pöbler in Gewahrsam genommen. Größere Ausschreitung gab es nicht. Die Polizei wertet die Geschehnisse allerdings noch aus.


Weitere Nachrichten:


08.15 Uhr: Schrecklicher Vorfall in Balve: Am 1. Januar gegen 0.20 Uhr wurden Polizei und Feuerwehr zu einem Wohnungsbrand alarmiert. Beim Eintreffen der Retter stand das Gebäude an der Arnsberger Straße in Vollbrand. Im Verlauf der Rettungs- und Löscharbeiten wurde im Haus die 66-jährige Bewohnerin tot aufgefunden. Die Ermittlungen zur Brandursache laufen.

+++Silvester in Thüringen: Schlimme Szenen! Männer verlieren Arme und Hand +++

08.00 Uhr: In Hagen ging die Polizei gegen illegale Pyrotechnik vor. Im Hasperbruch und in der Küferstraße wurde zudem illegal mit Schreckschusswaffen geschossen.