Der Ruhrverband, einer der neun Wasserwirtschaftsverbände in NRW mit Sitz in Essen, bemerkt zuletzt immer öfter einen gefährlichen Trend. Schon seit Jahren gibt es immer wieder Jugendliche, die für Videos und Klicks ihr Leben aufs Spiel setzen und an der Ruhr teils lebensgefährliche Aktionen filmen.
Doch jetzt hat der Verband im Ruhrgebiet genug davon. Alle Warnungen und Appelle reichen offenbar nicht aus. Deshalb zieht der Ruhrverband jetzt harte Konsequenzen.
Ruhrgebiet: Ruhrverband warnt vor riskanter Aktion
„Was in den Social-Media-Kanälen vielleicht spektakulär aussieht, ist in Wahrheit brandgefährlich – und kann tödlich enden“, warnt der Ruhrverband nachdrücklich vor Brückensprüngen in die Ruhr. Auch in den vergangenen Monaten habe man erleben müssen, wie immer wieder Menschen von den Brücken, Mauern oder auch von den Anlagen des Verbandes selbst ins Wasser gesprungen seien. „Teils von Kameras begleitet, für Klicks – aber unter Missachtung aller Regeln und Warnungen.“
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Das Problem dabei seien die sich ständig ändernden Wasserstände. An einem Tag ist das Wasser noch tief genug, am nächsten schon nicht mehr. Und wer dann hineinspringt, läuft Gefahr, auf Widerstand durch Felsen oder Ähnliches zu treffen. Und dann kommt auch noch die Strömung hinzu, die teils unsichtbar unter der Wasseroberfläche lauert. Dem Sog können oft selbst geübte Schwimmer nicht entkommen. „Brückenspringen ist kein Abenteuer, sondern ein Spiel mit dem Leben.“
Ruhrgebiet: Ruhrverband zeigt Jugendliche an
Doch bleibt der Ruhrverband nicht bei Belehrungen. „Wir bringen solche Vorfälle konsequent zur Anzeige und sprechen Hausverbote aus. Bereits 2023 haben wir erste rechtliche Schritte gegen eine bekannte YouTube-Gruppe eingeleitet – nach erneuten Vorfällen an der Bigge wurden im März und April 2025 weitere Anzeigen erstattet.“
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Der Ruhrverband appelliert deshalb auch an die Bevölkerung, Bekannte und Familie über die Gefahren zu informieren und im Falle des Falles die Polizei einzuschalten, sollte man selbst solche gefährlichen Aktionen beobachten. Das Liken und Teilen von Videos solcher Szenen empfiehlt der Verband ebenfalls nicht.
Ruhrgebiet: Schwimmen in Rhein und Ruhr birgt Gefahren
Von der Ruhr zum Rhein. Auch hier lauern Gefahren, wie mittlerweile eigentlich jeder kennen sollte. Die Feuerwehr Düsseldorf warnt wie jedes Jahr zur Schwimmsaison vor den Tücken des Flusses. Selbst geübte Schwimmer können den Strömungen kaum entgehen. Allein in diesem Jahr mussten die Retter bereits neun Mal ausrücken, um Personen aus dem Rhein zu retten – eine Person verstarb leider.
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„Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich“, warnt deshalb David von der Lieth, Leiter der Feuerwehr Düsseldorf. Rund um die Kiesflächen entstehen Strudel, vorbeifahrende Schiffe erzeugen einen Sog, der vor allem Kinder ins Wasser ziehen kann – und das, obwohl die Schiffe bereits hunderte Meter weiter gefahren sind. „Aus diesem Grund bringen wir auch in diesem Sommer wieder Warnplakate an.“