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Ruhrgebiet: Erdbeben in der Türkei erschüttert Menschen im Pott – was sie dann machen, ist rührend

Die Menschen im Ruhrgebiet sind von dem Erdbeben in der Türkei und Syrien schwer getroffen – sie wollen helfen und starten zahlreiche Aktionen.

Ruhrgebiet
© IMAGO / Panthermedia

"Wir sind das Ruhrgebiet" - 5 Gründe, warum es im Pott einfach am schönsten ist

Grau und dreckig? Von wegen! Im Pott ist es einfach am schönsten!

Die Menschen im Ruhrgebiet sind erschüttert. Die Bilder der vielen hilflosen Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien lassen sie nicht mehr los. Nachdem am Montagmittag (6. Februar) ein historisches Beben der Stärke 7,8 die Erde erzittern ließ, liegen tausende Häuser in Trümmern – und mit ihnen die Leben von Millionen Menschen.

Doch die Leute im Ruhrgebiet wollen helfen – sofort werden zahlreiche Spendenaktionen organisiert. Sogar vor Ort unterstützten die Menschen aus dem Pott, wo sie können.

Ruhrgebiet: Überall wollen Menschen helfen

In Gelsenkirchen-Rotthausen sorgte die große Hilfsbereitschaft für verstopfte Straßen und Staus. Kurze Zeit nach den ersten Berichten über das Erdbeben rief ein 40-jähriger Mann aus Herne zu einer privaten Spendenaktion auf. Nach Angaben der Polizei sei die Bereitschaft der Menschen, Sachspenden zum Sammelplatz zu bringen, so enorm gewesen, dass Bereitschaftskräfte der Polizei hinzugezogen werden mussten, um den Verkehr zu lenken. Auch einige Straßen mussten kurzzeitig gesperrt werden. Bis kurz vor ein Uhr am Dienstagmorgen lief die Aktion.

In Mühlheim hat die ITIB Fatih Moschee zum Spenden aufgerufen. In dem zerstörten Erdbeben-Regionen herrschen derzeit sehr kalte Temperaturen, die in der Nacht auf bis zu minus 10 Grad sinken können. Teilweise liegt sogar Schnee. Ob Mäntel, Jacken, Decken, Mützen, Handschuhe, Windeln, Schals, Babynahrung oder Hygieneartikel – es fehle an allem. Wer spenden wolle, könne die Sachen, nach Möglichkeit beschriftet und in Kartons verpackt, in der Moschee an der Sandtraße abgegeben. Bis Donnerstag wird dort täglich zwischen 10 und 22 Uhr gesammelt, dann „gehen die Sachen auf Reise in die Türkei“, heißt es auf Facebook.

Ruhrgebiet: Pizza für den guten Zweck

Wer keine Sachspenden geben kann, aber trotzdem unterstützten möchte, kann noch bis Dienstagabend (7. Februar) bei Mamma Mia Pizza & Burger in Castrop Rauxel etwas Gutes tun. Serdal Kiraz, Inhaber der Pizzeria habe seine Wurzeln in der Erdbebenregion. Mit einer zweitätigen Spendenaktion wolle er helfen. „Alle Einnahmen werden komplett an die Opfer gespendet“, erklärt er in seinem Aufruf auf Facebook. „Kommt vorbei, lasst uns den Leuten helfen!“ Wie die „RN“ berichtete, seien am ersten Tag auf diese Weise bereits 500 Euro zusammengekommen.

In Oer-Erkenschwick sammeln die Verantwortlichen der „Flipp Flopp Kinderwelt“ am kommenden Sonntag (12. Februar) für die Opfer der Katastrophe. „Wir möchten mit eurer Unterstützung helfen“, heißt es im Aufruf. Neben Sachspenden wie Wintersachen, Decken und Elektroheizungen werden zusätzlich 50 Prozent der Einnahmen an die Opfer gespendet.


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Ruhrgebiet: Helfer aus Duisburg sind vor Ort

Auch vor Ort sind Helfer zur Unterstützung angereist. Aus Duisburg ist das Such- und Rettungs-Team von ISAR Germany – International Search and Rescue am Dienstagmorgen in der Türkei eingetroffen. Mitten im Katastrophengebiet wollen sie nach Überlebenden suchen.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation seien nach aktuellem Stand mehr als 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Rund 23 Millionen Menschen seien insgesamt von dem Erdbeben betroffen.