Mit einem Hilferuf meldete sich Barbara Klobusch Ende 2022 auf Social Media. Ihre Schildkröten-Auffangstation in Dorsten (Ruhrgebiet) stand vor dem Aus (DER WESTEN berichtete). Zu dem Zeitpunkt drohte die Gefahr, dass rund 60 Tiere ihr Zuhause verlieren könnten. Doch nach mehr als einem Jahr der verzweifelten Suche gibt es nun freudige Nachrichten. Schildkröten-Mama Barbara Klobusch weiß gar nicht, wohin mit ihren Gefühlen.
„Wenn man meint, es gehe nicht mehr weiter und man weiß, schlimmer geht es nicht – kommt von irgendwo ein Lichtlein her. Wer immer dieses auch geschickt hat: Wir danken so sehr dafür! Wir können allen Schildkrötenliebhabern mitteilen, dass wir am gestrigen Tage neue Mietverträge unterschreiben konnten!“, verkündete die 53-Jährige am Samstag (28. Januar) via Facebook.
Ruhrgebiet: Schildkröten-Station hat neues Zuhause
Am Sonntag (29. Januar) bekam die Dorstenerin ein Video von einem Wohnhaus und einer Telefonnummer. Am nächsten Tag meldete sie sich sofort bei den Vermietern und wenige Tage später sei die Tinte schon trocken gewesen. egenüber DER WESTEN sagt sie: „Das war ein absoluter Höllentrip für mich. Ich hatte die Hoffnung eigentlich schon aufgegeben.“ Barbara Klobusch besichtigte eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Monaten rund zehn Grundstücke im Kreis Recklinghausen – doch das Richtige war bisher nie dabei.
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Jetzt hat sie mehrfach Glück gehabt. Denn bei dem neuen Zuhause stimme der Preis, die Größe und die Lage. Die besondere Schwierigkeit bei der Suche lag darin, dass nicht nur eine neue Station gesucht wurde, sondern die Dorstenerin auch eine nahegelegene Wohnung für sich brauchte.
Rettung im letzten Moment für Schildkröten-Station
„Die neue Wohnung meinerseits liegt nur 500 Meter Laufweg von der Station Kräuterwiese am Kögelweg (ehemals Nikolausweg) entfernt – aber zusätzlich sind auch dort in diesem Objekt die Möglichkeiten gegeben, die Quarantäne/Büro sowie die Kühlschranküberwinterung anzubieten. Also fast so, wie es bislang die letzten Jahre war“, erklärt Klobusch glücklich.
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Der Verein habe Schildkrötenauffangstation Dorsten noch allerhand zu tun. Einrichtung der Quarantäne und die Überführung der Kühlschränke nach der Auswinterung seien die wichtigsten Aufgaben in den nächsten Wochen. Zudem stehe für Barbara Klobusch der Umzug bevor. Fundtiere könne die Station wieder aufnehmen. Bis dato verhängte der Verein ein Aufnahmestopp, da die Zukunft der Auffangstation unsicher war.
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In diesem Fall kann man wirklich von Rettung im letzten Moment sprechen. Denn beinahe wäre das Lebenswerk von Barbara Klobusch endgültig verloren gewesen. Bis maximal März hätte sie noch Zeit gehabt, ein neues Grundstück zu finden, da die Strom- und Wasserversorgung der Tiere nur durch hilfsbereite Nachbarn gewährleistet wurde. Zudem lag Barbara Klobusch ein Schreiben wegen Räumungsklage auf dem Tisch. Doch nach der Besichtigung ging alles ganz schnell. Die Schildkröten-Liebhaberin kann es daher immer noch nicht fassen, dass es nach 25 Jahren doch noch weitergeht.