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NRW: Traditionsbetrieb muss schließen – nach 130 Jahren! „Hatte so gehofft“

Schon wieder muss ein Traditionsbetrieb aus NRW aufgeben. Kunden hatten bis zuletzt „so gehofft“, dass es weitergeht.

NRW
© IMAGO / Hanno Bode

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Jetzt ist es amtlich. Am Sonntag (29. Januar) hat die Bäckerei Greve aus NRW ihre letzten Brote und Brötchen verkauft. Nach über 130 Jahren ist Schluss für den Familienbetrieb aus Arnsberg.

Unter anderem die explodierten Energiekosten zwangen die Traditionsbäckerei nach den schwierigen Corona-Jahren endgültig in die Knie. Ein Insolvenzverwalter aus NRW suchte seit Herbst nach Investoren – das Ergebnis ist dramatisch.

NRW: Nächster Traditionsbetrieb pleite

Das Bäcker-Handwerk leidet extrem unter den extrem gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe. Auch im Ruhrgebiet mussten Betriebe bereits zahlreiche Filialen schließen (mehr hier). „Insbesondere die Umsatzrückgänge durch die feststellbare Kaufzurückhaltung infolge der steigenden Preise für Gas und Strom belasteten die Liquiditätssituation des traditionsreichen Handwerksbetriebes dramatisch“, hieß es in einer Erklärung des zuständigen Insolvenzverwalters Ende Oktober vergangenen Jahres.

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Die Bäckerei Greven hatte bis zuletzt gehofft, dass sich ein Investor findet, um den traditionsreichen Familienbetrieb über Wasser zu halten – doch vergeblich. Am Sonntag folgte die traurige Kunde.

Familienbetrieb aus NRW gibt auf

Es habe leidglich sieben Interessenten gegeben, teilte die Insolvenzverwaltung gegenüber der „Westfalenpost“ mit. Die Übernahme des Betriebs sei letztlich überwiegend daran gescheitert, dass Personal fehle, um die Filialen weiterhin öffnen zu können. Nach Angaben der Zeitung würde immerhin die Bäckerei Jürgens die Filiale in Herdringen übernehmen.


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„Wir bedanken uns für das entgegengebrachte Vertrauen, Lob und Anerkennung unserer Kunden, die wir in all den Jahren erfahren durften.“ Mit diesen Worten verabschiedeten sich die Theo und Claudia Greven am Sonntag von ihren Kunden. Die reagierten mit Trauer auf die Nachricht der Inhaber. „Schade, ich hatte so gehofft, es könne weitergehen“, schreibt eine bei Facebook. Eine andere fügte hinzu: „Wieder müssen wir uns von lieb gewonnen Dingen verabschieden. Die leckeren Backwaren, ein kurzer Tratsch an der Theke, der Duft der Bäckerei wenn wir in der Frühe von einer Party nach Hause gingen. Die Bäckerei Greve gehört zu meinem Leben. Ich bin mit ihr groß geworden.“

Das Traditionsunternehmen aus NRW bedankte sich schließlich auch bei seinen Mitarbeiterinnen „für die tolle Unterstützung, vor allem in den letzten Monaten.“ Die hoffen nun auf eine Anstellung bei der Konkurrenz. Die Chancen darauf stehen nicht schlecht. Denn Personal fehlt auch bei anderen Bäckerei-Betrieben an allen Ecken und Enden.