Veröffentlicht inRegion

Trotz Unglück bei der Rheinkirmes: Feuerwerk gehört einfach dazu!

Silvester ohne Feuerwerk? Ein Kirmes-Abschluss ohne Böller? Für viele undenkbar: Auch für mich war all das Tradition – ein Kommentar.

© IMAGO/Stefan M Prager

Ratgeber: Was man bei Böllern und Raketen beachten sollte

Zu Silvester werden in Deutschland wieder Böller und Raketen im Wert von mehr als 100 Millionen Euro in Rauch aufgehen. AFPTV hat einen Experten gefragt, worauf man beim Kauf und beim Zünden der Feuerwerkskörper beachten sollte.

Am Freitagabend (18. Juli) wurde das traditionelle Abschluss-Feuerwerk der Rheinkirmes Düsseldorf von einem tragischen Vorfall überschattet: Ein Querschläger landete in der Menschenmenge, beinahe 20 Personen wurden verletzt – darunter auch Kinder (>>> DER WESTEN berichtete). Ein schrecklicher Moment auf einer ansonsten friedlichen und großartigen Veranstaltung in NRW.

Die Veranstalter kündigten daraufhin an, diese langjährige Tradition zu überdenken. Doch ist das wirklich der richtige Weg? Viele würden sagen: Nein. Und obwohl ich eigentlich gegen Feuerwerk bin, würde auch ich deutliche Wehmut bei einem Feuerwerks-Verbot verspüren.

Ein Kommentar.

Rheinkirmes, Silvester & Co.: Feuerwerk ist für viele magisch

Denn genau die vielen Jahre ohne Zwischenfälle zeigen, wie sicher und verantwortungsvoll diese Feuerwerke bisher organisiert wurden. Und immerhin sind sie fast immer der glanzvolle Höhepunkt und emotionale Abschluss vieler Veranstaltungen in NRW, der tausenden Besuchern Gänsehautmomente schenkt.

Außerdem lockt solch ein Großfeuerwerk bei Events und Festivals viele Besucher an und sorgt für volle Plätze und Straßen. Davon profitiert die lokale Wirtschaft – etwa Gastronomie, Hotels und der Einzelhandel. Und für viele ist solch ein Feuerwerk mehr als nur Böller, es ist Tradition.


++ In unserer Redaktion findet sich auch die genau gegensätzliche Position: Kein Feuerwerk bei der Rheinkirmes mehr? Warum das die richtige Entscheidung wäre ++


Ähnlich ist es auch bei mir, denn seit ich denken kann, werden an Silvester Raketen gezündet. Es war meist bitterkalt, der Atem bildete Wölkchen in der Luft, und ich war dick eingepackt in meine warme Jacke – voller Vorfreude auf das spektakuläre Farbenspiel am Himmel.

Meine Familie verteilte silberne Wunderkerzen. Und als meine Eltern sie anzündeten, sprühten sie kleine Sterne in die Nacht und ich grinste das ganze Gesicht. Über uns explodierten die Raketen, erst ein leises Zischen, dann ein dumpfer Knall – und plötzlich war der Himmel voller Farben. Ich erinnere mich, wie ich kurz nach oben schaute – den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen weit geöffnet – und dachte: Das ist Magie.

Früher hab ich’s geliebt – heute find ich’s einfach nur dumm

Nicht aus einem Buch, nicht aus dem Fernsehen, sondern echte Magie, direkt über meinem Kopf. Um uns herum lachten Menschen, stießen mit Gläsern an, riefen ein fröhliches „Frohes neues Jahr!“ Heute sehe ich nicht mehr nur die bunten Lichter am Himmel. Ich höre nicht nur den Knall – ich sehe den Hund meines Nachbarn, der zitternd unter dem Tisch kauert.

Auch bemerke ich die Vögel, die panisch auffliegen, wenn es knallt. Und ich sehe Berge von Verpackungen am nächsten Morgen, kaputte Flaschen auf dem Gehweg, Reste von Raketen im Park und auf den Straßen türmt sich der Müll. Das alles für 30 Minuten Spaß und ein paar Lichter am Himmel.


Mehr News:


Ja, es war schön – als ich klein war. Aber vielleicht, weil ich damals die Folgen nicht kannte.