Jahrelang ist alles gut gegangen, doch am Freitagabend (18. Juli) passierte es dann. Das traditionelle Abschluss-Feuerwerk der Rheinkirmes Düsseldorf sorgte für ein Ende mit Schrecken einer ansonsten friedvollen und schönen Veranstaltung in NRW. Ein Querschläger in die Menschenmenge verletzte beinahe 20 Personen, darunter auch einige Kinder (DER WESTEN berichtete).
Die Veranstalter der Rheinkirmes haben daraufhin angekündigt, diese Tradition künftig zu überdenken. Warum ich finde, dass das der richtige Schritt wäre? Die Antwort liegt auf der Hand.
Ein Kommentar.
Rheinkirmes-Tragödie bestätigt es erneut
Die Nachteile eines Feuerwerks sind vielseitig. Tierschützer fordern seit Jahren dazu auf, den „Spaß“ zu lassen, da Wildtiere dadurch verschreckt werden und der Lärm auch Haustiere verstören kann. Umweltschützer kritisieren die Feinstaubbelastung und den Müll, der vor allem am Neujahrsmorgen auf den Straßen zurückbleibt.
In den Sozialen Netzwerken läuft ebenfalls eine Diskussion über das Pro und Contra: Streit ums Feuerwerk nach Tragödie auf der Rheinkirmes – „Am besten sofort immer alles verbieten“
Der Vorfall in Düsseldorf unterstreicht allerdings einen weiteren wichtigen Faktor, der mit in das Problem hineinspielt: die Verletzungsgefahr. Die wird jedes Jahr (nicht nur zu Silvester) immer wieder unterschätzt. Vor allem junge Menschen verletzten sich durch verantwortungslosen Umgang mit Feuerwerkskörpern teilweise schwer oder sogar tödlich. Und selbst bei einer so durchdachten Veranstaltung wie der Rheinkirmes kann es dennoch zu Unfällen kommen, wie der Vorfall am Wochenende zeigt.
Warum reicht eine Drohnenshow nicht?
Warum also das Risiko eingehen, obwohl es doch so hervorragende Alternativen gibt? Man nehme Drohnenshows zum Beispiel. Die werden bei der Rheinkirmes zusätzlich angeboten. Hier tut sich keiner weh und dennoch können die Besucher staunend in den Himmel blicken. Zudem fehlt hier auch der Krach, der Dreck und der Funkenflug, der für mögliche Brände sorgen könnte.
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Ja klar, Drohnenshows sind kostspielig und teurer als ein herkömmliches Feuerwerk, wie Veranstalter aus der Region immer wieder betonen. Doch wie viel ist dir Sicherheit und ein attraktives Veranstaltungsangebot wert? Die Antwort sollte mindestens „viel“, wenn nicht gar „alles“ lauten. Zumal die Rheinkirmes beides anbietet. Da könnte man sich dann auch fragen, wieso die Drohnenshow denn nicht schon ausreicht.
Fazit: Sicherheit über Tradition
Ich für meinen Teil konnte Feuerwerk noch nie etwas abgewinnen, als Kind hatte ich sogar Angst davor. Heute ist davon ein gesunder Respekt und eine ausgeprägte Vorsicht übriggeblieben, ebenso Verständnis für Tradition und das geliebte „Uhh“ und „Ahh“. Doch kann das für mich nicht als Argument gelten, wenn dabei Menschenleben in Gefahr geraten.
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Deshalb unterstütze ich den Ansatz der Rheinkirmes, das alljährliche Feuerwerk zu überdenken und hoffe, dass sich die Veranstalter darüber im Klaren sind, wie viel auf dem Spiel steht.