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Ratingen: Explosion! Was wir über den Verdächtigen wissen – und was nicht

Der mutmaßlich Explosions-Verursacher ist gefasst, die Gefahr gebannt. Doch was wissen wir eigentlich bisher über den 57-Jährigen?

Ratingen Explosion
© Daniel Sobolewski/DER WESTEN

Video zeigt mutmaßlichen Täter von Ratingen auf seinem Balkon

In Ratingen kam es am Donnerstag zu einer Explosion in einem Wohnhaus. Ein Amateur-Video soll den mutmaßlichen Brandstifter auf seinem Balkon zeigen.

Nach der Explosion in Ratingen am Donnerstagvormittag (11. Mai) ist ein Tatverdächtiger bereits festgenommen worden. Der mutmaßliche Angreifer soll sich bei seiner Festnahme massiv gewehrt haben.

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Wer der 57-Jährige ist und was ihn zu der brutalen Tat in Ratingen bewegt haben könnte, bleibt aktuell noch ungewiss. Klar ist, dass mehrere Polizisten und Feuerwehrleute bei dem wohl gezielten Hinterhalt schwer verletzt wurden. Fünf von ihnen schweben sogar noch in Lebensgefahr.

Ratingen: Das wissen wir über den Tatverdächtigen

Gegen 11.15 Uhr knallte es am Donnerstag in einem Hochhaus an der Berliner Straße in Ratingen-West. Aus den Fenstern im obersten Stockwerk entfloh der Qualm. Zuvor waren Polizei und Rettungsdienst wegen einer „hilflosen Person“ zur Wohnung gerufen worden. Als sie ankamen, öffnete ihnen der mutmaßliche Täter die Tür und die Detonation ließ die Wände erschüttern. Es gab zahlreiche Verletzte.


Mehr zum Fall: Ratingen: Feuerwehrmann schildert fürchterliche Sekunden bei Explosion – „Leider dramatisch“


Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen 57-jährigen Mann handeln, der auch per Haftbefehl in einer anderen Sache (nicht gezahlte Bußgelder) gesucht wurde. Deshalb bekam er acht Tage vor der Tat auch schon Besuch von der Polizei, öffnete aber nicht die Tür (hier mehr dazu). Der Mann soll zum Spektrum der Corona-Leugner gehören, berichteten die Ermittler am Tag nach der Tat.

Nachdem er gezündet hatte, stromerte er augenscheinlich entspannt auf dem Balkon herum und steckte sich erst einmal eine Zigarette an. Zuvor habe er vom Balkon in Richtung der Polizisten geschrien, dass er nicht kooperiert, und sich mit einer möglicherweise brennbaren Flüssigkeit überschüttet. Zeugen, die gegenüber in einem höheren Stockwerk zusahen, teilten Video-Aufnahmen von dem vermeintlichen Täter mit unserem DER WESTEN-Reporter vor Ort (mehr hier).

Mehrfacher versuchter Mord

Über die Balkone der Nachbarwohnungen soll der 57-Jährige vergeblich versucht haben zu flüchten. Bei der Festnahme durch die Polizei leistete er dann erheblichen Widerstand und verletzte sich dabei leicht. Im Nachhinein fanden die Ermittler einen weiblichen Leichnam in der Wohnung, wohl die Mutter des Mannes. Im Keller machten sie weitere schockierende Entdeckungen. Die Todesursache ist noch unbekannt. Allerdings lag der Leichnam wohl schon mehrere Wochen dort, deshalb dürfte die Explosion als solche ausgeschlossen werden.


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Ungeachtet des Leichenfunds geht die Polizei von mehrfach versuchtem Mord aus. Die Kriminalpolizei ist zurzeit dran, ein Motiv für die Tat am Donnerstag zu ergründen. Es wird von einem gezielt geplanten Hinterhalt ausgegangen.