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Ratingen: Irre Szenen auf dem Balkon – Ermittler liefern neue Details nach Anschlag auf Einsatzkräfte

Die Details zum schockierenden Anschlag auf Einsatzkräfte in Ratingen werden immer klarer. Auf dem Balkon ereigneten sich irre Szenen.

Anschlag in Ratingen
© Daniel Sobolewski/DER WESTEN, dpa

Video zeigt mutmaßlichen Täter von Ratingen auf seinem Balkon

In Ratingen kam es am Donnerstag zu einer Explosion in einem Wohnhaus. Ein Amateur-Video soll den mutmaßlichen Brandstifter auf seinem Balkon zeigen.

Immer klarer werden die grausamen Szenen, die sich am Donnerstag in Ratingen abspielten. Offen sprechen die Ermittler inzwischen von einem Anschlag. „Skrupellos und brutal“, nennt ihn Düsseldorfs Vize-Polizeipräsidentin Silke Wehmhörner.

Mit einem Brandsatz hatte ein Mann in Ratingen ahnungslose Polizisten und Feuerwehrleute angegriffen, eine Explosion verletzte viele von ihnen schwer oder gar lebensgefährlich (hier alle Entwicklungen). Anschließend ereigneten sich irre Szenen auf dem Balkon des mutmaßlichen Täters. Dazu liefert die Polizei nun neue Details.

Ratingen: Irre Szenen nach Anschlag auf Einsatzkräfte

Grausame Szenen waren es, die sich nach der heftigen Explosion im zehnten Stock eines Hochhauses im Ratinger Westen ereigneten. Teilweise noch brennend waren die Einsatzkräfte aus dem Gebäude gerannt, um sich in Sicherheit zu bringen, schildert Einsatzleiter Dietmar Henning die schockierenden Folgen des Anschlags. Teilweise waren bis zu 40 Prozent ihrer Haut verbrannt.

Der Balkon der Wohnung, in der sich der Anschlag ereignete. Foto: Daniel Sobolewski / DER WESTEN

Kurz darauf ereigneten sich irre Szenen. Der Mann ging auf den Balkon seiner Wohnung, „erklärte lauthals und durch abwehrende Gesten, nicht gesprächsbereit zu sein“, so Henning. Dann übergoss er sich mit einer womöglich brennbaren Flüssigkeit, zündete anschließend seine gesamte Wohnung an. „Die Feuerwehr sprach anschließen von einem Vollbrand.“

Mutmaßlicher Täter raucht auf dem Balkon

Doch damit nicht genug. Ein Augenzeugen-Video (siehe oben) zeigt, wie der Mann zurück auf dem Balkon eine Zigarette rauchte. Fast schon lässig lehnte er paffend am Geländer und schaute nach unten, während hinter ihm riesige Rauchschwaden aus den Fenstern quollen. Das Feuer, so erklärt Henning, verhinderte einen sofortigen Zugriff.

+++ Ratingen: Polizei enthüllt – Beamte waren schon vor der Explosion beim Tatverdächtigen +++

Kurz darauf traf das Sondereinsatz-Kommando ein. Scharfschützen positionierten sich auf den Dächern der Nachbarhäuser, auf allen Balkonen rund um die brennende Wohnung tauchten SEK-Beamte auf. Sie schossen Blendgranaten durch die Fenster, dann erfolgte der Zugriff. Mit heftiger Gegenwehr wurde der Mann festgenommen.


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Der sich aufdrängende Verdacht einer psychischen Erkrankung des Tatverdächtigen hat sich bislang nicht bestätigt. Staatsanwältin Laura Neumann bestätigte am Freitag, dass derzeit nicht von einer Schuldunfähigkeit ausgegangen wird. Deshalb wurde keine Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik beantragt, sondern ein Haftbefehl.