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NRW: Polizei will Umweltaktivisten aus Wald entfernen – unfassbar, was die Besetzer machen

NRW: Polizei will Umweltaktivisten aus Wald entfernen – unfassbar, was die Besetzer machen

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NRW: Polizei will Umweltaktivisten aus Wald entfernen – unfassbar, was die Besetzer machen

NRW: Polizei will Umweltaktivisten aus Wald entfernen – unfassbar, was die Besetzer machen

Gewahrsam? Festnahme? Was diese Polizei-Begriffe wirklich bedeuten

Die Polizei NRW hat am Dienstagmorgen mit der Räumung eines von Aktivisten besetzten Waldstücks in Wuppertal begonnen.

Das Waldstück solle gerodet werden, was dem Eigentümer, einer ortsansässigen Firma, per Gerichtsbeschluss bestätigt worden sei, teilte die Polizei NRW mit.

Polizei in NRW räumt Wald in Wuppertal

Dazu müssten alle Menschen, die sich dort unberechtigt aufhielten, zum Verlassen des Geländes bewegt werden. „Wir wollen deeskalierend vorgehen und erstmal mit den Leuten in Kontakt kommen“, sagte ein Polizeisprecher. Man rechne mit einem über den Tag hinaus andauernden Einsatz. Wie viele Aktivisten vor Ort seien, konnte der Sprecher zunächst nicht sagen. Allerdings ist es nach Informationen von DER WESTEN bereits zu unschönen Szenen gekommen.

Einem Reporter zufolge, der vor Ort gewesen ist, sollen die Aktivisten auf Polizeibeamte gepinkelt und sie mit Flaschen beworfen haben. Auch Pyrotechnik sei zum Einsatz gekommen. Bestätigt wurde dies bisher nicht, weder durch die Aktivisten noch die Polizei.

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Fridays for Future Wuppertal teilte mit, im Osterholz im Stadtteil Wuppertal-Vohwinkel sollten 1500 Bäume einer Abraumhalde für Sand, Lehm und Erdreich aus der Kalksteingewinnung weichen.

Dies sei „ein Skandal in Sachen Umwelt- und Klimaschutz“. Über zwei Jahre schon sei gegen die geplante Rodung protestiert worden. Es dürfe nicht sein, dass mitten in der Klimakrise wirtschaftliche Einzelinteressen vor Klimaschutz gestellt würden.

NRW: Immer mehr Menschen versammeln sich zur Mahnwache

Marjolein Schlüter von der Bürgerinitiative „Osterholz bleibt“ berichtete der Deutschen Presse-Agentur, es hätten sich etwa 50 bis 60 Bürgerinnen und Bürger an der Mahnwache im Wald versammelt. Laufend kämen mehr Menschen dazu. Die Polizei habe sie ultimativ aufgefordert, die Mahnwache an eine andere Stelle zu verlegen.

„Ich habe gesagt, das kommt für uns nicht infrage“, sagte Schlüter. „Wir bleiben hier.“ Sie wollten Sicht- und Hörkontakt mit den Waldbesetzern halten. „Wir sind ganz normale BürgerInnen, die sich hier versammelt haben und ganz ruhig bürgerlichen Protest ausüben wollen, und das wird uns hier verwehrt“, sagte Schlüter.

NRW: Mahnwache gebe es bereits seit Monaten

Arian Gaubig, Sprecher von Fridays for Future Wuppertal, sagte, es existiere in der Stadt ein breites Bündnis zum Schutz des Waldes. Die Mahnwache im Wald gebe es zum Beispiel schon seit Monaten. Auch die Waldbesetzer seien schon lange vor Ort und hätten im rodungsbedrohten Gebiet ein Camp errichtet.

„Das sind diejenigen, die jetzt akut rausgebracht werden sollen“, sagte Gaubig. Als die Aktion am Morgen noch bei völliger Dunkelheit begonnen habe, habe eine „gespenstische Stimmung“ im Wald geherrscht.

NRW: Erste Baumhäuser am Abend geräumt

Gegen Abend waren zwei Baumhäuser durch Einsatzkräfte der Höhenintervention der Technischen Einsatzeinheit der Polizei geräumt. Sieben Personen wurden dabei herausgebracht, vier wurden zur Feststellung ihrer Personalien in Gewahrsam genommen.

Die Räumungsmaßnahmen sollen auch am Mittwoch fortgeführt werden. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch wird die Polizei vor Ort bleiben, um den Räumungsfortschritt zu sichern.

Insgesamt wurden am Dienstag acht Strafanzeigen ausgestellt: In drei Fällen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen Unbekannt, vier wegen Hausfriedensbruch und eine wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte.(fb/dpa)