Es sind oft bescheidene Wünsche, die Sterbenskranke kurz vor ihrem sicheren Tod noch haben. So war es auch bei Martin. Der 67-Jährige wollte noch einmal das Meer sehen – eine Geschichte, die ans Herz geht. Wunscherfüllerin Nicole Petter aus NRW half Martin dabei, sein Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Martin weiß, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Sein größter Wunsch war es noch „einmal die Weite des Meeres zu sehen“. Damit solche Anliegen von todkranken Personen in Erfüllung gehen können, kümmert sich die Aktion „Wünschewagen“ vom Arbeiter-Samariter-Bund um die Umsetzung – und berichtet in den sozialen Netzwerken regelmäßig von den traurig-schönen Geschichten. Dieses Mal schilderte die westfälische Wunscherfüllerin Nicole Petter (NRW) aus ihrer Sicht.
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Essen mit Meerblick
„Früh morgens machten sich Sonja und ich auf den Weg zum Hospiz. Hier erwartete uns bereits voller Vorfreude unser Fahrgast Martin und sein Vetter Matthias. Der 67-Jährige ist unheilbar erkrankt und hatte den großen Wunsch, einmal die Weite des Meeres zu sehen. Um 9.30 Uhr ging es los Richtung Nordsee. Während der Fahrt konnte Martin die Panoramasicht aus dem Wünschewagen genießen und die Zeit mit seinem Vetter Matthias nutzen. Dann endlich lag die Nordsee vor uns! Zu diesem Zeitpunkt riss der Himmel auf und Martin genoss den Nordseewind bei etwas Sonnenschein“, heißt es in dem Facebook-Beitrag.
Nach einem ersten Strandspaziergang ging es schließlich in das Lokal „Heewen“. „Wie immer hatte man uns einen Tisch mit Blick auf die Nordsee reserviert, sodass Martins Wunsch auch beim Essen in Erfüllung ging. Auch wenn er aufgrund seiner Erkrankung nicht gut essen konnte, waren die Speisen dennoch ein Genuss für ihn. Immer wieder schaute er durch die großen Fenster hinaus aufs Meer.“
„Martin sog jeden Moment in sich auf“
Gestärkt ging es dann wieder zum Strand. Dort spazierte die Truppe dann entspannt an der Nordsee entlang. Am Nachmittag ging es wieder zurück in die Heimat. „Martin sog jeden Moment in sich auf“, lauten die rührenden Schilderungen der Wunscherfüllerin.
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Zurück im Hospiz wusste Martin gar nicht, wie er sich für diesen Tag bedanken sollte. „Dies war überhaupt nicht nötig, da viele schöne Momente auch in unserer Erinnerung bleiben und wir hoffen, dass ihm dieses Erlebnis noch etwas Kraft geben wird.“ Das wird es bestimmt!