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NRW an Spitze trauriger Statistik – „Nicht mehr tragbar“

NRW hat es an die Spitze eines Rankings geschafft. Doch die Prognose für das Bundesland ist dementsprechend dramatisch.

© IMAGO/Zoonar

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An der Spitze eines Rankings zu sein, ist in vielen Fällen gut – allerdings längst nicht in allen. Das musste auch NRW jetzt erfahren. Das Bundesland sicherte sich jetzt zwar den ersten Platz, doch wirklich vorteilhaft ist das nicht

Stattdessen zeigt es konkrete Probleme auf, mit denen NRW aktuell und wohl auch in Zukunft zu kämpfen hat. Konkret geht es um den Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. Doch wo genau liegt eigentlich das Problem?

NRW schafft es an die Spitze dieser traurigen Statistik

Die Online-Arztpraxis ZAVA analysierte, welche Bundesländer bis 2032 voraussichtlich den größten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen aufweisen werden. Zu diesem Zweck wurden historische Daten zu offenen Stellen im Gesundheits-, Sozial-, Lehr- und Bildungswesen aus dem Zeitraum 2019 bis 2024 erhoben und eine Prognose erstellt.

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Demnach soll NRW voraussichtlich den größten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen aufweisen. Derzeit verzeichne das Bundesland bereits knapp 231.000 offene Stellen im Gesundheitswesen. Prognosen zufolge könnte diese Zahl bis 2032 auf über 320.000 steigen – ein Zuwachs von 38,77 Prozent, der im bundesweiten Vergleich einzigartig ist. Ursache dafür sei ein überdurchschnittlich starker jährlicher Anstieg an offenen Stellen. Doch wie sieht es mit den anderen Bundesländern aus?

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Die Top 5 im Ranking

Die Top 5 sieht in dem Ranking wie folgt aus:

  1. Nordrhein-Westfalen (voraussichtlich 38,77 Prozent mehr freie Stellen bis 2032)
  2. Sachsen-Anhalt (voraussichtlich 38,23 Prozent mehr frei Stellen bis 2032)
  3. Rheinland-Pfalz (voraussichtlich 34,22 Prozent mehr freie Stellen bis 2032)
  4. Sachsen (voraussichtlich 33,57 Prozent mehr freie Stellen bis 2032)
  5. Brandenburg (voraussichtlich 32,82 Prozent mehr freie Stellen bis 2032)

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Diese Prognose ist nicht nur für NRW alarmierend, sondern für alle Bundesländer. Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer zeigt sich schon jetzt besorgt bezüglich des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen. „Diese Entwicklung ist nicht nur ineffizient, sie ist angesichts von Personalengpässen und begrenzten finanziellen Mitteln schlicht nicht mehr tragbar“, sagte er. Das sei auch der Grund für die Analyse der Online-Zahnarztpraxis gewesen. Ob es wirklich so schlimm wird, wie das Ranking vermuten lässt, bleibt allerdings abzuwarten.