Derzeit streiken zahlreiche Verdi-Gewerkschaften in vielen Städten und Gemeinden in NRW . Ob Flughäfen, öffentlicher Nahverkehr, Krankenhäuser, Kindertagesstätten oder Entsorgungsbetriebe – in fast allen Bereichen der Infrastruktur legen viele Beschäftigte die Arbeit nieder. Auch die Müllabfuhr streikt derzeit und so bleiben vielerorts auch die Wertstoffhöfe geschlossen.
Die Reaktionen der Bürger auf die Streiks sorgen sogar für Entsetzen bei Oberbürgermeister Stephan Keller. Inzwischen sind Detektive auf der Suche nach den Verantwortlichen.
NRW: 100 Meter hohe Müllberge in Düsseldorf
Am Recyclinghof am Flinger Broich türmt sich der Abfall: Autoreifen, zahlreiche Müllsäcke, Matratzen und sogar elektrische Maschinen – all das liegt auf rund 1000 Metern direkt vor dem betroffenen Gelände (>>> wir berichteten). Die Stadt schätzt, dass sich hier etwa 500 Kubikmeter Müll angesammelt haben.
„Die Bilder vom Wertstoffhof in Flingern machen mich fassungslos. So ärgerlich ein Streik auch sein mag, es ist vollkommen inakzeptabel, seinen Müll einfach auf die Straße zu kippen“, äußerte sich Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller gegenüber der „Rheinischen Post“. Die Stadt hatte bereits vor dem Vorfall angekündigt, gegen illegale Müllentsorgung im öffentlichen Raum konsequent vorzugehen – und hat Wort gehalten.
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Seit Montagmorgen (10. März) sind zwei Ermittler des „Düsseldorfer Mülldetektive“-Teams im Einsatz. Offiziell nennt sich die Einheit „Ermittlungsteam Abfallablagerungen“ und gehört zum Umweltamt der Stadt. Die Mitarbeiter haben das Gebiet rund um die illegale Müllablagerung mit einem weiß-roten Flatterband abgesperrt, auf dem steht: „Entsorgung folgt, Umweltamt ermittelt.“
Ermittlungen laufen: 30 Umweltsünder bereits gefasst
Die Ermittlungen konzentrieren sich darauf, Hinweise auf die Täter zu finden. So werden beispielsweise Rechnungen geprüft, die zusammen mit dem Müll entsorgt wurden, und die Adressdaten kontrolliert. Schon jetzt konnten 30 Umweltsünder ermittelt werden, berichtet die Stadt.
Den Tätern drohen Geldstrafen im dreistelligen Bereich. Gleichzeitig wird der Entsorgungsbetrieb am Dienstag mit der Aufräumaktion beginnen und den Müll fachgerecht entsorgen. Unter den Abfällen befinden sich auch Altöl und Chemikalien, die achtlos abgestellt wurden.
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Die Recyclinghöfe in der NRW-Stadt bleiben noch bis einschließlich Mittwoch geschlossen – das heißt, sie öffnen frühestens am Donnerstag. Auch viele Mülltonnen werden vorerst nicht geleert. Klar ist: Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi vor der nächsten Verhandlungsrunde (ab 14. März) den Druck deutlich erhöht. Es bleibt also spannend.