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Lidl und Kaufland in NRW: Streik-Hammer schockt Kunden – ausgerechnet jetzt!

Ostern steht bevor – gleich drei Feiertage! Kunden von Lidl und Kaufland in NRW, die vorher einkaufen wollen, sind geschockt. Streik!

Eine erneute Streikwelle trifft Lidl und Kaufland vor allem in einer Region besonders hart.
© IMAGO/Cord

Streiks, Tarifverhandlungen, Schlichtung & Co. – so funktionieren Tarifverträge

Ein Tarifvertrag wird zwischen Arbeitgebern oder Arbeitgeberverbänden und Gewerkschaften geschlossen. Durch ihn muss nicht jeder Arbeitnehmer einen eigenen Arbeitsvertrag mit seinem Arbeitgeber verhandeln. In den Tarifverträgen werden unter anderem Gehalt, Arbeitszeiten und Urlaubstage festgelegt.

Die Gewerkschaft Verdi hat Beschäftigte im Einzelhandel dazu aufgefordert, erneut für ihre Rechte zu streiken. Dieses Mal richten sich die Aktionen vor allem gegen die Supermärkte Lidl und Kaufland in NRW. Der Streik kommt aus Kundensicht zur absoluten Unzeit!

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Zum Höhepunkt der Streikwoche im Einzelhandel werden ausgerechnet am Gründonnerstag, 28. März, größere Streiks erwartet. Und das, wo der Gründonnerstag für Supermärkte der umsatzstärkste Tag des Jahres ist. Schließlich folgen mit Karfreitag sowie Ostersonntag und -montag drei Feiertage.

Lidl und Kaufland in NRW: Streiks an Gründonnerstag

Verdi organisiert eine Kundgebung. Die Hauptprotestaktion für die Mitarbeiter von Lidl und Kaufland in NRW ist am Donnerstag um 10 Uhr auf dem Berliner Platz in Bottrop geplant. Der Slogan der Streikenden lautet: „Ostern steht vor der Tür, wir auch!“ Vor kurzem waren schon Rewe und Edeka Ziel solcher Aktionen, doch nun konzentriert man sich auf Lidl und Kaufland, zwei große Namen im deutschen Lebensmittelhandel. Beide gehören zur Schwarz-Gruppe.

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„Die Schwarz-Gruppe ist mit Kaufland und Lidl der drittgrößte Lebensmittelhändler in Deutschland. Sie hat damit erheblichen Einfluss in den Tarifkommissionen und im tarifpolitischen Ausschuss des Arbeitgeberverbandes HDE, den sie aber nicht nutzt. Stattdessen unterstützen sie wie alle anderen großen Handelskonzerne die Verweigerungshaltung der Arbeitgeberverbände, die seit Wochen jegliche Gespräche und Lösungsansätze mit der Arbeitnehmerseite verweigern“, sagt Silke Zimmer, Mitglied des Bundesvorstands von Verdi.

Verdi fordert mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde

So kurz vor Ostern dürfte der geplante Streik bei Lidl und Kaufland in NRW für mächtigen Wirbel sorgen. Allein in Essen hat Kaufland drei Filialen, Lidl sogar 19. Der Anstoß für den Streik ist das Fehlen eines Tarifvertrags zwischen der Gewerkschaft und den Handelsfirmen. Das Thema brennt den Verdi-Mitgliedern seit fast einem Jahr unter den Nägeln.

„Der Eigentümer der Schwarz-Gruppe, Dieter Schwarz, gehört zu den reichsten Deutschen. Seinen Erfolg verdankt er dem unermüdlichen Einsatz seiner Beschäftigten. Es ist eine Schande, dass ein Unternehmer wie er es zulässt, dass die Beschäftigten seit mehr als zehn Monaten auf eine faire, rechtssichere und tarifvertragliche Erhöhung ihrer Entgelte warten“, so Silke Zimmer.



Verdi sieht im Gründonnerstag eine Chance, dass die etwa fünf Millionen Beschäftigten im Handel von den guten Geschäften profitieren. Zimmer fügt hinzu: „Wer gute Umsätze hat, darf deswegen bei den eigenen Beschäftigten nicht sparen.“ Die Gewerkschaft fordert nun eine Erhöhung von mindestens 2,50 Euro pro Stunde für Einzelhandelsmitarbeiter und eine Lohnerhöhung von 13 Prozent im Groß- und Außenhandel – oder wenigstens um 450 Euro.