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Karneval: Sorge vor Mega-Ansturm am 11.11. in Köln – Polizei zieht drastische Konsequenzen

Aufgrund Sorge vor einem Mega-Ansturm am 11.11. rund um den Karneval in Köln zieht die Polizei nun drastische Konsequenzen.

Karneval
© imago/Future Image

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Wenn die Jecken los sind, brodelt Karneval-Köln: Am 11.11. geht es in der Domstadt wieder los. Eine Ausnahmezeit, die allerdings nicht nur aus Freude, sondern auch aus erhöhter Wachsamkeit besteht.

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Besonders im Karneval-Fokus: das legendäre „Kwartier Latäng“ rund um die Zülpicher Straße. Warum diesmal besondere Vorkehrungen getroffen werden und wie die Stadt Köln und die Polizei dem erwarteten Ansturm begegnen wollen, liest du hier.

Karneval: Sorge vor Mega-Ansturm am 11.11. in Köln

Am 11.11. ist in Köln der Ausnahmezustand vorprogrammiert. Das Studentenviertel rund um die Zülpicher Straße wird wieder zur Karneval-Vergnügungsmeile, die Tausende von Feiernden anlockt. Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre sperrt die Stadt Köln das Zülpicher Viertel ab, wie sie in einer Pressemeldung vorab verkündet hat.

Das bedeutet, es wird nur noch zwei Zugangsstellen geben. Anwohner und Geschäftsleute sollen über separate Zugänge ins Viertel gelangen können. Mit dem 11.11. auf einen Samstag fallend, erwarten Stadt, Polizei und Rettungsdienste einen langen Karneval-Einsatz, der in den frühen Morgen beginnt und bis spät in die Nacht dauert.

Polizei zieht drastische Konsequenzen – wegen Terrorgefahr?

Schon frühmorgens um 8 Uhr des 11.11. bis 4 Uhr des 12.11. gilt in der Innenstadt ein Fahrverbot für Lastkraftwagen mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen. Diese Maßnahme wurde von einer gemeinsamen Arbeitsgruppe von Polizei und Stadt Köln eingeführt, wie schon in den vergangenen Jahren zu Karneval.

Die traurigen Vorbilder: die Anschläge in Nizza, Berlin und Barcelona. „Es gibt keine konkreten Hinweise, aber das Handlungsspektrum eines Terroristen ist sehr groß. Entsprechend möchten wir mit einem mobilen, dynamischen Konzept entgegenwirken,“ betont Karlo Kreitz, erster Polizeihauptkommissar der Polizei in Köln, im Gespräch mit DerWesten.

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Am 11.11. werden rund 1000 Polizisten im Einsatz sein und die Sicherheit zum Karneval hat oberste Priorität. Die Synagoge in der Roonstraße erhält besonderen Schutz durch Absperrgitter und es gibt Waffenverbotszonen auf den Kölner Ringen und der Zülpicher Straße. Das Mitführen von Schusswaffen, Messern und Reizstoffsprühgeräten ist dort streng verboten. Die Bereitschaftspolizei wird zudem die örtlichen Kräfte unterstützen.

Köln: Viele Sperrungen in der Innenstadt

Einige Nebenstraßen rund um Rathenauplatz und Zülpicher Platz werden in diesem Jahr zum Karneval komplett gesperrt und nur Anwohner können mit einem gültigen Ausweis Zutritt erhalten. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass weder Hauseingänge verstopft noch Anwohner durch Lärmbelästigung gestört werden. Anwohner, Gewerbetreibende und Karteninhaber für geschlossene Gesellschaften erhalten separate Zugänge. Für Anwohner genügt ein Ausweisdokument für den Zugang an allen Sperren.

Die Zugänge ins Zülpicher Viertel befinden sich an der Uni-Mensa und der Roonstraße. Besucher, die vom Barbarossa- oder Rudolfplatz anreisen, werden über die Luxemburger Straße bzw. die Lindenstraße ins „Kwartier Latäng“ geleitet. An den Zugangsbereichen gibt es mehrere Kontrollstellen, um lange Warteschlangen zu verhindern. Falls das Zülpicher Viertel überfüllt ist, werden die Wartenden auf eine Ausweichfläche auf der Uni-Wiese gegenüber der Mensa geleitet. Dort wird es Musik, Snacks und Getränke geben.

Karneval: Glasverbot, Wildpinkler & Co.

Zudem setzt die Stadt Köln mit dem Motto „Mehr Spaß ohne Glas“ wieder auf ein Glasverbot zu Karneval, um Verletzungen vorzubeugen. Wer Getränke in Flaschen oder Gläsern mitführt, erhält an den Kontrollstellen Becher, in die er sein Getränk umfüllen kann.

Die Stadt Köln wird insgesamt 180 Mitarbeiter des Ordnungsamtes zusammen mit mehr als 1000 privaten Sicherheitskräften einsetzen. Gemeinsam werden sie Themen wie Vermüllung, übermäßigen Alkoholkonsum in der Öffentlichkeit und Wildpinkeln in den Blick nehmen.


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Mit einer Vielzahl mobiler Toiletten und Urinalen (insgesamt 550) und 25 Toilettenwagen möchte die Stadt die sanitären Bedingungen verbessern und Wildpinkeln verhindern. Wer beim Wildpinkeln erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 200 Euro rechnen.

In Anbetracht der gestiegenen Gewaltbereitschaft nach der Pandemie haben Stadt und Polizei klare Absichten. „Wir wollen überhaupt erst keine gefährliche Situation aufkommen lassen“, so Kreitz zum Abschluss. Wie das in der Umsetzung aussieht? Platzverweise, Gewahrsamnahmen und Verfahrenseinleitungen im weiteren Verlauf stehen unter anderem auf der Agenda, um ein sicheres und fröhliches Karneval zu gewährleisten.