„Lasst endlich die Hunde frei!“, verlangt das Tierheim Düsseldorf in NRW. Mit diesem Aufruf teilt es den Beitrag des Vereins „Ärzte gegen Tierversuche“ auf Facebook, sich an einer Mahnwache am 3. Dezember um 16 Uhr vor der Heinrich-Heine-Universität zu beteiligen.
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Um was geht es dabei? Der Verein prangert das Tierversuchslabor an der Universität an, das zwar seit 2018 keine Versuche mehr an Hunden in NRW durchführt, die Tiere jedoch weiterhin hält. Das könne ja nur bedeuten, dass immer noch an ihnen geforscht wird, ist sich der Verein sicher.
DER WESTEN hat mit beiden Seiten gesprochen.
Nach Hunde-Versuchen in NRW: Verein will Tiere retten
„Das Leben im Labor kann niemals besser sein als ein Leben in einem adäquaten Heim. Niemand sagt, dass die Vermittlung in einen privaten Haushalt keine besondere Verantwortung bedeutet. Aber die Mühe haben die Hunde verdient.“ Das ist der Standpunkt des Vereins „Ärzte gegen Tierversuche“. Die Mitglieder fordern die Freilassung der insgesamt zwei zehn Jahre alten Beagles und sieben Foxhounds.
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„Es kann nicht sein, dass die HHU Hunde unter sehr geringen Haltungsanforderungen hält, anstatt sie über erfahrene Tierschutzvereine zu vermitteln wie es andere Tierversuchslabore auch tun“, echauffiert sich Eva Nimtschek gegenüber unserer Redaktion. Auch auf mehrfache Nachfrage hin hätte der Verein keine Informationen über die tatsächliche Haltung der Tiere erhalten.
„Wir werfen der Uni nicht vor, die Hunde nicht entsprechend der gesetzlichen Haltungsvorgaben zu halten. Aber diese Bedingungen sind keinesfalls im Sinne der Hunde, denn sie können ihre Bedürfnisse nicht ausleben, haben vermutlich nicht ausreichend Bewegungsmöglichkeiten und leben nach den derzeitigen Informationen sehr reizarm“, so das Mitglied der Vereinsarbeitsgruppe Düsseldorf. Mal ganz zu schweigen von dem, was die Tiere während der aktiven Versuchszeit über sich haben ergehen lassen müssen.
Universität kontert
„Es ist für uns völlig unverständlich, warum ein Tierversuchslabor Tiere hält, die nicht für Versuche geplant sind“, argumentiert der Verein weiter. Zumal die Haltungsanforderungen an Labore geringerer seien. Alle Versuche, in Kontakt zu treten, Hilfestellung zu leisten oder die Räumlichkeiten zu besuchen, seien seitens der Universität abgelehnt worden.
DER WESTEN gegenüber versichert Achim Zolke, Leiter der Pressestelle der HHU, die Hunde seien „gut aufgehoben und umsorgt“. Täglicher Auslauf im Freien und Zuwendungen durch Pfleger seien Standard. Die Gesundheit der Tiere werde „regelmäßig überwacht“ und in Käfigen würde hier auch kein Hund leben. Sie wären sogar Teil von Tierpflegerausbildungen.
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Zudem hätten sich die Tiere aneinander gewöhnt und würden wie in einem Rudel leben. „Wir werden diesen Tieren das gewohnte Umfeld nicht nehmen“, hatte sich die Zentrale Einrichtung für Tierforschung an der HHU (ZETT) bereits im September an den Tierschutzverein gewandt. Das sieht Ärzte gegen Tierversuche allerdings anders. „Das Leben im Rudel kann nicht alleiniges Entscheidungskriterium sein.“
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Spätestens nach dem Medienaufruhr um das Thema dürfte die Aufmerksamkeit aller auf der HHU liegen. Und sollte hier wirklich etwas vorgehen, das gegen geltende Gesetze verstößt, dürften die Behörden gleich hinterher sein.