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Eschweiler: Nach Explosion – Vater und Sohn festgenommen ++ Vorwurf: Versuchter Mord!

Nach der Explosion in Eschweiler hat es eine zweite Festnahme gegeben. Zwei Menschen schweben weiter in Lebensgefahr.

© Henning Kaiser/dpa

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Nach der verheerenden Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus in Eschweiler (NRW) hat es offenbar eine weitere Festnahme gegeben. Auch zu dem möglichen Motiv der nunmehr zwei Tatverdächtigen – ein Vater (56) und sein Sohn (21) – gibt es neue Informationen.

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Bei dem dramatischen Vorfall am Donnerstag, 30. März, in Eschweiler waren 15 Menschen teils lebensgefährlich verletzt worden. Noch immer kämpfen zwei von ihnen, darunter ein Baby, um ihr Leben.

Eschweiler: Zwei Tatverdächtige festgenommen

Die Polizei Aachen hatte schon direkt nach der Katastrophe ein Fremdverschulden nicht ausgeschlossen. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen.

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Am Samstagnachmittag (1. April) kam es dann zu einem ersten Paukenschlag. Ein 21-Jähriger wurde wegen versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung in 15 Fällen und besonders schwerer Brandstiftung festgenommen. Er befindet sich aktuell in Untersuchungshaft.

Wie die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag (4. April) mitteilte, wurde auch ein 56-jähriger Mann festgenommen. Es soll sich dabei um den Vater des ersten Verdächtigen handeln.

Versicherungsbetrug als Motiv?

Die beiden Männer sollen demnach bereits zuvor einschlägig aufgefallen sein. In dem Haus sollen Brandbeschleuniger verteilt worden sein. Das Motiv soll Versicherungsbetrug gewesen sein. Ob „lediglich“ eine Brandstiftung oder auch eine Explosion geplant war, ist noch unklar. Am Dienstag hieß es, dass den beiden Männern versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und besonders schwere Brandstiftung zur Last gelegt wird.

Zunächst hatte es geheißen, in dem Wohn- und Geschäftshaus sei es vermutlich zu einer Gasexplosion gekommen. Doch schon während einer Pressekonferenz am Tag nach dem Vorfall hatte der Eschweiler Feuerwehr-Chef Axel Johnen Zweifel an dieser Theorie geäußert. Als die Einsatzkräfte eintrafen, seien nicht die für ein Gas-Feuer typischen blauen Flammen zu sehen gewesen.

Bürgermeisterin: „Die Stadt steht unter Schock“

Nadine Leonhardt, Bürgermeisterin von Eschweiler, sagte am Samstagmorgen im Radiosender WDR 5: „Die Stadt steht wirklich unter Schock.“ Die Explosion hatte eine beliebte Geschäftsstraße getroffen und viele Läden hatten nach der Hochwasserkatastrophe vor etwa zwei Jahren gerade erst wieder geöffnet. „Die Verzweiflung und der Schock stehen den Menschen ins Gesicht geschrieben.“ Die Stadt hat Hotlines eingerichtet, die für Betroffene und Zeugen, aber auch für die Geschäftsinhaber Hilfestellung leisten sollen.


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Bei der Detonation am Donnerstag waren durch die Druckwelle zahlreiche Schaufenster zu Bruch gegangen und Häuserfassaden beschädigt worden. Die gesamte Straße war mit Trümmern übersäht, sodass die Aufräumarbeiten auch am Samstag noch andauerten.

Von den insgesamt 15 verletzten Personen kamen vier in Krankenhäuser, zwei von ihnen schweben auch am Montag (3. April) noch immer in Lebensgefahr. Laut einer Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen gebe es zu ihrem Zustand keine neuen Erkenntnisse.
(mit dpa)