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Corona in NRW: Krankenschwester ließ Patient absichtlich sterben – „Wusste, dass es falsch war“

Corona in NRW: Krankenschwester ließ Patient absichtlich sterben – „Wusste, dass es falsch war“

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© IMAGO / ITAR-TASS

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Während Corona für viele in NRW nicht mehr das Thema des Tages ist, stehen nun ein Covid-Patient und eine Krankenschwester im Zentrum eines Skandals.

Die Krankenschwester soll dem Patienten, der bereits seit einem Jahr im Krankenhaus lag und schwer an Corona erkrankt war, ein wichtiges Medikament in zu geringer Dosis verabreicht haben. Und das in dem Wissen, dass der Mann aus NRW daran sterben könnte.

Corona in NRW: Krankenschwester gibt Patienten zu wenig von wichtigem Medikament – er stirbt

Seit Dezember 2020 hatte der Covid-Patient im Krankenhaus gelegen, sein Zustand hatte sich zusehend verschlechtert. Dann, am 1. Februar 2021, hatten die Ärzte bereits jede Hoffnung aufgegeben, ihn noch zu retten. Er würde den Tag nicht überleben, war ihre Einschätzung.

Die diensthabende Krankenschwester hatte Mitleid mit dem 52-Jährigen und entschied sich dazu, ihm nur die halbe Dosis eines lebenswichtigen Medikaments zu verabreichen – in dem vollen Wissen, dass dies zu seinem Tod führen könnte.

Corona in NRW: Krankenschwester gesteht Fehler ein – und möchte sich bei Familie des Toten entschuldigen

Bei der Arznei handelte es sich um ein Blutdruck-Medikament. Eine Kollegin der 41-jährigen Beschuldigten hatte die Spritze bereits im Spätdienst voll aufgezogen, doch die Krankenschwester spritze dem Patienten eigenmächtig nur die halbe Dosis.

„Sie wusste, dass das falsch war, es kam ihr aber in dem Moment richtig vor“, sagte ihr Verteidiger beim Prozessauftakt vor Gericht. „Sie übernimmt die volle Verantwortung für ihr Tun und möchte sich bei der Familie des Mannes entschuldigen.“ Dieser war noch in der gleichen Nacht gestorben.

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Corona in NRW: Frau wegen versuchten Totschlags angeklagt

Die 41-jährige Frau des Verstorbenen und Mutter zweier Söhne räumte ein, dass die Krankenschwester bei ihrer Tat befangen gewesen sei. „Der Patient hat sie an ihren eigenen gleichaltrigen Ehemann erinnert“, sagte sie vor Gericht.

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Da noch unklar ist, ob der 52-Jährige auch ohne das Zutun der Krankenschwester gestorben wäre, wird sie nun des versuchten Totschlags angeklagt. Schon vor drei Jahren wurde in einem ähnlichen Fall gegen sie ermittelt.

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Nun wird sie nie wieder als Krankenschwester arbeiten, versicherte zumindest ihr Verteidiger. Der Fall wird sich noch bis Ende September ziehen, als letzten Prozesstag wurde der 27. September anberaumt. (mbo mit dpa)