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Newsblog: Trump zerstört Irans Atomanlagen – jetzt träumt der US-Präsident vom Friedensnobelpreis

Nächste Stufe der Eskalation im Nahost-Krieg! Nach Israel haben nun auch die USA den Iran angegriffen. Trump droht mit weiteren Angriffen.

© IMAGO / ingimage, IMAGO / Anadolu Agency (Fotomontage)

Warum Israel und der Iran Krieg führen

Die USA hatten in der Nacht zum Sonntag an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingegriffen. Laut Worten von Präsident Donald Trump griff die US-Luftwaffe die drei wichtigsten iranischen Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan mit Bunkerbrecher-Bombern an. Er nannte die Angriffe „sehr erfolgreich“. Dabei seien die wichtigsten nuklearen Anreicherungsanlagen des Iran „vollständig und total zerstört worden“.

Wie es im Nahost-Krieg jetzt weitergeht und ob es zu einem großen Krieg zwischen Israel und den USA gegen den Iran kommt, liest du in diesem Newsblog.

Newsblog: Trump greift den Iran an – Bomben auf Atomanlagen

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11.57 Uhr: Hat Donald Trump ausgerechnet mit seinem Angriff auf den Iran seine Chancen auf den Friedensnobelpreis erhöht? Es klingt paradox, doch der rechtsgerichtete US-Sender Fox News bringt nach der Zerstörung der iranischen Atomanlagen genau das ins Spiel. Die Welt und vor allem der Nahe Osten sei nun sicherer, so die Argumentation, darum verdiene er diesen Preis. Zuvor war Trump von Pakistan offiziell nominiert worden für seine angebliche Rolle bei der Waffenruhe zwischen Pakistan und Indien.

Beide Atommächte bekämpften sich in der Grenzregion Kaschmir. Indiens Premier Narendra Modi erklärt jedoch, dass es keine Vermittlung durch Trump gegeben habe und die Waffenruhe bilateral zwischen den beiden Staaten vereinbart wurde. Er widersprach damit, dass der US-Präsident eine maßgebliche Rolle spielte.

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Am 20. Juni bemitleidete sich Trump in seinem Netzwerk Truth Social bereits selbst, dass er niemals den Friedensnobelpreis bekommen werde – „ganz egal, was ich mache“. Der Stachel sitzt bei ihm tief, dass sein Vorgänger Barack Obama 2009 genau diesen Preis bekommen hat. Kritiker meinen, dass diese Auszeichnung zu Beginn der Präsidentschaft Obamas als Vorschusslorbeeren aber viel zu früh verliehen wurde.

Merz pocht auf diplomatische Lösung

10.36 Uhr: Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Bundeskanzler Friedrich Merz am Sonntagmorgen das Sicherheitskabinett der Regierung einberufen. Dabei habe er die Aufforderung an den Iran bekräftigt, „sofort Verhandlungen mit den USA und Israel aufzunehmen und zu einer diplomatischen Lösung des Konflikts zu kommen“, teilte sein Sprecher Stefan Kornelius mit.

Die „Bild“ meldet, dass Merz erst um 1 Uhr durch das Weiße Haus über den Angriff informiert wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits begonnen.

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Iran reagiert mit 30 Raketen auf Israel

8.56 Uhr: Nach dem US-Eingreifen in den Krieg gab es weitere gegenseitige Angriffe zwischen Iran und Israel. Die Luftwaffe habe „eine Reihe von Angriffen auf militärische Ziele im Westen des Irans begonnen“, teilte das israelische Militär am Sonntagmorgen mit. Der Iran wiederum hat nach eigenen Angaben 30 Raketen auf Israel abgefeuert.

8.47 Uhr: Israels Premierminister Benjamin Netanjahu feiert die Zerstörung der iranischen Atomanlagen in einer Ansprache an sein Volk. Er habe Wort gehalten, denn zu Beginn der Offensive gegen das Mullah-Regime habe er angekündigt, dass die iranischen Atomanlagen vernichtet werden. „Dieses Versprechen wurde gehalten.“

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IAEA: Keine Strahlung rund um die bombardierten Atomanlagen

7.54 Uhr: Der US-Angriff auf die Atomanlagen im Iran hat nach Einschätzung der internationalen Atombehörde IAEA keine Strahlung außerhalb der Einrichtungen freigesetzt. „Nach Angriffen auf drei Atomanlagen im Iran – darunter Fordo – kann die IAEA bestätigen, dass bislang keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen gemeldet wurde“, teilte die Behörde am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Man werde weitere Einschätzungen zur Lage im Iran abgeben, sobald weitere Informationen vorliegen.

Proteste bei US-Demokraten: „Gefahr eines großen Krieges dramatisch angestiegen“

7.21 Uhr: Führende Demokraten haben die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, Ziele im Iran anzugreifen, scharf kritisiert und auch die Rechtmäßigkeit des Militäreinsatzes infrage gestellt. Kein Präsident sollte das Recht haben, dieses Land auf eigene Faust und ohne klare Strategie in den Krieg zu führen, erklärte der demokratische Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer. Der Republikaner Trump müsse dem Kongress und den Menschen in Amerika Rede und Antwort stehen. „Die Gefahr eines größeren, längeren und vernichtenderen Kriegs ist nun dramatisch angestiegen“, erklärte Schumer. 

Genauso wie Schumer forderte der Minderheitsführer im Repräsentantenhaus, Hakeem Jeffries, eine sofortige Unterrichtung des Kongresses durch die Regierung. „Präsident Trump hat das Land in Bezug auf seine Absichten getäuscht, hat es versäumt, eine Ermächtigung des Kongresses für den Militäreinsatz einzuholen und geht das Risiko einer amerikanischen Verstrickung in einen potenziell desaströsen Krieg im Nahen Osten ein“, erklärte Jeffries. Die Gefahr, dass die USA in einen Krieg verwickelt würden, habe „dramatisch zugenommen“. 

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US-Präsident droht mit weiteren Angriffen: „Entweder Frieden oder Tragödie“

7.16 Uhr: Trump drohte dem Iran mit Luftangriffen auf weitere Ziele, sollte das Land nun keinen Frieden schließen. „Es wird entweder Frieden geben oder eine Tragödie für den Iran, die weitaus größer ist als das, was wir in den vergangenen acht Tagen erlebt haben“, sagte Trump in seiner Fernsehansprache.

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Irans Außenminister: „Ungeheuerliche Ereignisse“

7.04 Uhr: Irans Außenminister Abbas Araghtschi hat nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen mit Konsequenzen gedroht. „Die Ereignisse von heute Morgen sind ungeheuerlich und werden dauerhafte Folgen haben“, schrieb der Minister auf der Plattform X.  Der Minister warf den USA vor, mit dem Angriff eine schwerwiegende Verletzung der UN-Charta, des Völkerrechts und des Atomwaffensperrvertrags begangen zu haben.

Araghtschi erklärte weiter, der Iran behalte sich im Einklang mit der UN-Charta und dem Recht auf legitime Selbstverteidigung alle Optionen vor, um seine Souveränität, seine Interessen und sein Volk zu schützen.

Der iranische Außenminister hatte zuletzt noch mit den USA unter Vermittlung des Golfstaats Oman über das Atomprogramm verhandelt. Zuletzt stockten die Gespräche an der zentralen Frage der Uran-Anreicherung. Die USA forderten deren vollständige Aufgabe, während die iranische Führung dies als rote Linie definiert hat.

Auf Befehl von Trump: Tarnkappenbomber und U-Boote im Einsatz gegen Atomanlagen

6.58 Uhr: Bei dem Angriff auf die iranische Atomanlage in Natans hat das US-Militär übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch zwei bunkerbrechende Bomben eingesetzt. Diese seien von einem Tarnkappenbomber des Typs B-2 abgeworfen worden, berichteten etwa die „New York Times“ und der Sender CNN unter Berufung auf einen Vertreter der US-Regierung. Zudem sei Natans auch von U-Booten aus mit Marschflugkörpern angegriffen worden. 


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Auf die unterirdische Atomanlage Fordo hätten sechs Tarnkappenbomber insgesamt ein Dutzend der größten bunkerbrechenden Bombe des US-Militärs abgeworfen, hieß es in den Berichten weiter. Die mehr als 13 Tonnen schweren Bomben vom Typ GBU-57 können Ziele angreifen, die sehr tief unter der Oberfläche liegen. Das dritte US-Angriffsziel in der Stadt Isfahan wurde demnach nur mit Marschflugkörpern angegriffen.