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Rente: 650.000 Rentner schauen in die Röhre – sie haben enormes Pech

Zum 1. Juli dürfen sich rund 21 Millionen Rentner über eine Erhöhung ihrer Bezüge freuen. Rund 650.000 jedoch nicht. Das ist der Grund.

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© IMAGO/Steinach

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Rentner dürfen sich freuen. Zum 1. Juli werden ihre Bezüge erhöht. Doch nicht alle kommen in den Genuss des saftigen Geldgeschenks. Ein beträchtlicher Anteil der Ruheständler schaut in die Röhre. Warum das so ist und wer das ist, erfährst du hier.

Wie hoch fällt die Erhöhung aus? Im Westen dürfen sich die Rentner über eine Erhöhung von 4,39 Prozent und im Osten über 5,86 Prozent mehr Geld freuen. Erfreulich, denn ursprünglich sind Experten von geringeren Erhöhungen ausgegangen.

Rente: 21 Millionen profitieren, 650.000 hingegen nicht

Wer profitiert von der Rentenerhöhung und wer nicht? Unvorstellbare 21 Millionen sind von der Erhöhung betroffen. Immerhin 650.000 Rentner hingegen nicht. Bei ihnen handelt es sich um sogenannte Aufstocker. Menschen also, die neben der Rente noch Grundsicherung bekommen. Das können sie beantragen, wenn die Rente nicht zum Leben reicht. Ein derartiger Antrag ist nicht beim Jobcenter, sondern beim Sozialamt zu stellen. Betroffene sind Senioren, deren Gesamteinkommen in etwa unter 924 Euro liegt. Traurig: Viele Betroffene stellen keinen Antrag auf Grundsicherung, weil sie nicht wissen, dass sie einen Anspruch haben, sich schämen oder das Antragsverfahren scheuen. Ein Grund für Altersarmut.



Warum profitieren sie nicht von der Rentenerhöhung? Die Erhöhung wird mit der Grundsicherung verrechnet. Wer durch die Erhöhung mehr Rente bekommt, bekommt weniger Grundsicherung. Derjenige hat also trotz Erhöhung nicht mehr Geld. Grund dafür ist, dass bei der Berechnung der Grundsicherung die Rente als Einkommen angesehen und angerechnet wird. Wird nun die Rente wie geplant zum 1. Juli erhöht, wird die höhere Rente, also das höhere Einkommen, auf die Grundsicherung angerechnet. Das Sozialamt muss also weniger Grundsicherung zahlen, beim Rentner selbst kommt die Erhöhung faktisch nicht an.