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Rente: Arbeiten bis 73? Ruhestand mit Ende 60 „viel schwieriger“

Jüngere Menschen könnten in einigen Jahrzehnten erst mit Anfang 70 in Rente gehen. Das liegt unter anderem an der steigenden Lebenserwartung.

Eine ältere Frau bemustert ihren Rentenbescheid.
© IMAGO / wolterfoto

Enorme Abzüge bei der Betriebsrente – Experte: „Es ist wirklich ganz übel“

Viele freuen sich im Alter u.a. auf die Betriebsrente, doch auf diese Rente gibt es enorme Abzüge. Wir sprachen dazu mit Rentenexperte Helmut Achatz.

Das Renten-Alter steigt immer weiter an. Bis 2031 wird dieses schrittweise auf 67 Jahre angehoben. Doch für die jüngeren Generationen winkt die Rente noch deutlich später als mit Ende 60.

Nach Schätzungen eines Unternehmers könnten viele Menschen in wenigen Jahrzehnten erst mit Anfang 70 in Rente gehen. Grund dafür ist unter anderem die steigende Lebenserwartung.

++ Dazu interessant: Rente: Trotz Erhöhung – immer mehr Ruheständler sind auf die Tafel angewiesen ++

Rente bald mit 73?

Der Vorstandsvorsitzende der Investmentgesellschaft BlackRock, Larry Fink, warnt davor, dass das traditionelle Rentenalter für die meisten Menschen bald nicht mehr erreichbar ist. In einem Brief an die Investoren des Unternehmens warnte Fink davor, dass „der Ruhestand ein viel schwierigeres Unterfangen als noch vor 30 Jahren“ sei. In 30 Jahren soll es dann noch viel schwieriger sein.

Als Gründe dafür nannte er die steigende Lebenserwartung, der Rückgang sozialer Sicherheitsnetze und die zunehmenden Lebenshaltungskosten. Fink wies darauf hin, dass die Lebenserwartung weltweit von 67 auf 73 Jahre gestiegen ist und bis 2050 jeder sechste Mensch 65 Jahre oder älter sein wird, berichtet die britische „BBC“. Viele Rentner verfügen entweder nicht über ausreichende persönliche Ersparnisse oder haben überhaupt keine Rücklagen. Sie sind allein auf die gesetzliche Rente angewiesen.

Auch Deutschland kämpft mit Problemen

Rebecca Sear, Professorin für Bevölkerung und Gesundheit an der London School of Hygiene and Tropical Medicine, betont, dass obwohl die Lebenserwartung im Vereinigten Königreich seit Mitte der 1850er Jahre kontinuierlich gestiegen ist. Doch das Eintrittsalter zur Rente wurde dort nie angepasst. Das führe dazu, dass immer mehr Länder den Punkt erreichen, an dem mehr Menschen aus dem Berufsleben ausscheiden als eintreten. In Brasilien wird das schon voraussichtlich 2035 der Fall sein, in Indien 2048 und in den USA 2053.


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Auch in Deutschland gibt es schon jetzt massive finanzielle Probleme bei Ruheständlern. Laut einer Sonderauswertung der Bundesstatistik im Januar, lebt fast jeder zweite Rentner von weniger als 1.250 Euro netto. 5,3 Millionen davon seien Frauen, das entspreche 53,5 Prozent aller deutschen Rentnerinnen. Auf weniger als 1.000 Euro kommen rund 27 Prozent aller Rentner.