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Rente: Sogar Handwerker auf dem Weg in Altersarmut – DAS wollen viele nicht wahrhaben

Rente: Sogar Handwerker auf dem Weg in Altersarmut – DAS wollen viele nicht wahrhaben

Rente Handwerker

Rente: Sogar Handwerker auf dem Weg in Altersarmut – DAS wollen viele nicht wahrhaben

Rente: Sogar Handwerker auf dem Weg in Altersarmut – DAS wollen viele nicht wahrhaben

Höchste Rentenerhöhung seit vierzig Jahren im Westen

Das Bundeskabinett hat eine deutliche Rentenerhöhung beschlossen: In Westdeutschland steigen die Renten zum 1. Juli um 5,35 Prozent und im Osten um 6,12 Prozent - in den alten Bundesländern ist es die höchste Rentenerhöhung seit fast vierzig Jahren.

Viele Menschen sorgen sich um mögliche Altersarmut, doch wenige setzen sich wirklich mit diesem Thema auseinander. Dabei kann es vor allem auch für die Mittelschicht in der Rente eng werden.

Nicht nur Menschen im Mindestlohn-Sektor, im Verkauf oder in der Gastronomie, sondern auch gut ausgebildete Handwerker verdienen oft nicht genug, um sorgenfrei der Rente entgegen zu sehen.

Rente: Sogar Handwerker auf Weg in Altersarmut – DAVOR verschließen viele die Augen

Ein Beitrag einer jungen Frau auf Twitter bringt das Problem auf den Punkt. Sie rechnete vor, wie düster die finanzielle Zukunft für ihren Bruder aussehen könnte und sorgte damit für viel Aufmerksamkeit im Netz.

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Rente – mehr zur gesetzlichen Rentenversicherung:

  • wurde in Deutschland 1891 eingeführt.
  • Im Jahr 2020 gab es in Deutschland über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner.
  • Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt aktuell bei 18,6 Prozent.
  • Dieser wird je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen.
  • Die Riester- und die Rürup-Rente sind dagegen zwei Formen der privaten Altersvorsorge mit staatlichen Förderungen.

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Ihr Bruder ist Tischler und verdiene bei einer 40-Stunden-Woche lediglich rund 26.000 Euro im Jahr. Er müsste aber ungefähr das Doppelte verdienen, um auf eine Brutto-Rente von etwa 2.000 Euro zu kommen, rechnet sie vor. „Das bedeutet Altersarmut“, ist also ihr Schluss, wenn sie überlegt, wie es mit ihrem Bruder dann mal weitergehen wird.

Aktuell muss man für einen Rentenpunkt 41.541 Euro jährlich brutto verdienen. Bei dieser Höhe des Einkommens bekommt man genau einen Rentenpunkt, der aktuell einen Wert von 34,19 Euro im Westen und 33,47 Euro im Osten hat.

+++ Rente: Sparkassen können sich DAS nicht mehr länger leisten +++

Rente: Tischler kommt auf nur rund 1000 Euro – „Das bedeutet Alterarmut“

Insofern geht die Rechnung der Twitter-Kommentatorin leider ziemlich auf: Ihr Bruder kommt mit einem solchen Gehalt nur auf rund 0,626 Rentenpunkte. Würde er sein ganzes Berufsleben so unterdurchschnittlich verdienen, wären das hochgerechnet auf 45 Jahre aktuell nur 963 Euro Rente.

Zwar wird sich diese Rentenauszahlung mit den Jahren anpassen und immer wieder erhöht werden (so steigt die Höhe der Rentenpunkte am 1. Juli 2022 auf 36,02 bzw. 35,52 Euro), jedoch bleibt es inflationsbereinigt trotzdem bei der geringen Kaufkraft. Nach der Rentenerhöhung im Juli würde der Tischler hochgerechnet immerhin auf 1.014 Rente kommen –jedoch steigen die Lebenskosten parallel an.

Rente: Handwerker-Lohn reicht oft nicht

Die bittere Wahrheit bleibt: Viele Handwerker verdienen zu wenig!

Laut Jobbörsen im Internet liegt das Gehalt von Tischlern in Deutschland zwischen 21.000 bis 31.000 Euro, je nach Bundesland. In späteren Jahren, mit viel Berufserfahrung, sind vielleicht auch rund 3000 Euro brutto Monatsgehalt drin. Dennoch reicht auch das nicht für einen vollen Rentenpunkt.

Nicht viel besser sieht es für KfZ-Mechatroniker aus, die zwischen 29.000 bis 34.000 im Durchschnitt bekommen. Maler können ebenfalls nur mit 24.000 bis 33.000 Euro durchschnittlich im Jahr rechnen. Schlosser verdienen im Schnitt 35.000 bis 37.000 Euro, was auch nicht genug ist fürs Alter, zumindest ohne andere Quellen wie Erbschaften.

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„Selbst mit 3000 Euro brutto wird eure Rente ein Witz sein“

Der Post der jungen Frau löste auf Twitter eine Diskussion aus, deren Richtung ihr aber nicht gefiel. Viele Kommentatoren gaben ihrem Bruder Ratschläge. So kommentierte sie daraufhin: „Es ist interessant. Entweder soll er vorsorgen oder den Arbeitgeber wechseln. Dass das Problem geringe Löhne und immer weiter sinkendes Rentenniveau ist, spricht keiner an. Das Problem ist das System! Selbst mit 3.000 Euro brutto wird eure Rente ein Witz sein.“

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Zumal fraglich ist, welche Möglichkeiten der Bruder bei diesem Gehalt wirklich hat, privat ausreichend vorzusorgen.