Hast du auch den Plan, frühzeitig in Rente zu gehen? Mehr Zeit für das Privatleben zu haben, ohne bis zum bitteren Ende ins Büro oder in die Fabrik zu müssen?
Im Interview mit der „Zeit“ macht Finanzberaterin Karolina Decker klar, wie schwer die Umsetzung ist. Aber die Expertin gibt auch Tipps, was man tun kann, um den Traum von der vorzeitigen Rente Wirklichkeit werden zu lassen.
Rente: Willst du früher in den Ruhestand? DAS musst du tun, damit der Traum wahr wird
Doch zunächst konfrontiert uns Finanzberaterin Decker mit einer harten Wahrheit: „Mit einem Durchschnittseinkommen, das in Deutschland bei 47.700 Euro liegt, schafft man es normalerweise nicht, deutlich früher in Rente zu gehen als im Alter von 65. Auch nicht, wenn man viel spart und sehr wenig ausgibt.“
Ganz unrealistisch und unmöglich ist es aber nicht. Decker nennt im „Zeit“-Interview Tipps, wie man es doch schaffen kann, vorzeitig in Rente zu gehen.
Tipps für die vorzeitige Rente: So kannst du genug ansparen
„Sehr hilfreich ist ein sogenanntes passives Einkommen, also ein weiterer Job, durch den nebenbei etwas Geld reinkommt. Oft sind das Projekte, die anfangs viel Arbeit bedeuten, durch die später aber mit wenig Aufwand nebenbei Geld reinkommt“, so Decker.
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Dann nennt sie konkrete Möglichkeiten: „Wer beispielsweise abends oder am Wochenende einen erfolgreichen Podcast produziert, verdient zusätzlich Geld. Auch mit einem Kanal bei YouTube oder Instagram kann das funktionieren. In meinem Workshop zum Thema Geldanlage lerne ich oft Frauen kennen, die nebenbei Bücher schreiben oder auf Konferenzen sprechen.“
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Rente – mehr zur gesetzlichen Rentenversicherung:
- wurde in Deutschland 1891 eingeführt.
- Im Jahr 2020 gab es in Deutschland über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner.
- Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt aktuell bei 18,6 Prozent.
- Dieser wird je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen.
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ETF-Sparplan für die vorzeitige Rente: Welche Ausschüttungen sind drin?
Zentraler Baustein sind für Karlina Becker monatliche Investitionen mit einem ETF-Sparplan. Mit einem ETF (Exchange Traded Funds) kaufen die Anleger Anteile. Der ETF bildet dabei exakt einen Börsenidex wie beispielsweise den Dax oder Dow Jones ab, so dass die Geldanlagen parallel mit der Wertentwicklung des Index im Idealfall deutlich nach oben gehen. Der Dax ist beispielsweise in den vergangen fünf Jahren um 37 Prozent gestiegen, der Dow Jones sogar um 82 Prozent.
Sofern sich der Kapitalmark über einen langen Zeitraum weiter überdurchschnittlich gut entwickelt, kann ein Anleger auf diese Weise ein kleines Vermögen aufbauen, das er dann später „ernten“ kann. Er kann es für monatliche Auszahlungen nutzen, um frühzeitig in Rente zu gehen und die Zeit zu überbrücken, bis er die Altersrente der Deutschen Rentenversicherung bezieht.
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Die Frage ist natürlich, wie viel man zuvor monatlich in den ETF einzahlen kann und wie die Wertentwicklung ist, um von den Ausschüttungen wirklich leben zu können.
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Vorzeitige Rente: Ohne Erbschaft oder mit Kindern unmöglich?
Allerdings gibt Finanzberaterin Decker gegenüber der „Zeit“ zu bedenken: „Wer einen hohen Kredit abbezahlen muss oder andere große Ausgaben hat, wird damit allein nicht klarkommen. Außerdem sollte diese Person keine Kinder haben.“
Es ist also nicht unmöglich, den Plan vom frühzeitigen Ruhestand umzusetzen. Doch dafür sollte man als Durchschnittsverdiener (ohne große Erbschaften) wirklich konsequent sparen. Wer dagegen andere Ziele im Leben verfolgt, wie etwa den (kreditfinanzierten) Erwerb einer Immobilie oder eine Familiengründung, wird wohl nicht ausreichend viel ansparen können, um sich den Wunsch zu erfüllen.