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Rente: Deutlich weniger Geld! Ampel kürzt Erhöhung zusammen

Rente: Deutlich weniger Geld! Ampel kürzt Erhöhung zusammen

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Rente: Deutlich weniger Geld! Ampel kürzt Erhöhung zusammen

Rente: Deutlich weniger Geld! Ampel kürzt Erhöhung zusammen

Demografischer Wandel bringt Rentensystem in Gefahr - so wird Deutschland immer älter

So bringt der demografische Wandel das Rentensystem in Gefahr.

Rolle rückwärts! Die Rente wird wohl doch nicht so üppig ausfallen wie prognostiziert.

Viele Renten-Bezieher hatten sich schon auf satte Erhöhungen gefreut. Dem wird nun ein Dämpfer gesetzt. Die Ampel-Koalition stoppt nun dieses beflügelte Gefühl.

Rente: Erhöhung fällt niedriger aus als gedacht

Die 21 Millionen Rentner in Deutschland können sich zwar schon auf eine Erhöhung freuen, aber nicht auf die 5,2 Prozent, die schon im Raum standen. >>> Wir berichteten.

Mit Blick auf den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP sagte der geschäftsführende Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der „Bild am Sonntag“: „Prognostiziert waren 5,2 Prozent. Jetzt erwarte ich, dass die Renten in Deutschland ab Juli 2022 um 4,4 Prozent steigen. Das ist immer noch sehr ordentlich.“

Doch warum steigen die Renten jetzt nicht so wie geplant? Die Ampel-Koalition will wieder einen Nachholfaktor einführen. Im Koalitionsvertrag heißt es, dieser Faktor in der Rentenberechnung solle rechtzeitig vor den Rentenanpassungen ab 2022 wieder aktivierten werden: „So stellen wir sicher, dass sich Renten und Löhne im Zuge der Corona-Krise insgesamt im Gleichklang entwickeln und stärken die Generationengerechtigkeit ebenso wie die Stabilität der Beiträge in dieser Legislaturperiode.“

Bedeutet im Klartext: Wenn die Löhne in der Krise eher sinken, könne auch die Rente nur parallel angepasst werden. Dann sei keine Zeit für bedeutende Sprünge.

Heil sagte der Zeitung: „Wichtig sind mir zwei zentrale Anliegen: Mit einer sozialdemokratisch geführten Regierung wird es nicht zu Rentenkürzungen kommen. Und: Die Rentenentwicklung darf nicht von der Lohnentwicklung abgekoppelt werden. Deswegen sorgen wir dauerhaft für ein stabiles Rentenniveau.“

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In diesem Jahr hatte die Corona-Pandemie bei den Renten im Westen für eine Nullrunde gesorgt, in Ostdeutschland gab es im Zuge der Rentenangleichung ein Plus von 0,72 Prozent. Grund war der konjunkturbedingte Einbruch der Beitragseinnahmen. Eine Rentengarantie verhindert allerdings Rentenkürzungen. Für das kommende Jahr war erwartet worden, dass die Renten in Westdeutschland um 5,2 Prozent und im Osten um 5,9 Prozent steigen.

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Weitere Fakten zur gesetzlichen Rentenversicherung:

  • wurde in Deutschland 1891 von Otto von Bismarck eingeführt
  • Im Jahr 2020 gab es in Deutschland über 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner
  • Der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung liegt aktuell bei 18,6 Prozent
  • Dieser wird je zur Hälfte von Arbeitnehmer und Arbeitgeber getragen

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Die Entwicklung der gesetzlichen Renten folgt grundsätzlich der Lohnentwicklung. Die im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise seit 2009 gesetzlich verankerte Rentengarantie verhindert allerdings bei einer gesunkenen Lohnsumme Rentenkürzungen.

Im Gegenzug sollte ein Nachholfaktor dafür sorgen, dass dieser Effekt ausgeglichen wird: dass bei wieder steigenden Löhnen die verhinderte Rentenkürzung rechnerisch ausgeglichen wird – die Rente also weniger stark steigt. Ziel war es, dass die Rentengarantie nicht zu einer dauerhaften Zusatzbelastung der Beitragszahler führt. Die schwarz-rote Koalition hatte den Nachholfaktor aber von 2018 bis Juni 2026 ausgesetzt. (js mit dpa)