Veröffentlicht inPolitik

Markus Söder im Blitzlichtgewitter – so viel kosten seine Fotos den Steuerzahler

Seit Söders Amtsantritt haben sich die Ausgaben für Fotografen vervielfacht. Kritik kommt von der SPD. So viel verschlingt der Ministerpräsident.

Seit Söders Amtsantritt haben sich die Ausgaben für Fotografen vervielfacht. Kritik kommt von der SPD. So viel verschlingt der Ministerpräsident.
© IMAGO/Panama Pictures

Söder beliebtester Politiker in Deutschland

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) ist einer Umfrage zufolge aktuell der beliebteste Politiker in Deutschland. Er überholt damit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die nun auf den zweiten Platz kommt.

Seit Markus Söders Amtsantritt als bayerischer Ministerpräsident im Jahr 2018 haben sich die Ausgaben für Fotografen in der bayerischen Staatskanzlei ordentlich vermehrt. Hatten sie im letzten Amtsjahr von Horst Seehofer noch vergleichsweise geringe 10.891,47 Euro betragen, so ist die Summe im Jahr 2022 regelrecht explodiert – sage und schreibe 178.618,13 Euro wurde allein für die Honorare von freien Fotografen ausgegeben.

Und das ist noch nicht alles: Von diesem Berg an Geld entfielen fast 60.000 Euro auf „nachgeholte Termine aus den Vorjahren“. Da fragt man sich doch, was da wohl so dringend nachfotografiert werden musste?

Fotos lässt sich Söder einiges kosten

Schon in seinem ersten Amtsjahr als bayerischer Regierungschef ließ Söder die Kassen klingeln und satte 71.963,67 Euro springen, gefolgt von weiteren 101.910,14 Euro im Jahr 2019. Doch dann kam die Corona-Pandemie und Söder musste wohl selbst einsehen, dass es nicht immer einen Fotografen bedarf, um die Krise zu dokumentieren – die Ausgaben gingen in den Jahren 2020 (35.934,83 Euro) und 2021 (48.076,09 Euro) spürbar zurück.

++ So viel gaben die Ampel-Minister bislang für ihr Styling aus ++

Nun, da sich die Lage zu normalisieren scheint, steigen die Ausgaben wieder an: Allein bis zum Stichtag 8. Mai 2023 wurden bereits 75.726,73 Euro verbraten – das sind pro Monat mehr als 25.000 Euro. Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Staatskanzlei auf eine Anfrage der SPD im bayerischen Landtag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Und damit noch nicht genug, denn in der Staatskanzlei sitzt auch noch ein festangestellter Fotograf, der mit einem satten Monatsgehalt zwischen 3.000 Euro und 5.600 Euro auf der Gehaltsliste prangt. Na, wenn das mal nicht ein glamouröser Job ist!

Markus Söder: „SPD agiert in Doppelmoral“

Markus Söder selbst betont dazu: „Es ist mir persönlich extrem wichtig, dass die Menschen spüren, dass Politik eben nicht nur etwas Abgehobenes ist, sondern präsent ist“. Es gehe nicht um Porträts, sondern um das Zeigen von Regierungshandeln. Die Kostensteigerungen begründet der bayerische Ministerpräsident auch mit der veränderten Kommunikationsgesellschaft in Zeiten von Social Media.

Die Staatskanzlei verteidigt ihre großzügigen Ausgaben mit dem Verweis auf eine „zeitgemäße, bürgernahe, kostenbewusste und transparente Kommunikation“. Tatsächlich werden die beauftragten Fotografen „anlassbezogen zu einem vereinbarten Stunden- oder Tagessatz“ herangezogen, um „Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Dokumentationen“ zu unterstützen.

Doch die Opposition ist alles andere als begeistert – besonders die SPD kritisiert die massiven Kostensteigerungen und verlangt nach einer Erklärung für diese Kosten der Steuerzahler. „Markus Söder gibt mit rund 220.000 Euro im Jahr 2022 mehr als das Zwanzigfache für Fotografen aus als Horst Seehofer“, sagte SPD-Fraktionschef Florian von Brunn. Selbstdarstellung sei ihm anscheinend wichtiger gewesen als der Bau von bezahlbaren Wohnungen oder der Ausbau der Windkraft in Bayern.


Auch interessant:


Florian Herrmann, Söders treuer Staatskanzleichef, schlägt die Kritik der SPD jedoch in den Wind und kontert mit einem Vergleich: „Die SPD agiert wieder einmal in ihrer typischen Doppelmoral: Ihr eigener Bundeskanzler Olaf Scholz hat laut Medienberichten allein im vergangenen Jahr mehr als 500.000 Euro für Fotos ausgegeben. Hinzu kamen weitere 40.000 Euro für Visagisten.“