Weiße Weihnachten können wir uns in Deutschland dieses Jahr wohl fast überall abschminken. Viel zu mild ist das Winter-Wetter derzeit. Erst nach Heiligabend fallen die Temperaturen im Süden und Osten Deutschlands verbreitet auf niedrige einstellige Werte – jedoch: Der Schnee bleibt aus.
Doch der Winter ist natürlich noch lange nicht vorbei. Und wenn wir US-Klimaforschern des Instituts „Atmospheric Environmental Research“ glauben dürfen, droht uns in Europa gar ein Jahrhundert-Winter.
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Extrem-Winter droht in Deutschland: Grund ist der Polarwirbel
Die „Washington Post“ erklärt, warum: Grund für den möglichen Extrem-Winter ist ein Wind in der Stratosphäre (etwa 40 bis 50 Kilometer über dem Boden). Es handelt sich dabei um ein Tiefdruckgebiet namens „Polarwirbel“. Der dreht sich normalerweise im Winter gegen den Uhrzeigersinn über dem Nordpol und befördert milde Luft aus Richtung Atlantik nach Europa. Da sich die Luft über dem Meer nicht so stark abkühlt wie die Luft über Landmassen wie Russland, bleiben die Winter in West- und Zentraleuropa meist relativ mild.
Diesen Winter könnte es jedoch laut Washington Post dazu kommen, dass sich der Polarwirbel verändert. Denn in unregelmäßigen Abständen erwärmt sich die Luft über dem Nordpol in der Stratosphäre. Sie kann bis zu 50 Grad wärmer werden als sonst – und damit wärmer als die Luft weiter südlich auf der Erde.
Polarwirbel könnte diesen Winter zusammenbrechen
Das führt dazu, dass der Polarwirbel zusammenbricht. Die Winde drehen sich um, wie sie es sonst eher bei langer Sonneneinstrahlung im Sommer tun – statt aus Westen wird nun Luft aus dem Osten nach Zentraleuropa geschaufelt. Gesetzt den Fall, dass sich die Luft dort Anfang Januar bereits stark abgekühlt hat und viel Schnee liegt, könnte es auch bei uns bitter kalt werden.
Aus Westwind könnte Ostwind werden
Klimaforscher Martin Stendel vom Dänischen Meteorologischen Institut erklärte gegenüber der „Bild“: „Etwa fünf- bis sechsmal pro Jahrzehnt kommt es (…) zu einer sogenannten ,plötzlichen stratosphärischen Erwärmung‘, die zur Abschwächung und Südwärtsverlagerung des polaren Tiefs oder, wie jetzt bevorstehend, sogar zur Bildung eines Hochs über dem Nordpol führen kann. Mit anderen Worten: Die kräftigen Westwinde werden durch schwächere oder gar durch Ostwinde ersetzt.“
Winter-Wetter in Deutschland hängt nicht nur vom Polarwirbel ab
Allerdings hängt das Winter-Wetter nicht nur am Polarwirbel bzw. dessen Zusammenbruch. Auch andere Faktoren spielen eine Rolle. Wetterexperte Frank Böttcher sagte der Bild dazu: „Für einen Eisschrankwinter braucht es mehr. Ein Kaltlufteinbruch genügt nicht. Eine zentrale Rolle spielt die Einwinterung über Ost- und Nordeuropa in den kommenden Wochen. Bildet sich von Skandinavien bis nach Russland sowie Weißrussland und idealerweise auch Polen großflächig eine kompakte Schneedecke aus, dann steigt die Wahrscheinlichkeit für einen kalten Winter.
Letztlich ist nach Ansicht aller Experten einen Monat vorher nicht genau abzusehen, wie das Wetter wird. Ob der Polar-Winter kommt, müssen wir wohl abwarten.