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Wetter: Extremlage in den USA fordert Menschenleben – Angst vor „Bombenzyklon“

Das Wetter hat in den USA für Chaos und erste Tote gesorgt. Schnee, Eis und Kälte setzen den Menschen hier zu.

Wetter sorgt in den USA mit heftigen Schneefällen für Verkehrsunfälle und Tote
© Neil Blake/The Grand Rapids Press/AP/dpa

Wetter: Wie entsteht ein Sturmtief?

Dieses Wetter hat längst nichts mehr mit dem Traum von weißen Weihnachten zu tun. Ein schlimmer Wintersturm zwingt die USA zum Fest der Liebe in die Knie. Schneefälle, Eiseskälte und Glätte haben für Stromausfälle gesorgt und den Straßen- und Flugverkehr fast lahmgelegt.

Bis zum Morgen des 24. Dezembers sind bereits über ein duzend Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben. Und noch ist das Unwetter nicht ausgestanden.

Wetter: Schnee-Chaos in den USA – mindestens 23 Tote

Statt das Weihnachtsfest mit ihren Liebsten zu verbringen, stecken viele US-Amerikaner nun fest. Ihre Reisepläne liegen nun sprichwörtlich auf Eis. Es ist ein „historisches“ Ereignis, wie es der US-Wetterdienst NWS nennt. Die arktische Kaltfront, die gerade über den USA hängt, erstreckt sich sogar bis Kanada im Norden und Mexiko im Süden.

Mehrere Bundesstaaten haben bereits den Notstand ausgerufen, darunter New York, Oklahoma und Kentucky. In North Carolina, Maine und Virginia saßen die Menschen zeitweise im Dunkeln, weil der Strom flächendeckend ausgefallen war. Heftige Schneefälle und extreme Kälte hatten etwa 1,5 Millionen Haushalten das Licht gestohlen.

Aufgrund von Straßenglätte kam der Verkehr auf etlichen Straßen zum Erliegen. Mindestens 23 Menschen starben infolge von Verkehrsunfällen. Und auch die Flughäfen New York, Detroit, Chicago und Seattle sind schwer getroffen. Bereits um die 5.500 Flüge mussten laut „FlightAware“ gestrichen werden. Weitere 9.000 waren massiv verspätet. Der Flughafen in Buffalo soll aufgrund der Extremwetterlage, die unter anderem Schnee in Höhe von mehr als 70 Zentimetern brachte, noch bis mindestens Montag (26. Dezember) gesperrt bleiben.

„Bombenzyklon“ droht – minus 48 Grad!

Wetterexperten fürchten sich vor der Entstehung eines sogenannten „Bombenzyklons“ – eines besonders schweren Sturms. In den Bundesstaaten Montana, South Dakota und Wyoming etwa sind die Temperaturen auf minus 48 Grad Celsius gefallen. In Denver gingen die Temperaturen innerhalb von nur 24 um 40 Grad runter. „Dies ist nicht wie ein Schneetag aus Kinderzeiten“, gab auch Präsident Joe Biden zu bedenken.

Der US-Wetterdienst warnte zudem vor sogenannten Whiteout-Bedingungen. Die Sicht seit durch den fallenden Schnee sehr eingeschränkt und Reisen somit „extrem gefährlich und zeitweise unmöglich“. Schon jetzt sei der Rettungsdienst zeitweise überlastet. Der Notruf dürfe deshalb nur in „kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen“ gewählt werden, um die Leitungen nicht zu blockieren. Trotz ausgefallenen Heizungen und fehlendem Strom sollen die Menschen trotzdem zu Hause bleiben. Ein Transport bis zur nächsten Notunterkunft sei unter den aktuellen Bedingungen kaum möglich.


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Über 200 Millionen Menschen hatten bereits am Tag vor Heiligabend Unwetterwarnungen erhalten – und das aus dem ganzen Land. „Ich bitte alle, heute Abend nicht auf die Straße zu gehen, da sich die Bedingungen verschlechtern werden, wenn die Temperaturen im ganzen Bundesstaat weiter sinken. Packen Sie sich warm ein, bleiben Sie drinnen und passen Sie dieses Wochenende auf sich auf“, warnte Kathy Hochul, Gouverneurin von New York, ihre Mitmenschen. Nur wenige Minuten in der Kälte reichen schon aus für schlimme Erfrierungen. (mit dpa, afp)