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Urlaub am Mittelmeer immer gefährlicher – diese Warnung hat es in sich

Der Urlaub am Mittelmeer erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, doch wird es für Reisende wie für Einheimische hier immer gefährlicher.

© IMAGO/Noah Wedel

Sommerurlaub in der Krisenregion stornieren? – Experte erklärt wie

Das Mittelmeer ist ein beliebtes Ziel für den Sommerurlaub, doch die Gegend gerät zunehmend unter Druck. Die Klimakrise verändert nicht nur die Bedingungen für Flora und Fauna, sondern auch das Urlaubserlebnis selbst. Wissenschaftler warnen vor den massiven Folgen steigender Temperaturen und anderer ökologischer Belastungen.

Wer heute ins Mittelmeer taucht, sieht vielleicht auf den ersten Blick die gewohnte Schönheit. Bei genauerem Hinsehen jedoch offenbart sich, wie gravierend die Veränderungen inzwischen sind. Die Debatte um den Schutz des Mittelmeers gewinnt daher immer mehr an Bedeutung – für die Natur, aber auch für die Zukunft des Urlaubs in der Region.

Urlaub im Mittelmeer: Gefahr durch Klimaveränderungen

Das Mittelmeer kämpft mit den Folgen der Klimakrise. Steigende Temperaturen bringen das sensible Ökosystem aus dem Gleichgewicht. Professor Christian Wild, Experte für Marine Ökologie an der Universität Bremen, beschreibt die Auswirkungen. „Die Veränderungen sind enorm und schreiten voran“, erklärt er. Früher seien die Wassertemperaturen im Winter unter zehn Grad gesunken. Heute beginnen sie oft auf einem deutlich höheren Niveau, was das Leben von Pflanzen und Tieren massiv beeinflusse. Besonders für jene Arten, die Kälteperioden für ihre Reproduktion benötigen, wird es kritisch.


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Schnorchler und Taucher bemerken diese Veränderungen bereits deutlich. „Wo vor wenigen Jahren Seegraswiesen und Hornkorallenwälder waren, gibt es nun oft nur noch schleimige Algenteppiche“, so Wild. Extreme Hitzeperioden und Überschwemmungen durch schwere Regenfälle beeinflussen das Mittelmeer ebenfalls stark. Auch für Urlauber werden diese Umstände zunehmend unattraktiv.

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Die höheren Temperaturen haben zahlreiche ökologische Konsequenzen. Der Salzgehalt im Wasser steigt, da es schneller verdunstet. Viele Meeresorganismen wie Fische, Korallen und Muscheln kommen mit solchen Bedingungen nur schwer zurecht. „Das Hauptproblem ist aber, dass Wasser umso weniger Sauerstoff enthält, je wärmer es wird“, betont Wild. Besonders in flachen Meeresbereichen kann das zu Sauerstoffmangel führen, der Massensterben bei Fischen und anderen Tieren verursacht. Sogenannte Todeszonen entstehen, wenn absterbende Algen große Mengen Sauerstoff verbrauchen.

Klimawandel verändert den mediterranen Urlaub

Zusätzlich nimmt die Zahl von Quallen zu, darunter auch schmerzhafte und vereinzelt gefährliche Arten wie Feuerquallen. Invasive Tierarten wie tropische Feuerfische und die Killeralge Caulerpa taxifolia breiten sich ebenfalls aus und verdrängen heimische Lebensräume.

Die Klimakrise bedroht damit nicht nur die einzigartigen Ökosysteme des Mittelmeers, sondern auch die Freude am Mittelmeer-Urlaub. Änderungen sind dringend nötig, damit Küstenlandschaften und Artenvielfalt erhalten bleiben. Wild appelliert dazu, „mit allem, was wir haben, den Klimawandel in den Griff bekommen“. Dazu zählen Reduktionen von Überfischung und Abwasserbelastung, um das Algenwachstum einzudämmen. Auch die Restauration durch Wiederaufforstung von Seegraswiesen spielt eine wichtige Rolle.


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Der Klimawandel hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf das Leben im Wasser, sondern auch an Land, besonders im Mittelmeerraum. In den Sommermonaten kommt es hier regelmäßig zu Busch- und Waldbränden, vor allem in Griechenland, Spanien, Italien und Südfrankreich. Italien leidet zusätzlich unter schweren Dürren, besonders in den mittleren und südlichen Regionen sowie auf Sizilien, wo aktuell Wassernotstand herrscht. Urlauber sollten Warnungen, Hinweise und Anweisungen lokaler Behörden ernst nehmen und sich über die Wetterlage informieren, wie das Auswärtige Amt warnt.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.