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Kommt die Siesta in Deutschland? Diese Berufsgruppen sind besonders gefährdet

Die hohen Temperaturen der vergangenen Wochen führen in Deutschland zum Umdenken. Kommt auch hier bald die Siesta?

© IMAGO/Westend61

Hitzeschlag: Ursachen, Symptome und Sofortmaßnahmen

Aus der Sonne tanken wir Kraft für die kalte Jahreszeit – doch der Sommer hat so seine Tücken. Neben einem Sonnenstich kann auch ein Hitzeschlag die Folge sein.

36 Grad und es wird noch heißer – diese Liedzeilen treffen gerade zwar nicht überall in Deutschland ins Schwarze, aber Entwarnung kann man im ganzen Land noch nicht geben. Gerade im Süden sind derzeit noch Temperaturen von 30 Grad und mehr an der Tagesordnung.

Grund genug, dass sich auch langsam Amtsärzte sorgen. Denn gerade Arbeitnehmer, die draußen arbeiten müssen, sind von der massiven Hitze schwer gefährdet. In anderen Ländern wie Spanien wird bereits die sogenannte Siesta-Arbeitsweise praktiziert. Doch dürfen wir auch in Deutschland bald mittags Siesta machen?

Siesta in Deutschland: SIE sind besonders gefährdet

„Wir sollten uns bei Hitze an den Arbeitsweisen südlicher Länder orientieren: Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags Siesta machen ist ein Konzept, das wir in den Sommermonaten übernehmen sollten“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes (BVÖGD), Johannes Nießen, dem Redaktions-Netzwerk Deutschland (RND).

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Während Bürogebäude häufig über eine Klimaanlage verfügen, die auch bei 35 Grad im Schatten noch für Abkühlung sorgt, haben Angestellte, die einen Job im Freien haben, dagegen schlechte Karten. Darunter fallen etwa Feldarbeiter, Winzer, Landschaftsgärtner oder Gebäudereiniger, aber auch Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei, die teils zusätzlich noch mit schwerer Arbeitskleidung in der Hitze unterwegs sind.

In südlichen Ländern wie Spanien oder Griechenland ist die Siesta-Arbeitsweise deshalb schon gängige Praxis, um die Bevölkerung zu schützen. „Arbeitgeber müssen ihre Beschäftigten vor Hitze schützen – Arbeit bei Hitze ist für Beschäftigte belastend und gefährdet im schlimmsten Fall ihre Gesundheit“, fordert deshalb auch Anja Piel, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).

Darauf solltest du unbedingt achten

Schon jetzt mahnen Amtsärzte zur Vorsicht und bei ersten Alarmsignalen eines Hitzeschlags zu handeln. „Es kann zu starken Kopfschmerzen, trockener heißer Haut, Verwirrtheit, Herzrasen und einer erhöhten Atemfrequenz sowie Erbrechen und Bewusstseinsstörungen kommen“, erklärt Verbandschef Johannes Nießen. Doch er wird noch deutlicher. „Hitze kann tödlich sein.“


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„Schon bei über 26 Grad muss der Arbeitgeber für Abkühlung sorgen. Klettert das Thermometer auf über 30 Grad, müssen Arbeitgeber Belastungen verringern“, erklärt Piel. Doch ob das bald auch bedeutet, dass wir in Deutschland in den Mittagsstunden bald auch Siesta machen können, das ist leider noch ungewiss. (mit rnd)