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Rewe, Edeka und Co.: Experte deckt auf – hinter diesen Produkten stecken „krasse Lügen“

Geht bei Rewe, Edeka und Co. alles mit rechten Dingen zu? Oder werden Kunden bei bestimmten Produkten bewusst hinters Licht geführt?

Rewe
© IMAGO / Martin Wagner

Supermark vs. Discounter: Das ist der Unterschied

Mit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.gibt es in Deutschland viele verschieden Lebensmittelmärkte. Bei den einen handelt es sich um Supermärkte, bei den anderen um Discounter. Doch wo ist der Unterschied?

Kunden bei bei Rewe, Edeka und Co. die Qual der Wahl. Kaufen sie das günstige Produkt der Hausmarke oder greifen sie doch zum Marken- oder sogar Bioprodukt? Doch lohnt sich der tiefere Griff in die Tasche wirklich? Nicht immer, sagt Verbraucherschutz-Experte Thilo Bode.

Im Interview mit „Watson“ verrät er, ob er zum Kauf bei Discountern oder Supermärkten wie Rewe oder Edeka rät – und hinter welchen Produkten er „krasse Lügen“ sieht. Ist der Preis eines Produkts wirklich immer ein Gütesiegel für dessen Qualität? Daran hat Thilo Bode erhebliche Zweifel. Zu oft hätten Ökotests in der Vergangenheit gezeigt, dass selbst teure Bioprodukten gesundheitsgefährdende Stoffe enthalten können.

++ Rewe, Lidl und Edeka: Preise sinken wieder – doch Kunden zahlen trotzdem drauf ++

Rewe, Edeka und Co. oder Discounter?

Weil Verbraucher die Qualität einzelner Produkte oft nicht beurteilen können, rät er: Im Zweifelsfall lieber das günstigere Produkt beim Discounter kaufen und schauen, ob es einem schmeckt. Falls nicht, könne man immer noch auf die teurere Supermarkt-Alternative zurückgreifen. Noch deutlicher wird der 76-Jährige beim Urteil über bestimmte Produktbezeichnungen, auf die Kunden immer wieder reinfallen.


Das ist Thilo Bode:

  • Umweltschützer
  • Gründer der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch
  • ehemaliger Greenpeace-Geschäftsführer

Diese seien zwar gesetzlich erlaubt, aber aus Sicht von Bode „krasse Lügen“. Als Beispiel nennt er „die vermeintlich tolle Heu-Milch“. „Verbraucher denken, die Kühe wurden nur mit Heu und Gras gefüttert. Das stimmt nicht, denn gesetzlich ist es erlaubt, dass auch Getreide als Kraftfutter zugefüttert wird.“

„Krasse Lügen“ bei Rewe, Edeka und Co.

Genauso irreführend sei oft die Herkunftsangabe bei verarbeiteten Produkten. So müsse bei Konfitüren etwa nicht erwähnt werden, wo die einzelnen Früchte herstammen. Die könnten beispielsweise aus wasserarmen Gebieten wie Marokko oder Spanien stammen, ohne dass der Verbraucher davon Wind bekomme.


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Noch schlimmer stehe es Fleischprodukte. Hier sei der Einsatz von Konservierungs- und Farbstoffen erlaubt, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein – selbst bei Bio-Produkten. Dazu zähle beispielsweise E250 oder Natriumnitrit. „Ungeheuerlich“, kommentiert Bode.

Der Verbraucherschützer fordert die Politik auf, dass jeder ein Recht darauf habe, zu wissen, was er isst. Wenn es nach ihm ginge, müsse jedes Produkt bei Rewe, Edeka und Co. mit einem verbindlichen Nutri-Score ausgestattet werden. Alles andere sei ein „Angriff auf unser Grundrecht auf ein gesundes Leben.“