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Neujahrsvorsätze: Warum sie zum Scheitern verurteilt sind – und wie man es besser macht

Neujahrsvorsätze scheitern immer wieder kläglich. Wir erklären, woran das liegt und wie du es 2024 besser machst.

Ein Mann mit einer Brille in der Form der Jahreszahl 2024 blickt auf seine Neujahrsvorsätze: mit dem Rauchen aufhören und abnehmen.
© imago/pond5 images

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Ein paar Kilo abnehmen. Mit dem Rauchen aufhören. Oder endlich etwas mehr Sport treiben. Auch in das Jahr 2024 werden viele Menschen wieder mit Neujahrsvorsätzen starten.

Doch jedes Jahr scheitern die meisten Menschen mit ihren Neujahrsvorsätzen kläglich. Warum sind diese Vorgaben in aller Regel zum Scheitern verurteilt? Und wie setzt man sich seine Ziele deutlich gewinnbringender? Darüber haben wir mit mehreren Motivations-Coaches gesprochen.

Warum funktionieren Neujahrsvorsätze nicht?

Einer von ihnen ist Markus Czerner. Er vermarktete mit seiner Agentur bereits europäische Spitzensportler und widmet sich heute als Keynote Speaker und Autor unter anderem der Frage, wie Menschen ihren persönlichen Weg zum Erfolg finden.

Für Czerner haben Neujahrsvorsätze per se wenig Aussicht auf Erfolg. „Das Problem fängt schon damit an, dass man sich Vorsätze für ein neues Jahr nimmt“, so Czerner im Gespräch mit unserer Redaktion: „Nur weil ein neues Jahr anbricht, heißt es nicht, dass sich etwas ändert – es sein denn, man will diese Veränderung. Wer das mit dem Jahreswechsel verknüpft, der will diese Veränderung nicht wirklich.“

„Neujahrsvorsätze sind nur eine Illusion“

Und dies hat das altbekannte Muster zur Folge: Kaum hat man im Januar mit dem Umsetzen seiner Vorsätze begonnen, so schwindet im Februar häufig schon die Motivation. „Vorsätze sind nur eine Illusion“, sagt Czerner: „Wer nachhaltig etwas ändern möchte, der muss aus seinen Vorsätzen ein Ziel machen und sich fragen: Warum ist es mir so wichtig, dieses Ziel zu erreichen? Je wichtiger das Motiv, je nachhaltiger arbeiten wir daran, unsere Ziele zu erreichen. Dann auch über den Februar hinaus.“

Markus Czerner macht anhand eines konkreten Beispiels deutlich, wie Menschen sich deutlich effizienter Ziele setzen können: „Die meisten Menschen überschätzen, was sie in einem Monat erreichen können und unterschätzen, was sie in einem Jahr erreichen können. Wer zum Beispiel 2024 einen Marathon (42 Kilometer) laufen möchte, der muss solch ein großes Ziel entsprechend planen. Im Januar 5 Kilometer, im Februar 10 Kilometer, im März 15 Kilometer und so weiter. Wer sich jeden Monat um 5 Kilometer steigert, kann im August einen Marathon laufen.“

Czerner weiter: „Wer jedoch sagt, er wolle „die nächsten Monate“ einen Marathon laufen und nach drei Monaten erst bei 15 Kilometern ist, der verliert nach vier Monaten die Lust und die Motivation. Wir müssen lernen, mit dem Faktor Zeit zu arbeiten. Wer große Vorsätze hat, wird sie nicht in zwei Monaten erreichen könnenm und dann verliert man die Lust. Viele haben hier falsche Erwartungen und sind nicht bereit, konstant daran zu arbeiten, ihre Vorsätze umzusetzen.“


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Business-Coach Wehn: „Dann ist alles möglich“

Auch Nicole Wehn findet, dass der Erfolg von Neujahrsvorsätzen allein mit dem eigenen Mindset steht und fällt. Als Business-Coach weiß sie nicht nur, wie man ein ganzes Online-Business erfolgreich führt, sondern auch wie man als Mensch seine persönlichen Ziele erreichen kann. „Alles beginnt mit der festen Entscheidung, die wir in jeder Faser unseres Körpers spüren“, sagt Wehn unserer Redaktion: „Wenn wir vorher klar entschieden haben, dass wir das jetzt durchziehen wollen und darauf auch nichts mehr kommen lassen, wird uns das effektive Ziele setzen und erreichen deutlich leichter fallen.“

Wehn: „Allerdings funktioniert das nur, wenn das Ziel in Einklang mit dem ist, was wir wirklich von innen heraus spüren. Dann fällt auch die Entscheidung ganz leicht. Wenn ich mir das Ziel setze, abzunehmen und das nur deshalb tue, weil ich anderen gefallen möchte oder weil man das am 1. Januar so macht, fällt das schwer. Wenn wir von innen heraus spüren: Ich will abnehmen, um mir zu gefallen oder weil ich gesund sein möchte und dann noch eine starke Energie, eine starke Emotionen dahinterstehen, dann ist alles möglich. An diese Emotion darfst du dich dann jeden Tag aufs Neue erinnern – zum Beispiel über ein Ritual, eine Morgenroutine oder über eine Meditation.“


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Neujahrsvorsätze: Motivations-Trainer Mankevich mit 4 hilfreichen Tipps

Maxim Mankevich bringt dies im Gespräch mit unserer Redaktion in einem simplen Merksatz zum Ausdruck, wenn der Motivations-Trainer sagt: „Knüpfe Deine konkrete Vision an eine aufrichtige Emotion! Denn Disziplin bringt Dir zwar Bewegung, aber erst Deine klare emotionale Absicht schafft echte Veränderung!“

Laut Mankevich scheitern die meisten Neujahrsvorsätze schon bevor sie tatsächlich umgesetzt werden sollen, weil sie schlecht geplant sind: „Ein sinnvoller Neujahrsvorsatz ist konkret und beinhaltet Messbarkeit. Wer tut genau was und bis wann? Ein weniger sinnvoller Vorsatz ist nicht nur schwammig, sondern demotivierend zugleich. Denn er zeigt auf, dass bereits das Planen vor der eigentlichen Arbeit schief ging. Dabei entsteht alles auf dieser Erde zwei Mal: Erst in der Idee und dann in der Umsetzung.“


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Mankevich gibt vier hilfreiche Tipps, die Menschen bei der Umsetzung von Neujahrsvorsätzen helfen können:

  • Denken auf Papier: „Wenn wir unsere Ziele verschriftlichen,steigt der Selbstverpflichtungsgrad enorm. Denn es ist leichter etwas nur verbal zu behaupten, statt eigene schriftlich verfasste Ziele zu ignorieren.“
  • Sandwich-Technik: „Es kann enorm helfen, wenn wir den neuen Vorsatz zwischen zwei bestehenden und bekannten Gewohnheiten im Alltag implementieren. Wenn wir z.B. das Joggen in unseren Alltag integrieren wollen könnten wir das nach dem Zähneputzen und vor dem ersten Kaffee machen.“
  • Privates Umfeld: „Wenn wir öffentlich (Familie, Freunde, Arbeitskollegen) über unseren wichtigsten Vorsatz reden, erhöht dies das Commitment.“
  • Das Genie-Umfeld: „Wir Menschen sind emotionale Wesen. Je mehr andere Menschen mit ähnlichen Interessen uns helfen bei der Zielerreichung dranzubleiben, umso eher wird aus einem schwammigen Vorhaben ein konkretes Ergebnis.“