Kleines Symbol, großer Streit: Ein Blick ins aktuelle Netto-Prospekt löste bei einigen Kunden zuletzt große Diskussionen aus.
Im Mittelpunkt der Aufregung stand das Netto-Prospekt, angepriesene Angebote und wütende Kunden. Aber der Reihe nach.
Netto-Prospekt wird zum Streitfall
Seit gefühlten Ewigkeiten informieren Supermarkt-Ketten ihre Kunden mithilfe von Prospekten über die Sonderangebote der Woche. Auch Netto hält seine Kundschaft mit einem eigenen Prospekt auf dem Laufenden – sowohl in gedruckter als auch in digitaler Form.
Nun sollte man meinen, dass diese Prospekte für den Kunden einen hilfreichen Service darstellen. Doch weit gefehlt! Viele Kunden erleben durch die Netto-Prospekte regelmäßig große Frust-Momente.
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Netto-Kunden wegen Prospekt enttäuscht
„Wieso wird man jede Woche als Kunde verarscht?“, fragt ein verärgerter Netto-Kunde bei Facebook und spielt damit auf die Sonderangebote in den Prospekten an. Neben den dort angegeben Preisen verweist ein kleines Sternchen auf den Umstand, dass Netto nicht garantieren kann, dass die Produkte in jeder Filiale erhältlich sind.
Doch dafür hat der Kunde wenig Verständnis. „Kein anderer Händler hat Sternchen neben den Preisen, die aussagen sollen, dass es bestimmte Produkte bei Netto City gibt oder nicht gibt.“
Der Kunde redete sich förmlich in Rage: „Diese Woche dasselbe Spiel. Arla Skyr, Ehrmann High Protein Drink und Big Wings nicht vorhanden. So langsam aber sicher kommt man sich von euch komplett verarscht vor.“
Ein weiterer Kunde stimmt ihm zu: „Das kenne ich zu gut, ist bei mir bei Netto City auch. Mehr als die Hälfte aus dem Prospekt gibt es sehr selten oder gab es noch nie.“
Und auch die nächste Kundin hat diese Erfahrungen schon gemacht. „Das passiert hier auch ständig“, berichtet sie: „Manche Angebote gibt‘s gar nicht in der Filiale, so dass man davon ausgehen muss, dass es nur „Lock-Angebote“ sind, damit man hingeht. Echt ärgerlich!“
Phänomen im Netto-Prospekt erklärt
Ein anderer Kunde hält dagegen: „Ich gehe immer zu Netto und bin eigentlich zufrieden. Andere Discounter haben auch nicht immer alles aus dem Angebot vorrätig.“
Und ein anderer Kunde mit Erfahrung im Einzelhandel erklärt: „Es gibt, das kenne ich von meiner damaligen Zeit im Einzelhandel, sogenannte Bestellschlüssel, welche u.a. Kaufverhalten speichern und daher vorsortiert werden. Beispiel: in Filiale A) gingen im Schnitt 100 Kisten Cola in der Werbewoche raus, in deiner Filiale B) lediglich 20. Also wird Filiale A mehr zugegeben und bei Filiale B weniger, logisch.“
Und auch die nächste Kundin mit Insider-Wissen schaltete sich ein: „Bei Netto läuft die Bestellung über ein automatisches System. Was über die Kasse geht, wird automatisch nachbestellt. Wenn Produkte nicht verkauft werden, kommt es eben auch nicht zur Bestellung. Total dämlich eigentlich, weil es ein Kreislauf ist. Ich gehe trotzdem gern bei Netto einkaufen. Angebote sind schnell vergriffen, das ist aber auch in vielen anderen Supermärkten so. Wer zuerst kommt, malt zuerst.“
Und was sagt Netto zu der Debatte? „Das sollte natürlich so nicht vorkommen“, stellt der Discounter klar. Man wolle das Problem prüfen und betroffenen Filialen Bescheid geben.