Ein Lotto-Gewinn kann das Leben von einem Moment auf den anderen komplett auf den Kopf stellen. Auf einen Schlag wird man womöglich Multimillionär, alle finanziellen Sorgen scheinen wie weggeblasen.
Doch ein solcher Geldregen kann auch seine Schattenseiten haben. Die fehlende Erfahrung im Umgang mit einem plötzlichen Millionen-Vermögen und die Versuchungen, die das Geld mit sich bringt, haben schon den ein oder anderen Lotto-Gewinner abstürzen lassen. Für Joshua Winslet aus Neuseeland endete das vermeintliche Lotto-Glück sogar in einem viel zu frühen Tod.
Lotto-Glück nach schwerer Kindheit
Gerade mal 22 Jahre alt war Joshua, als er 2017 den australischen Lotto-Jackpot knackte: 22 Millionen Dollar wanderten auf einen Schlag auf sein Konto – umgerechnet knapp 12,4 Millionen Euro! Ein wahrer Segen für den jungen Mann, der es bist dato im Leben alles andere als leicht hatte.
Joshua wurde mit dem Duane-Syndrom (einer Muskellähmung im Auge) und dem Goldenhar-Syndrom (eine einseitige Fehlbildung von Gesicht, Ohren, Augen und Wirbelsäule) geboren. In der Schule wurde er wegen seiner Entstellungen gemobbt. Operative Eingriffe, die die Symptome korrigieren sollten, führten nicht zum gewünschten Erfolg. Und auch das Berufsleben nach der Schule wurde zur Herausforderung. Der ausgebildete Klempner fand kaum Arbeit, war fast pleite – ehe er sich mit den letzten 19 Dollar (!) auf seinem Bankkonto einen Lottoschein kaufte, der ihn zum Multimillionär machen sollte.
Eigentlich eine wahre Märchengeschichte, man gönnt Joshua ohne Frage sein Lotto-Glück. Doch mit dem plötzlichen 22-Millionen-Dollar-Vermögen kam der junge Mann in den kommenden Jahren leider nicht allzu gut zurecht.
Exzessiver Lebensstil hat Folgen
Wie der britische „Mirror“ berichtet, fing alles gut an. Joshua investierte in Objekte in Südaustralien und Neuseeland, gab einen Teil des Geldes in den Treuhandfonds seiner Eltern. Doch irgendwann verlor er sich in exzessivem Alkoholkonsum und in Drogenpartys in seiner neuen Luxus-Villa. An einer Wand des Anwesens hatte er sogar ganz stolz eine Kopie seines glücklichen Lotto-Scheins aufgehängt.
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Dieser Lebensstil blieb nicht folgenlos. Im Jahr 2020 stürmte die Polizei bei einer Razzia Joshuas Villa, fand dort 27 Gramm Ecstasy, zwei Gramm Kokain sowie eine illegale Schusswaffe. Der mittlerweile 25-Jährige wurde wegen Drogenhandel und unerlaubtem Waffenbesitzt für schuldig befunden und zu einer Haftstrafe von drei Jahren und neun Monaten verurteilt, die jedoch wegen guter Führung schnell wieder aufgehoben wurde.
Seine Lektion schien Joshua aber nicht gelernt zu haben – schnell verfiel er wieder in alte Muster. Diesmal mit endgültigen Konsequenzen: Im Dezember 2022, fünf Jahre nach seinem Lotto-Gewinn, wurde Joshua leblos in seiner Wohnung gefunden. Als Todesursache stellten die Ermittler gesundheitliche Probleme in Folge seines exzessiven Drogenkonsum fest.
Glücksspiel kann süchtig machen. Wenn das Spielverhalten außer Kontrolle gerät und zur Ersatzhandlung für andere persönliche Probleme wird, kann sich daraus ein krankhaftes Verhalten bis hin zur Spielsucht entwickeln. Es geht dann nicht mehr nur um ein spontanes Freizeitvergnügen, sondern das Spiel nimmt dann plötzlich bedenkliche Funktionen an: das Vermeiden von Angst, Panik, Depression und anderen negativen Gefühlen oder das Ausweichen vor Problemen.
Wer denkt, dass er an Spielsucht erkrankt ist oder jemanden kennt, bei dem man dies annehmen muss, kann sich Hilfe holen. Dafür gibt es die kostenlose und anonyme Hotline 0800/1372700. Weitere Infos auf bzga.