Bevor es an Deck eines Kreuzfahrt-Schiffes geht, ist die Koffer-Packliste Goldwert. Dokumente, Kleidung für jede Wetter-Lage und eine kleine Reise-Apotheke dürfen in den meisten Fällen nicht fehlen. Doch es gibt auch einige Dinge, die auf der schwarzen Liste vieler Reedereien stehen.
Darunter zählen elektronische Geräte wie ein Föhn und Glätteisen, da durch die Hitzeentwicklung die Gefahr eines Brandes besteht. Doch diese verbotenen Artikel sind harmlos, im Gegensatz zu dem, was bei zwei Passagieren auf einer Kreuzfahrt von Miami nach Großbritannien gefunden wurde.
Kreuzfahrt: Irrer Fund in Koffer
Denn bei den beiden Reisenden wurden laut „Business Insider“ über 100 Tüten Cannabis entdeckt. Das gehe aus einer eidesstattlichen Erklärung des US-amerikanischen Innenministeriums hervor. Die beiden Beschuldigten Michael Quesenberry und Savannah Rose Minami waren im Januar 2024 auf der Norwegian Joy unterwegs.
Am 11. Januar klopfte plötzlich die Strafverfolgungsbehörde an ihrer Kabinentür an. Minami gab an, dass Michael Quesenberry nur eine flüchtige Bekanntschaft von der Schiffsbar für sie sei. Gemäß der Erklärung habe sie daraufhin die Kabine verlassen dürfen. Die Beamten untersuchten zwei Koffer, ein Handgepäcksstück und einen Rucksack. Bei einem Gepäck schlug ein Drogenspürhund plötzlich Alarm.
Im Inneren seien 56 vakuumversiegelte Beutel mit einer „grünen, blattartigen Substanz“ gefunden worden. Ein Test habe bestätigt, dass es sich dabei um Cannabis handle. Der Passagier gab an, dass die Drogen für seinen privaten Gebrauch seien und er im Besitz einer medizinischen Cannabis-Karte sei. Die Beamten gehen laut dem Gerichtsdokument jedoch von Schmuggelware aus. Sicherheitshalber wurde auch das Gepäck seiner Begleiterin noch nachträglich unter die Lupe genommen. Und auch hier landeten die Beamten einen Volltreffer. Weitere 56 Cannabis-Taschen ergaben rund 71,9 Kilogramm.
Reederei spricht Klartext
Auch die Crew zeigte sich von dem Fund schockiert. Ein Sprecher von Norwegian Cruise Line erklärte im Gespräch mit „USA Today“: „Die Sicherheit unserer Gäste hat für uns wie immer höchste Priorität. Aus diesem Grund behält sich Norwegian Cruise Line das Recht vor, alle Gegenstände auf der Liste der verbotenen Gegenstände zu konfiszieren und gegebenenfalls die Behörden zu benachrichtigen.“
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Gegen die beiden Tatverdächtigen wurde in vier Fällen Anklage erhoben, doch beide Passagiere haben sich für nicht schuldig bekannt. Gegen Kautionen in Höhe von 250.000 beziehungsweise 150.000 US-Dollar (231.400 beziehungsweise 138.800 Euro) wurden sie freigelassen, mussten ihre Pässe jedoch abgeben. Sollten sie jedoch schuldig gesprochen werden, droht ihnen dem Bericht zufolge eine Gefängnisstrafe von 80 Jahren oder eine Geldstrafe, die sie bis zu vier Millionen Dollar (etwa 3,7 Millionen Euro) kosten könnte.