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Kreuzfahrt: Familie geht mit kleinen Kindern auf Reise – der Grund ist tieftraurig

Eine vierköpfige Familie mit einem Sohn (3) und einer wenige Monate alten Tochter plant eine Kreuzfahrt – trauriger Hintergrund.

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Kreuzfahrten: Diese Ziele sind besonders beliebt

Taschentücher raus! Jetzt folgt eine traurige Geschichte.

Auch wenn es hier um eine Kreuzfahrt geht, ist der Kern des Ganzen weitaus tragischer. So plant eine vierköpfige Familie aus Bayern demnächst eine Kreuzfahrt an der Ostsee zu unternehmen. Doch für ihren dreijährigen Sohn könnte es die erste und letzte Reise in seinem Leben sein.

Kreuzfahrt für schwerkrankes Kind (3)

Die Familie mit Vater (57), Mutter (43), Sohn (3) und der wenige Monate alten Tochter lebt in Unterföhring, Bayern. Auf den ersten Blick könnte man denken, es wäre eine vollkommen durchschnittliche Familie. Doch schnell merkt man, dass der Sohn nicht ganz „normal“ ist.


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Denn er leidet an einer schweren und seltenen Erbkrankheit, die seine Ärzte bereits vier Wochen nach seiner Geburt diagnostizierten: Pontozerebelläre Hypoplasie Typ 2 (PCH 2). Dadurch kann er quasi nichts alleine machen und auch nicht laufen, sprechen oder gar aufrecht sitzen. Lediglich über körperliche Reaktionen können die Eltern erahnen, was ihr Sohn möchte, ob er etwa hungrig ist oder müde.

Kreuzfahrt soll Sohn wieder zum Lachen bringen

Seine Eltern müssen ihn 24/7 beobachten, haben dazu auch eine Pflegekraft angestellt. Nachts überwacht ein Monitor seinen Puls und seine Sauerstoffsättigung, denn der Kleine könnte jederzeit Atemaussetzer haben oder einen epileptischen Anfall. „Es kann irgendwann mal schlecht ausgehen. Und damit müssen wir leben“, hat seine Mutter bereits mit dem Schlimmsten abgeschlossen, wie sie gegenüber dem „Merkur“ erzählt.  



Doch soll der Dreijährige nicht von ihnen gehen, ohne zumindest etwas von der Welt gesehen zu haben. Deshalb plant die Familie im Juni eine Kreuzfahrt gemeinsam mit dem Verein PCH-Familien zur Ostsee. Sie und 24 Familie werden von einem Team aus Ärzten und Betreuern begleitet. Das wird ein großer Spaß für ihren Sohn, ist sich auch der Vater sicher. „Wenn er den Wind und die Bewegung spürt, ist das Glück perfekt.“

Auch wenn die Familie weiß, dass es vermutlich die einzige Kreuzfahrt sein wird, die ihr Sohn je unternehmen dürfte, will sie die Zeit zu viert aus vollen Zügen genießen. Und hoffentlich wird auch der Kleine seinen Spaß haben. „Der größte Trost ist sein Lachen.“

Der Verlust eines Kindes ist für Eltern ein zutiefst traumatisierendes Ereignis. Wer mit der Bewältigung der Trauer überfordert ist, kann sich bei der Telefonseelsorge helfen lassen. Sie ist erreichbar unter der Telefonnummer 0800/111-0-111 und 0800/111-0-222 oder im Internet auf www.telefonseelsorge.de. Die Beratung ist anonym und kostenfrei, Anrufe werden nicht auf der Telefonrechnung vermerkt. Ebenfalls kostenlos ist das Sorgentelefon Oskar vom Bundesverband Kinderhospiz unter der Nummer 0800 8888 4711.