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Ins Kino gehen macht keinen Spaß mehr – SIE ruinieren mir jeden Film

Ausverkaufter Kinosaal? Ein absoluter Albtraum. Wegen IHNEN macht Kino aktuell keinen Spaß mehr. Ein Kommentar.

© imago/allOver-MEV (Montage: DER WESTEN)

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Ich liebe Filme. Ich liebe Kino. Das Gefühl, einen Neustart – auf den man seit Wochen hingefiebert hat – endlich auf der großen Leinwand mit bombastischem Sound zu erleben, wird für mich nie seinen Reiz verlieren.

Und trotzdem sage ich als absoluter Film-Fan: Ins Kino gehen ist heutzutage immer seltener eine schöne Freizeitbeschäftigung, sondern viel häufiger geprägt von Stress, Frust und unangenehmen Erlebnissen. Daran sind aber weder die Kinos noch die gezeigten Filme Schuld – sondern die Kino-Besucher!

Ein Kommentar.

Kino-Frust: Viele Besucher verderben den Film

Ich kann natürlich nur für mich sprechen, aber ich persönlich gehe ins Kino, weil ich einen ganz bestimmten Film sehen möchte. Ich weiß, nicht jeder ist so ein nerdiger Film-Fan wie ich – aber dass der gezeigte Film im Kino im Fokus stehen sollte, ist für mich dennoch selbstverständlich. Und dennoch beschleicht mich bei vielen Kino-Besuchern, die ich im Saal um mich herum erblicke, häufig das Gefühl, dass sie eher für das Event „Kino-Besuch“ hier sind – und nicht wirklich aus Interesse an einem bestimmten Film.

Für sie geht es um zwei Stunden Unterhaltung bei Popcorn, Nachos und Cola, gemeinsam mit Partnern oder Freunden. An sich nichts Verwerfliches. Doch der Fokus auf das eigene Vergnügen überstrahlt leider viel zu häufig das Bewusstsein dafür, dass man sich hier nicht auf dem heimischen Sofa befindet, sondern in einem gewissermaßen öffentlichen Raum mit teilweise mehr als hundert anderen Menschen. Aber auf die wird eben zu selten Rücksicht genommen!

Ohne Rücksicht auf Verluste

Wenn ich im Kinosessel sitze und auf den Filmbeginn warte – und mir die Menschen anschaue, die nach mir im Saal Platz nehmen – geht in meinem Hirn schon oft ein ganz eigener Film los. Zu viel habe ich im Kino bereits miterleben müssen. Und auch, wenn ich mit meinen 30 Jahren vielleicht schon wie ein spießiger alter Mann klinge: Die „Jugend von heute“ ist dabei auf meiner Frust-Liste sehr weit oben.

Laserpointer auf der Leinwand. Lautstarke Gespräche über Privatangelegenheiten. Telefonieren während des Films. Hin-und-her-Rennen zwischen verschiedenen Sitzreihen, weil man mit Kumpels sprechen will, die andere Plätze gebucht haben. Teenager, die im Saal Fangen spielen(!), weil ihnen der Film zu langweilig ist. Bei Kinofilmen wie „Minecraft“ oder dem Horror-Hit „Smile“ ging das Ganze in den letzten Jahren sogar so weit, dass es zum Trend wurde, Kinosäle zu demolieren und mit ausgeschütteten Popcorn-Bechern zu verunstalten – und Videos davon im Netz zu posten.

Für die TikTok-Klicks eines Kino-Nesuchers wurde dann mal eben der Abend von 200 anderen Besuchern ruiniert.

Je weniger Besucher, desto besser

Die Frage, mit wem ich einen Film sehen muss, ist für mich mittlerweile entscheidender, als ob der Film gut oder schlecht ist. Ein ausverkaufter Kinosaal am Startwochenende eines Neustarts? Für mich purer Stress. Hundert Besucher sind in meinem Kopf schnell hundert mögliche Störenfriede. Dabei sollte doch eigentlich genau DAS – das gemeinsame Erleben eines Films – das sein, was Kino ausmacht.

Vor allem bei Filmen mit einer FSK-12-Freigabe suche ich jedoch mittlerweile aktiv nach Vorstellungszeiten, an denen das Kino voraussichtlich möglichst schlecht besucht sein wird. Samstags um 10.30 Uhr vormittags? Oder dienstags um 22.15 Uhr abends? Oder Vorstellungen in der englischen Original-Version? Perfekt.


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Wer sich um diese Zeit oder unter diesen Bedingungen aufmacht, um ins Kino zu gehen, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit vorrangig Interesse daran, auch wirklich den gezeigten Film zu sehen – und will dabei weder gestört werden noch irgendwen anderen stören. Für mich die absolute Traumbegleitung im Kino.