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Edeka wirbt mit Kaffee-Revolution – doch die Sache hat einen Haken

Viele Kaffee-Trinker greifen auf das Kapselsystem zurück. Das ist nicht besonders nachhaltig. Edeka hat jetzt eine Neuheit am Start.

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© IMAGO/Design Pics

Sechs Fakten über Edeka

Edeka gehört zu den größten Lebensmittelkonzernen in Deutschland. Die Ursprünge des Unternehmens liegen mehr als 100 Jahre zurück.

Umweltbewusste Kaffee-Liebhaber, aufgepasst: Edeka setzt neuerdings auf biologisch abbaubare Kaffeekugeln, die keinen Alu- oder Plastikmüll produzieren. Was auf dem ersten Blick toll scheint, hat allerdings auch einen Haken.

Sie sind ziemlich praktisch – vor allem für Menschen, die wenig Zeit haben und ihren ersten Kaffee am Morgen kaum abwarten können: Kaffeekapseln! Doch wirklich nachhaltig sind diese nicht. Mit „CoffeeB“ setzt Edeka jetzt auf ein neues System. Der in kleine Kugeln gepresste Kaffee soll eine Menge Müll sparen. Der Hersteller Delica verspricht das „weltweit erste Kaffeekapselsystem ohne Kapseln“.

Neue Maschine erforderlich

Die kleinen „Coffee Balls“ aus gepresstem Röstkaffee sollen die herkömmlichen Alu- oder Plastikkapseln ersetzen. Wie das Online-Portal „Utopia“ berichtet, sind sie mit einer pflanzenbasierten Schutzschicht ummantelt. Diese Schicht soll den Kaffee vor Aromaverlust und während des Brühvorgangs vor dem Auseinanderfallen schützen. Die übriggebliebene Schicht kann im Biomüll entsorgt werden.

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Hört sich doch eigentlich ganz umweltbewusst an. Der Haken an dem kapselfreien Kaffee: Wer in den Genuss kommen will, muss sich zunächst einmal die passende Maschine dafür zulegen. Die Kaffeemaschine „CoffeeB Globe“ kostet 149 Euro. Die Maschine selbst soll laut Angaben des Herstellers zu einem großen Teil aus recycelten Materialien hergestellt sein.

Experte übt Kritik

Ganz so nachhaltig ist das neue System aber nicht. „Was wir sehr klar kritisieren, ist der sinnlose Verpackungsaufwand dieser Kugeln. Wenige Kugeln sind in einer dicken Pappschachtel verpackt. Das ist alles andere als umweltfreundlich“, sagt Thomas Fischer, Leiter des Bereichs Kreislaufwirtschaft bei der Deutschen Umwelthilfe.


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Ebenfalls nicht gerade umweltbewusst: das Anschaffen einer neuen Maschine. „Das knallt richtig rein in die Ökobilanz, denn der Ressourceneinsatz für neue Elektrogeräte ist hoch“, erklärt Fischer gegenüber „Utopia“. „Wenn jetzt alle Leute umsteigen würden, was wäre das für ein riesiger Elektroschrottberg!“ Außerdem gibt der Experte zu bedenken, dass sich das neue System noch nicht durchgesetzt hat. Im schlimmsten Fall hättest du dir dann also umsonst eine neue Maschine zugelegt.