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Attentat von Hamburg-Alsterdorf: Mutmaßlicher Täter schon vorher im Visier der Polizei – Unbekannter warnte vor Philipp F.

Das Attentat von Hamburg am Donnerstagabend (9. März) erschütterte ganz Deutschland. Jetzt werden immer mehr Details zum mutmaßlichen Täter Philipp F. bekannt.

Attentat von Hamburg-Alsterdorf: Polizei hatte Täter schon im Visier.
© Marcelo Hernandez / Funke Foto Services

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Andreas Hollstein, Bürgermeister von Altena, spricht über die Messerattacke in einer Dönerbude am Montag.

Am Donnerstagabend (9. März) herrschte nach Schüssen in einer Hamburger Kirche Großalarm. Unsere Partnerredaktion MOIN.de berichtete. Acht Menschen verloren bei diesem furchtbaren Attentat in Hamburg-Alsterdorf ihr Leben – darunter ein Baby im Bauch seiner Mutter sowie auch der mutmaßliche Täter selbst. Hier erfährst du, wie der Zugriff ablief.

Philipp F. (35) war Finanzberater und Fan vom FC Liverpool. Bis vor Kurzem war er selbst noch Mitglied der Gemeinde der Zeugen Jehovas und engagierte sich in der Kirche in Hamburg-Alsterdorf. Doch nach einem Streit verließ er die Gemeinde vor anderthalb Monaten.

Attentat von Hamburg-Alsterdorf: Mutmaßlicher Täter war gut vorbereitet

Philipp F. war aber anscheinend nicht nur religiös, sondern ebenfalls ein begeisterter Schütze. Er war Mitglied im Hanseatic-Gun-Club. Der kommerzielle Schießstand erlaubt es auch Normalbürgern, sich an der Waffe auszutoben. Zumindest solange ein Schießtrainer dabei ist.

Erst im Dezember kaufte sich Philipp F. dann eine Pistole des Herstellers Heckler und Koch – die Tatwaffe. Der mutmaßliche Täter besaß dazu eine offizielle Besitzerkarte und hat auch die waffenrechtlichen Überprüfungen durch die Behörden bestanden.

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Unbekannter warnte Polizei schon früher vor Philipp F.

Auf der Pressekonferenz zum Attentat von Hamburg-Alsterdorf erklärte Polizeipräsident Ralf Martin Meyer: „Im Januar 2023 erhielten wir ein anonymes Hinweisschreiben von einer bis heute unbekannten Person – mit dem Ziel, das Verhalten und die waffenrechtlichen Vorschriften in Bezug auf Philipp F. zu überprüfen!“ Weiter hieß es in dem Schreiben, dass Philipp F. an einer psychischen Erkrankung leiden könnte, sich aber nicht in ärztliche Behandlung begeben würde.


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Der Verfasser warnte die Behörden zudem davor, dass Philipp F. eine besondere Wut gegen religiöse Anhänger, vor allem gegenüber den Zeugen Jehovas, und gegen seinen früheren Arbeitgeber hege. Daraufhin wurden Ermittlungen eingeleitet und eine unangekündigte Kontrolle bei Philipp F. zu Hause durchgeführt. Dieser habe sich kooperativ gezeigt und hatte anscheinend alle Vorschriften zum Waffenbesitz eingehalten. Doch leider waren die Warnungen des anonymen Schreibers doch nicht aus der Luft gegriffen …